Krise am Golf

Doha (dpa) – Der Golfstaat Katar baut trotz aller Kritik seiner arabischen Nachbarstaaten die Beziehungen zum Iran aus. Der katarische Botschafter soll in den Iran zurückkehren, teilte das Außenministerium in Doha in einer kurzen Mitteilung mit.

«Katar drückt damit seine Hoffnung auf eine Stärkung der bilateralen Beziehungen zur Islamischen Republik Iran aus», hieß es weiter. Damit sind neue Spannungen in der Region programmiert. Seit Anfang Juni 2017 ist Katar von seinen sunnitischen Nachbarn isoliert. Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Ägypten brachen die diplomatischen Beziehungen zu Katar ab. Sie werfen der Führung in Doha unter anderem vor, sie unterstütze den Terrorismus und pflege zu enge Beziehungen zum Iran. Vergangenen Monat hatte Saudi-Arabien Katar gewarnt, dass noch engere Beziehungen zum Iran «noch mehr Ärger für Katar bedeuten» würden.

Das sunnitische Königshaus in Saudi-Arabien sowie der mehrheitlich von Schiiten bewohnte Iran sind Erzrivalen in der Nahost-Region. Sie unterstützen in den Konflikten im Irak, in Syrien sowie im Jemen jeweils entgegengesetzte Parteien.

Der Iran begrüßte «den logischen und positiven Schritt» der Regierung in Doha. Die Verbesserung und Ausweitung der diplomatischen Beziehungen mit den Nachbarländern habe für den Iran absolute Priorität, sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi. Teheran sei bereit, über diplomatische Kanäle alle politischen Differenzen und Missverständnisse mit seinen Nachbarn auszuräumen. Jeder konstruktive Schritt in diese Richtung werde von Teheran herzlichst begrüßt, so der Sprecher. 

Anfang 2015 hatte das Emirat wie andere sunnitische Staaten aus Solidarität mit Saudi-Arabien seinen Botschafter aus Teheran abgezogen. Die Entscheidung war eine Reaktion auf einen Angriff iranischer Demonstranten auf die saudische Botschaft in Teheran.

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