Von Laura Jung
AUFKLÄRUNG Günther Beckstein sagt als Zeuge im NSU-Untersuchungsausschuss aus
WIESBADEN – Dass die Polizei die NSU-Mordserie nicht stoppen konnte, das bezeichnete Günter Beckstein (CSU) im hessischen Untersuchungsausschuss als die „schlimmste Niederlage des Rechtsstaats seit Jahrzehnten“.
Der ehemalige bayerische Innenminister glaubt jedoch nicht, dass es zu einer schnelleren Aufklärung gekommen wäre, wenn die bayrische Polizei die Ermittlungen an das Bundeskriminalamt abgegeben hätte. „Bis das BKA übernommen hätte, wären Wochen, gar Monate vergangen. Unsere EDV war nicht kompatibel“, so Beckstein. Auch hätte das BKA seiner Einschätzung nach nicht die Manpower von 200 bis 300 Ermittlern gehabt, die nötig gewesen sei, um 32 Millionen Daten, 11 000 Personen und 3500 Ermittlungsspuren zu überprüfen. Dies habe aber nichts mit „Behörden-Eitelkeiten“ zu tun. Im Gegenteil: „Bei Misserfolg beteiligt man gerne andere“, sagte Beckstein. Die mögliche Übernahme der Ermittlungen durch das BKA war 2006 Thema auf einer Innenministerkonferenz gewesen, es kam jedoch nicht dazu.
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