Nordkorea würde nach Darstellung von US-Präsident Donald Trump einen militärischen Angriff auf das US-Außengebiet Guam bereuen. „Ich hoffe, dass sie in Gänze die Tragweite von dem verstehen werden, was ich gesagt habe. Und was ich sage, meine ich auch“, betonte Trump am Freitag an seinem Urlaubsquartier in Bedminster (New Jersey).
Wenn Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un Guam attackiere, dann werde er das bereuen. „Und er wird es schnell bereuen“, sagte Trump. Er wollte nicht sagen, ob es derzeit direkte diplomatische Kontakte mit Pjöngjang gibt.
Trump hatte zuvor auf seinem Twitter-Kanal gedroht, militärische Lösungen seien komplett vorbereitet, „geladen und entsichert“. Nordkorea kündigte seinerseits an, dass bis Mitte August der Einsatzplan stehen soll, um vier Mittelstreckenraketen über Japan hinweg auf das US-Territorium Guam im Pazifik abzufeuern. Auf der US-Insel befinden sich US-Militärbasen, sie ist auch als Reiseziel bei Südkoreanern und Japanern beliebt.
Den Aufruf von Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Mäßigung bei der Wortwahl schlug Trump aus. „Lasst sie für Deutschland sprechen“, sagte er. „Sie ist eine sehr gute Freundin von mir. Möglicherweise hat sie sich auf Deutschland bezogen. Sie hat sich sicherlich nicht auf die Vereinigten Staaten bezogen“, sagte Trump.
Merkel hatte die scharfe Rhetorik im Nordkorea-Konflikt am Freitag in Berlin kritisiert. Zudem hatte sie dazu aufgerufen, die Bemühungen um eine friedliche Lösung zu verstärken. Sie halte eine Eskalation der Sprache für falsch. „Ich sehe auch keine militärische Lösung dieses Konflikts.“
Erst am Donnerstag hatte der Republikaner erklärt, seine Drohungen gegen den nordkoreanischen Machthaber seien wohl nicht hart genug gewesen. Trump hatte, ebenfalls via Twitter, mit „Feuer und Wut“ gedroht und erklärt, Nordkorea solle sich zusammenreißen, sonst würde es Probleme bekommen, wie sie nur wenige Länder erlebt hätten.
Sondertreffen der EU wegen Spannungen zwischen USA und Nordkorea
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat wegen der Nordkorea-Krise ein Sondertreffen der für Sicherheitsfragen zuständigen EU-Botschafter einberufen. Bei den Gesprächen am kommenden Montag solle über „mögliche weitere Schritte“ der Europäischen Union diskutiert werden, teilte eine Sprecherin am Freitagabend in Brüssel mit. Das sogenannte Politische und Sicherheitspolitische Komitee (PSK) hätte regulär eigentlich erst am 31. August wieder zusammenkommen sollen.
Als Grund für das Sondertreffen gelten neben den jüngsten nordkoreanischen Raketentests auch die Spannungen zwischen US-Präsident Donald Trump und der Führung in Pjöngjang.
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