In der von Huthi-Rebellen besetzten jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind bei einem Luftangriff der saudi-arabischen Koalition mindestens 15 Menschen getötet und etliche weitere verletzt worden. Das berichten mehrere Medien. Ein Behördenvertreter sprach demnach gar von 39 Toten.
Laut Berichten aus der Stadt traf die Attacke ein Gefängnis. Anderen Berichten zufolge galt die Attacke einem Militärcamp. Der Angriff erfolgte zwischen Dienstagabend und Mittwochmorgen in mehreren Wellen. Dutzende Menschen sollen noch unter den getroffenen Gebäuden verschüttet sein. Die Rede ist von 90 Verletzten.
Die Allianz Saudi-Arabiens und neun weiterer Staaten im Jemenkrieg wird vom Westen unterstützt. Die Huthi-Rebellen stehen unter starkem Einfluss des iranischen Mullah-Regimes. Der Stellvertreterkrieg dauert seit 2014, ein Sieg ist für keine der Konfliktparteien in Sicht. Auch darum wird der Konflikt mittlerweile als „saudi-arabisches Vietnam“ oder einfach nur noch als „dummer Krieg“ (Uno-Chef Guterres) bezeichnet.
Diphtherieausbruch im Südwesten
Durch Blockaden aller Wege ins Land ist die humanitäre Lage vielerorts entsetzlich. Laut Rotem Kreuz sind 900.000 Menschen an Cholera erkrankt. Die Uno-Nothilfekoordinatoren warnen, sieben Millionen Menschen hätten nicht genug zu essen. Im Jemen gebe es „die größte Hungersnot der Welt“, mutmaßlich sogar dramatischer als in den afrikanischen Bürgerkriegsländern Somalia oder Südsudan.
Wie Ärzte ohne Grenzen melden, breitet sich neben der leicht zurückgehenden Cholera mit Diphtherie nun eine weiter tödliche Infektionskrankheit aus. Der anhaltende Krieg sowie die Blockade auf Versorgungsgüter begünstigten den Ausbruch in derzeit 15 der insgesamt 20 Provinzen des Landes.
318 Verdachts- und 28 Todesfälle wurden allein in der vergangenen Woche registriert. Die Hälfte der Verdachtsfälle beträfe Kinder zwischen fünf und 14 Jahren, fast alle Toten gehören zu dieser jungen Altersgruppe. Besonders gravierend ist der Ausbruch in der Provinz Ibb im Südwesten des Landes.
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