Ukrainische Truppen ziehen sich aus Kleinstadt Popasna zurück In Luhansk werden 60 Tote nach russischem Luftangriff befürchtet Die wichtigsten Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Ticker.
Am 9. Mai feiert Russland die Befreiung von den Nazis und es wird eine Rede von Wladimir Putin erwartet. Man rechnet damit, dass der Präsident das weitere Vorgehen in der Ukraine erklärt. Für denselben Tag hat Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Kiew eingeladen.
Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine am Wochenende 7./8. Mai:
18.03 Uhr: USA und G7-Verbündete verhängen neue Sanktionen gegen Russland
Vor den Feierlichkeiten zum „Tag des Sieges“ in Moskau verhängen die G7-Staaten wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine neue Sanktionen gegen Russland. Das teilte das Weiße Haus in Washington mit. Zuvor hatten die Regierungschefs der G7-Staaten in einer Schaltkonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Die Strafmaßnahmen zielen nach Angaben der US-Regierung unter anderem auf den für die Finanzierung des Krieges wichtigen russischen Energiesektor ab. Die USA teilten mit, alle G7-Staaten hätten sich dazu verpflichtet, die Einfuhr von russischem Öl auslaufen zu lassen oder zu verbieten. Ein US-Regierungsvertreter kündigte außerdem ein Verbot für unternehmerische Dienstleistungen für Firmen oder Personen in Russland an.
16.21 Uhr: Kanadischer Regierungschef Trudeau besucht offenbar Ukraine
Der kanadische Regierungschef Justin Trudeau ist unangekündigt in die Ukraine gereist. Trudeau habe die Stadt Irpin im Großraum Kiew besucht, meldete die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den Bürgermeister von Irpin. Sie veröffentlichte auch ein Foto, das den Regierungschef des Nato-Landes vor zerstörten Häusern zeigt. Wenig später bestätigte die kanadische Regierung den Besuch und kündigte ein geplantes Treffen Trudeaus mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an.
„Ich hatte gerade die Ehre, mit dem Premierminister von Kanada, Justin Trudeau, zu sprechen“, heißt es auf der Facebook-Seite von Irpins Bürgermeister Olexander Markuschin. „Er kam nach Irpin, um mit eigenen Augen den ganzen Horror zu sehen, den die russischen Besatzer unserer Stadt angetan haben.“
16.11 Uhr: Kämpfer aus Stahlwerk in Mariupol: „Kapitulation ist keine Option“
Ungeachtet ihrer äußerst schwierigen Lage wollen die letzten ukrainischen Kämpfer im belagerten Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol nicht aufgeben. „Kapitulation ist keine Option für uns, weil Russland kein Interesse an unserem Leben hat“, sagte Illja Samojlenko vom Asow-Regiment bei einer Online-Pressekonferenz, bei der er eigener Aussage zufolge aus dem Inneren des Werks zugeschaltet war. Er und die anderen Kämpfer würden Azovstal weiter gegen die russische Armee verteidigen, versicherte der Offizier. „Wir brauchen die Unterstützung der ganzen Welt.“
15.57 Uhr: First Lady Jill Biden auf Überraschungsbesuch in der Ukraine
US-Präsidentengattin Jill Biden hat überraschend die Ukraine besucht. Mitreisende US-Journalisten berichteten, die First Lady sei von der Slowakei aus in die Ukraine eingereist und knapp zwei Stunden dort geblieben. In der Stadt Uschorod sei sie mit Flüchtlingen zusammengekommen. Sie habe außerdem die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olena Selenska, getroffen. Biden und Selenska hätten rund eine Stunde lang ein bilaterales Gespräch geführt.
Jill Biden sagte den mitreisenden Journalisten zufolge: „Ich wollte zum Muttertag kommen. Ich dachte, es sei wichtig, dem ukrainischen Volk zu zeigen, dass dieser Krieg aufhören muss.“ Die USA stünden an der Seite der Ukraine.
15.06 Uhr: Halbes U2-Konzert in Kiewer U-Bahn-Station
Musiker der irischen Rockband U2 sind Medienberichten zufolge überraschend in einer als Luftschutzbunker genutzten U-Bahn-Station in Kiew aufgetreten. Frontmann Bono und Gitarrist „The Edge“ spielten Klassiker der Band wie den Song „Stand By Me“, wie auf Videos ukrainischer Medien zu sehen ist. „Präsident Wolodymyr Selenskyj hat uns eingeladen, in Kiew zu spielen und unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen und das haben wir getan“, schrieben die beiden Musiker am Sonntag auf dem offiziellen Twitter-Account der Band.
Die Nachrichtenagentur Unian schrieb, der Besuch des irischen Musikers sei unerwartet gewesen. Mit ihm aufgetreten sein soll demnach auch Taras Topolja von der ukrainischen Band Antytila. Vom U2-Management gab es zunächst keine weiteren Informationen zu dem Auftritt.
14.10 Uhr: Steinmeier nennt Ukraine-Krieg „Epochenbruch“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Krieg in der Ukraine als „Epochenbruch“ bezeichnet, der die Europäer zu schmerzhaften Einsichten zwinge. „Wir waren uns zu sicher, dass Frieden, Freiheit, Wohlstand selbstverständlich sind“, sagte er beim DGB-Bundeskongress in Berlin. „Dieser Krieg macht uns auf eine brutale Weise klar, dass wir unsere Demokratie schützen und verteidigen müssen – nach innen und nach außen!“ Nötig sei die Wehrhaftigkeit der Demokratie nicht nur in Sonntagsreden und nicht nur als politische Kultur, demokratisches Selbstbewusstsein und Engagement. „Wir brauchen auch moderne Streitkräfte und eine besser ausgerüstete Bundeswehr“, so das Staatsoberhaupt. „Wer zur Vermeidung künftiger Konflikte auf Diplomatie und Verhandlungen setzt, der muss wissen: Verhandlungen lassen sich nicht aus einer Position der Schwäche führen. Erfolgreich verhandeln lässt sich nur aus einer Position der Stärke.“
13.19 Uhr: Putin gratuliert ostukrainischen Separatisten zum „Tag des Sieges“
Überschattet von Russlands Krieg gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin den Führungen mehrerer Ex-Sowjetrepubliken sowie der ostukrainischen Separatistengebiete zum 77. Jahrestag des Weltkriegsendes gratuliert. Die westlichen Alliierten der damaligen Anti-Hitler-Koalition sowie die Regierungen der Ukraine und Georgiens ignorierte er. „Heute ist es gemeinschaftliche Pflicht, die Wiedergeburt des Nazismus zu verhindern, der so viel Leid über die Menschen verschiedener Länder gebracht hat“, heißt es in der auf der Kreml-Webseite veröffentlichten Grußbotschaft.
Neben den ostukrainischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk, die Moskau Ende Februar unter heftigem internationalen Protest als unabhängig anerkannt hatte, gratulierte Putin auch den von der Südkaukaus-Republik Georgien abtrünnigen Gebieten Abchasien und Südossetien. Das ukrainische und das georgische Volk erwähnte er zwar auch – nicht aber deren Regierungen.
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14.08 Uhr: Göring-Eckardt: Ukraine bangt um Transport von Getreide aus Odessa
Angesichts der russischen Angriffe auf die ukrainische Hafenstadt Odessa bangen die Verantwortlichen dort um den Weitertransport des heimischen Getreides. Das sagte die Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckard nach Gesprächen mit ukrainischen Militärs und Politikern der Deutschen Presse-Agentur in der moldauischen Hauptstadt Chisinau.
„Meine Gesprächspartner zeigten sich vor allem besorgt wegen der riesigen Getreidemengen für das Welternährungsprogramm, die am Hafen von Odessa liegen und nicht verschifft werden können“, sagte die Grünen-Politikerin. „Die Russen konzentrieren ihre Angriffe derzeit vor allem auf kritische Infrastruktur, treffen aber auch zivile Ziele.“
Göring-Eckardt war mit Serhii Hrynevetskyi von der Odessaer Regionalverwaltung, dem örtlichen Armeeverwalter Maksym Marchenko sowie Serhii Orlov, Mitarbeiter des ukrainischen Außenministeriums zusammengekommen. Aus Sicherheitsgründen fand das Treffen am Samstag an einem geheimen Ort an der moldauisch-ukrainischen Grenze nahe der Region Odessa statt.
12.58 Uhr: Ukrainer melden Rückzug aus umkämpfter Stadt Popasna
Russische Truppen haben nach wochenlangen Kämpfen laut ukrainischen Angaben die in Ruinen liegende Kleinstadt Popasna eingenommen. „Leider haben sich unsere Truppen tatsächlich etwas aus Popasna zurückgezogen, weil die Stadt mehr als zwei Monate lange beschossen wurde“, sagte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, laut der Nachrichtenagentur Unian in einem Fernsehinterview. Die Ukrainer seien auf zuvor vorbereitete Stellungen etwas außerhalb der Stadt ausgewichen, fügte er hinzu.
In Popasna ist Hajdajs Angaben nach „alles bis auf die Grundmauern zerstört“. Alle Ortschaften im Gebiet Luhansk seien derzeit schwer umkämpft, doch die russischen Pläne, „das Luhansker Gebiet bis zum 9. Mai vollständig einzunehmen“ seien unerreichbar, sagt er. Derzeit kontrollieren prorussische Truppen rund 90 Prozent des Gebiets.
Popasna wird seit Wochen von prorussischen Separatisten und moskautreuen Truppen gestürmt, die dabei Luftwaffen- und Artillerieunterstützung bekommen. Erstmals marschierten die russischen Einheiten vor genau zwei Momaten am 8. März in die Stadt ein, die die Ukrainer zuvor zur Festung ausgebaut hatten. Vor Kriegsausbruch sollen in Popasna etwa 20.000 Menschen gelebt haben.
12.52 Uhr: Botschafter Melnyk legt unter Rufen Kranz am Ehrenmal nieder
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat am Sowjetischen Ehrenmal im Berliner Tiergarten einen Kranz zum Gedenken an die ukrainischen Gefallenen des Zweiten Weltkriegs niedergelegt. Mehrere hundert Menschen waren ebenfalls zum Mahnmal gekommen. Einige von ihnen skandierten bei der Kranzniederlegung des Botschafters „Melnyk raus“. Andere Teilnehmende begannen daraufhin mit ukrainischen Sprechchören. Viele trugen blaue und gelbe Kleidungsstücke – die Nationalfarben der Ukraine.
Die Polizei hatte anlässlich des Gedenkens an das Weltkriegsende in Europa vor 77 Jahren am Sonntag und am Montag in Berlin für 15 Gedenkorte Auflagen erlassen, unter anderem ein Verbot von russischen und ukrainischen Fahnen. Ausgenommen von dem Verbot waren unter anderem Diplomatinnen und Diplomaten sowie Veteranen des Weltkriegs.
11.43 Uhr: Lageberichte legen schwere Kämpfe um strategische Schlangeninsel nahe
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht mehrere Flugzeuge und Hubschrauber über der ukrainischen Schlangeninsel abgeschossen. „Während der Nacht haben russische Luftabwehreinheiten über der Schlangeninsel zwei weitere ukrainische Bomber vom Typ Su-24 und einen Hubschrauber vom Typ Mi-24 vernichtet und vor der Stadt Odessa eine Bayraktar-Drohne abgeschossen“, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, mit. Darüber hinaus sei eine ukrainische Korvette versenkt worden.
Meldungen beider Seiten zeugen von heftigen Kämpfen um das strategisch wichtige Eiland, das 35 Kilometer von der Küste entfernt direkt vor dem Donaudelta im Gebiet Odessa gelegen ist.
11.41 Uhr: Ukrainisches Militär: Truppen in Transnistrien bereiten sich auf Kampf vor
Bewaffnete Gruppen und russische Truppen in der moldauischen Separatistenregion Transnistrien bereiten sich nach ukrainischen Angaben auf den Kampf vor. Die russischen Streitkräfte in dem Gebiet befänden sich „inmitten der Vorbereitungen für den Kampf“, erklärte der ukrainische Generalstab. Die Befürchtung, dass der Konflikt in der Ukraine auf das Nachbarland Moldau übergreifen könnte, war in den vergangenen Wochen gewachsen.
Die Behörden der pro-russischen Separatistenregion hatten am Donnerstag erneut Explosionen in Grenznähe zur Ukraine gemeldet. Kiew wirft Moskau vor, eine Destabilisierung in der Region anzustreben, um auf diese Weise einen Vorwand für eine militärische Intervention zu schaffen. Ein russischer General hatte im April erklärt, zu den Zielen der russischen Offensive in der Ukraine gehöre es, eine Landverbindung durch die Südukraine bis nach Transnistrien zu schaffen.
10.21 Uhr: Selenskyj mit emotionaler Videobotschaft zum Weltkriegsende
In einer emotionalen Videoansprache aus dem schwer zerstörten Kiewer Vorort Borodjanka hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Parallelen zwischen dem deutschen Überfall im Zweiten Weltkrieg und der jetzigen russischen Invasion gezogen. „In der Ukraine haben sie eine blutige Neuauflage des Nazismus organisiert“, sagte Selenskyj über den russischen Angriff auf die Ukraine in einem Schwarzweiß-Video vor den Trümmern eines Wohnhauses. „Eine fanatische Imitation des Regimes, seiner Ideen, Handlungen, Worte und Symbole. Eine verrückte detailgetreue Wiedergabe seiner Bestialitäten und Alibis, die diesem Bösen angeblich ein heiliges Ziel geben“.
10.05 Uhr: London: Moskau setzt wegen Verlusten ranghohe Offiziere im Kampf ein
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste setzt Russland in seinem Angriffskrieg in der Ukraine aufgrund großer Verluste in den eigenen Truppen ranghohe Kommandanten im Kampf ein. Allerdings gebe es bislang keine Anzeichen darauf, dass die Anwesenheit dieser Offiziere im Gefecht zu einem verbesserten Einsatzkonzept geführt habe, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Planungsfehler würden weiterhin einen Fortschritt der Russen untergraben.
Außerdem führe die Strategie zu überproportional hohen Verlusten unter den russischen Offizieren. Da die getöteten Kommandanten dann von weniger ausgebildeten Soldaten ohne Führungserfahrung ersetzt würden, sei damit zu rechnen, dass die konzeptionellen Probleme anhalten würden.
Schon seit Monaten veröffentlicht die britische Regierung in ungewöhnlich offener Art und Weise regelmäßig Geheimdienstinformationen zum Verlauf des Angriffskriegs. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.
8.46 Uhr: Bärbel Bas beginnt Kiew-Besuch
Wie der Protokollchef des Deutschen Bundestages auf Twitter mitteilt, beginnt Bärbel Bas ihren Besuch in Kiew. Die Bundestagspräsidentin werde der Opfer des Zweiten Weltkriegs gedenken. Sie ist von ihrem ukrainischen Amtskollegen Ruslan Stefantschuk eingeladen worden und wird – sollte es die Sicherheitslage zulassen – auch auf Präsident Selenskyj treffen.
7.30 Uhr: Gebiet Luhansk: Nach Luftangriff auf Schule bis zu 60 Tote befürchtet
Nach einem russischen Luftangriff auf eine Schule im Gebiet Luhansk sprechen die ukrainischen Behörden von möglicherweise bis zu 60 Toten. Nach einem Luftschlag auf die Schule in Bilogoriwka seien bisher zwei Leichen geborgen worden, teilte der Gouverneur der Region Serhij Hajdaj am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. „Wahrscheinlich sind alle 60 Menschen, die noch unter den Trümmern des Gebäudes liegen, tot“, fügte er hinzu.
Der Luftangriff ereignete sich seinen Angaben nach bereits am Samstagnachmittag. In dem Schulgebäude hatten 90 Personen vor den Angriffen Schutz gesucht. Durch den Bombenabwurf brach ein Feuer in der Schule aus und das Gebäude stürzte zusammen. 30 Menschen konnten die Einsatzkräfte retten – 7 davon waren verletzt, so der Gouverneur.
Bilogoriwka ist eine städtische Siedlung etwa zehn Kilometer westlich von Lyssytschansk. Die Ortschaft ist schwer umkämpft.
5.07 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister: Luftwaffe soll US-Kampfflugzeuge fliegen lernen
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow will seine Luftwaffenpiloten bald auch auf westlichen Kampfflugzeugen ausbilden lassen. Darüber werde bereits verhandelt, sagte Resnikow nach Angaben vom Sonntag in ukrainischen Fernsehen. Es werde Zeit für die Ukrainer, zum Beispiel das US-amerikanische Erdkampfflugzeug A-10 Thunderbolt beherrschen zu lernen. Als weitere Typen nannte er die US-Kampfflugzeuge F-15 und F-16 sowie die Saab JAS 39 Gripen aus schwedischer Produktion.
Wie Resnikow sagte, werden ukrainische Soldaten bereits von Großbritannien an Flugabwehrwaffen und Artilleriesystemen ausgebildet. Als Beispiel nannte er die Flugabwehrraketen Starstreak.
4 Uhr: Gregor Gysi spricht sich gegen Waffenlieferungen aus – „bin fertig mit Putin“
Der Linken-Außenpolitiker Gregor Gysi hat sich zum Abschluss einer mehrtägigen Ukraine-Reise gegen deutsche Waffenlieferungen an das von Russland angegriffene Land ausgesprochen. „Wir haben 27 Millionen Tote im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion, überwiegend Russinnen und Russen, verursacht“, sagte Gysi der Deutschen Presse-Agentur. „An zweiter Stelle kommen schon die getöteten Ukrainerinnen und Ukrainer und dann Menschen anderer Nationalitäten.“ Deutschland dürfe nicht eine Ex-Sowjetrepublik gegen die andere aufrüsten. Die Ukraine habe dabei natürlich das Recht, sich zu verteidigen und Waffen zu importieren, sagte der 74-Jährige.
Auch sei es nicht Deutschlands Aufgabe zu entscheiden, wie ein Ende des Krieges zu erreichen sei, sagte Gysi. Sollte die ukrainische Regierung einen Kompromiss mit dem Kreml eingehen wollen, könne die Bundesregierung das nicht verbieten. „Ich kann nur hoffen, dass Russland und die Ukraine sich so schnell wie möglich auf einen Waffenstillstand verständigen.“
Zugleich kritisierte Gysi den Kreml mit deutlichen Worten: „Ich bin mit dem Putin-Regime fertig.“ Er betonte aber auch, dass es ein Russland nach dem jetzigen Präsidenten Wladimir Putin geben werde. Daher sei es falsch, alle Brücken abzubrechen.
19.52 Uhr: Kiew: Alle verbliebenen Zivilisten aus Stahlwerk in Mariupol herausgeholt
Nach wochenlanger Belagerung sind in Mariupol ukrainischen Angaben zufolge die letzten verbliebenen Zivilisten aus dem Werk des Konzerns Asow-Stahl herausgeholt worden. „Alle Frauen, Kinder und älteren Menschen wurden evakuiert“, erklärte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk. In dem Industriekomplex haben sich hunderte Soldaten verschanzt, es ist die letzte Bastion des ukrainischen Militärs in Mariupol. Sollte das Stahlwerk schließlich fallen, hätten die Russen die strategisch wichtige Hafenstadt gänzlich eingenommen, was für Moskau ein wichtiger militärischer Erfolg wäre.
Der Fall von Mariupol Fotostrecke
18.49 Uhr: Russische Hacker attackieren Webseiten deutscher Behörden
Russische Hacker haben Angriffe auf Webseiten deutscher Behörden verübt und diese zeitweilig unerreichbar gemacht. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ richteten sich die Attacken unter anderem gegen das Verteidigungsministerium, den Bundestag, die Bundespolizei sowie mehrere Landespolizeibehörden. Auch die SPD-Webseite von Bundeskanzler Olaf Scholz soll demnach betroffen gewesen sein. Das Bundesinformationsamt für Sicherheit in der Informationstechnik wollte sich nicht näher äußern, teilte aber mit, dass Angriffe dieser Art technisch nicht sonderlich ausgefeilt seien und mit Standardtechnologien gut abgewehrt werden könnten.
17.21 Uhr: US-First Lady trifft Ukraine-Flüchtlinge in Rumänien
Jill Biden, Ehefrau von US-Präsident Joe Biden, hat bei einem Besuch in Rumänien ukrainische Flüchtlinge getroffen. „Ihr seid unglaublich stark“, sagte die First Lady in Aufnahmen des rumänischen Fernsehens, nachdem sie den Berichten von ukrainischen Müttern und Kindern über deren Flucht vor russischen Angriffen gelauscht hatte. „Wir stehen zu euch, ich hoffe, ihr wisst das“, fügte sie hinzu.
Jill Biden befindet sich derzeit auf einer dreitägigen Reise durch Osteuropa. Am Freitag hatte sie US-Soldaten in Rumänien besucht. Am Sonntag geht es weiter in die Slowakei.
16.00 Uhr: Ukrainische Medien: Schwere russische Raketenangriffe auf Odessa
Auf die südukrainische Hafenstadt Odessa sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens vier russische Raketen abgefeuert worden. Örtliche Medien zeigten dicke schwarze Rauchwolken über dem Stadtgebiet. Berichten zufolge soll ein Militärflugplatz getroffen worden sein. Die Behörden machten zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern. Von russischer Seite gab es am Nachmittag keine Bestätigung.
Explosionen – teils von der Luftabwehr – wurden auch aus dem benachbarten Gebiet Mykolajiw, dem zentralukrainischen Poltawa und dem westukrainischen Chmelnyzkyj gemeldet. Bei einem Angriff auf das grenznahe nordostukrainische Gebiet Sumy sei bei einem Luftangriff mindestens ein Mensch verletzt worden.
15.04 Uhr: US-Außenminister Blinken: Putin verdreht die Geschichte
US-Außenminister Antony Blinken hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf das Gedenken an das Kriegsende 1945 Geschichtsrevisionismus vorgeworfen. „Präsident Putin versucht, die Geschichte zu verdrehen, um seinen unprovozierten und brutalen Krieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen“, erklärte Blinken in Washington. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und das ukrainische Volk „verteidigen tapfer ihr Land, ihre Demokratie und die rechtmäßige Zukunft der Ukraine“ in einem freien und friedlichen Europa.
Es gebe eine „heilige Pflicht“ gegenüber den im Zweiten Weltkrieg Gefallenen, so Blinken weiter. Das bedeute, „die Wahrheit über die Vergangenheit zu sagen und all jene zu unterstützen, die in unserer Zeit für die Freiheit eintreten“. Während der Krieg in Europa erneut wüte, gelte es, die Entschlossenheit verstärken, denjenigen zu widerstehen, die jetzt versuchten, die historische Erinnerung zu manipulieren.
14.54 Uhr: Ukrainisches Militär meldet Abschuss eines russischen Landungsboots
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben ein Landungsboot der russischen Schwarzmeerflotte versenkt. „In den Gewässern des Schwarzen Meeres wurde ein feindliches Landungsboot vom Typ „Serna“ vernichtet“, teilte der Pressechef der Militärverwaltung von Odessa mit. Dazu veröffentlichte er ein Video, das den Beschuss des Schiffs mit einer Drohne zeigen soll. Die Echtheit der Bilder konnte unabhängig nicht überprüft werden. Von russischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf den angeblichen Vorfall. Bestätigt ist, dass die russische Schwarzmeerflotte seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine Ende Februar mindestens zwei große Schiffe verloren hat.
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13.21 Uhr: Ukrainische Behörden befürchten vermehrt russische Angriffe rund um 9. Mai
Vor der russischen Militärparade am 9. Mai zum Sieg über Nazi-Deutschland befürchtet die Ukraine vermehrt russische Angriffe. „In den nächsten Tagen besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit von Raketenangriffen in allen Landesteilen“, erklärte Kiews Bürgermeister Witali Klitschko am Freitagabend in Online-Netzwerken. Er rief die Bürger auf, vorsichtig zu sein und alle Sicherheitsregeln zu befolgen. Die Bürgermeister von Odessa und Poltawa im Landesinneren kündigten eine Ausgangssperre für Sonntag und Montag an.
12.27 Uhr: Prorussische Separatisten vermelden weitere Evakuierung aus Azovstal
Aus dem seit Wochen belagerten Stahlwerk in Mariupol sind nach Angaben der prorussischen Separatisten in der Ukraine weitere 50 Zivilisten fortgebracht worden. „Heute, am 7. Mai, sind vom Territorium des Metallurgiekombinats Azovstal in Mariupol 50 Menschen evakuiert worden“, teilte der Stab der selbst ernannten Donezker Volksrepublik am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit.
Laut dem Kommandeur des Donezker Regiments „Wostok“ („Osten“), Alexander Chodakowski, ist es dabei zum ersten Mal seit der Belagerung zu einem direkten Treffen von Unterhändlern gekommen. „Eine Gruppe des Gegners kam mit weißer Flagge auf die Straße, die zur Brücke führt, auf der wir die evakuierten Zivilisten aus Azovstal empfangen haben“, schrieb der 49-Jährige auf seinem Telegram-Kanal.
Von ukrainischer Seite oder unabhängiger Seite gibt es bislang keine Bestätigung dafür. Darüber, wohin die Zivilisten verbracht wurden, machten die Separatisten ebenfalls keine Angaben.
12.15 Uhr: Özdemir verurteilt Attacken gegen Landwirtschaft im Ukraine-Krieg
Bundesagrarminister Cem Özdemir hat gezielte Attacken Russlands gegen die Landwirtschaft im Krieg in der Ukraine scharf verurteilt. Präsident Wladimir Putin bediene sich skrupellos an den Weizenreserven der Ukraine, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Landwirte müssten Reserven zwangsweise zu lächerlichen Preisen verkaufen – oder „Putins Soldateska“ nehme sich die Vorräte einfach. „Dafür gibt es im Rechtsstaat übrigens drei Wörter: Erpressung, Diebstahl und Raub.“
Özdemir sagte, ihn erreichten beunruhigende Berichte aus dem Osten der Ukraine, die Putins imperialistische Pläne offenlegten. „In den besetzten Gebieten werden wirtschaftliche Strukturen offenbar zunehmend an russische Regelungen angepasst.“ Landwirte müssten demnach Erklärungen über ihren Besitz abgeben und würden gezwungen, sich nach russischem Recht zu registrieren. Gleichzeitig lasse Putin gezielt Eisenbahnanlagen Richtung Westen bombardieren, um ukrainische Getreidelieferungen endgültig von den Weltmärkten abzuklemmen.
11.08 Uhr: Pro-russische Region Transnistrien meldet erneute Explosionen
Die Behörden der pro-russischen Separatistenregion Transnistrien in der Republik Moldau haben erneute Explosionen gemeldet. Unweit des Ortes Woronkowo nahe der ukrainischen Grenze habe es am Freitagabend im Bereich eines ehemaligen Flugplatzes vier Explosionen gegeben, teilte das transnistrische „Innenministerium“ auf Telegram mit. Verletzt wurde dabei niemand. Die ersten beiden Sprengsätze seien von einer Drohne abgeworfen worden. „Eine Stunde später wurde der Angriff wiederholt.“
Nach Angaben der transnistrischen Behörden waren bereits am Donnerstag „zwei Bomben von einer Drohne abgeworfen“ worden. Auch dabei sei niemand verletzt worden. Der Ort Woronkowo im Bezirk Rybniza liegt rund fünf Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. In der Region kam es zuletzt zu mehreren Zwischenfällen, unter anderem wurden Schüsse in der Nähe eines Waffendepots sowie mehrere Explosionen gemeldet.
Die Vorfälle weckten Befürchtungen, der Konflikt in der Ukraine könnte auf Moldau übergreifen.
10.13 Uhr: London: Sanktionen erschweren Moskau Ersatz von Militärausrüstung
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste erschweren es die westlichen Sanktionen Moskau, beschädigte militärische Ausrüstung zu ersetzen. Russlands fähigste und modernste Einheiten und Waffen erlitten in der Ukraine beträchtliche Schäden, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums.
So sei etwa mindestens ein T-90M-Panzer, einer von Russlands modernsten Panzern, im Gefecht zerstört worden. Es werde beträchtlicher Summen und viel Zeit bedürfen, um die Stärke der russischen Truppen nach dem Krieg wieder herzustellen, hieß es aus London. Außerdem würden die geltenden Sanktionen die Beschaffung von Ersatz erschweren, weil dadurch Russlands Zugang zu wichtiger Mikroelektronik beschränkt sei.
9.50 Uhr: Polens Grenzschutz: Mehr als 3,2 Millionen Einreisen aus der Ukraine
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich mehr als 3,2 Millionen Menschen von dort ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz auf Twitter mit. Am Freitag kamen 24.500 Menschen über die Grenze nach Polen.
In Richtung Ukraine überquerten am Freitag 19.000 Menschen die Grenze. Dabei handelte es sich nach Angaben der Behörden zum Großteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat. Es gibt keine offiziellen Angaben, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele in andere EU-Staaten weitergereist sind.
9.49 Uhr: Bereits über 90.000 ukrainische Kinder an deutschen Schulen untergekommen
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind an deutschen Schulen mehr als 90.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine untergekommen. „Das ist eine gewaltige Leistung, für die ich sehr dankbar bin“, sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) der „Rheinischen Post“. Der Deutsche Lehrerverband schätzt dem Bericht zufolge, dass es außerdem derzeit bis zu 50.000 schulpflichtige ukrainische Kinder in Deutschland gibt, die noch nicht am Unterricht teilnehmen.
Die ukrainischen Kinder und Jugendlichen bräuchten nicht nur Sicherheit, sondern auch eine Perspektive, sagte die Bildungsministerin weiter. Diese erhielten sie durch eine rasche Integration in Kita und Schule sowie ergänzende Angebote in ihrer Sprache.
Aus Furcht neutral: Warum Afrika im Ukraine-Krieg gespalten ist 10.54
9.35 Uhr: Russland erklärt weitere Nawalny-Verbündete zu „ausländischen Agenten“
Russland hat weitere Kreml-Kritiker zu „ausländischen Agenten“ erklärt, darunter zwei im Exil lebende Vertraute von Oppositionsführer Alexej Nawalny und ein bekannter Rapper. Das Justizministerium setzte am Freitag acht weitere Namen auf die Liste, die nun mehr als 160 Personen und Medien enthält. Als „ausländische Agenten“ gelten damit nun auch die beiden Nawalny-Verbündeten Wladimir Milow und Ljubow Sobol.
Entsprechend eingestufte Einzelpersonen und Organisationen sind per Gesetz verpflichtet, ihre Finanzquellen offenzulegen und alle ihre Publikationen speziell zu kennzeichnen. Der wichtigste Kreml-Kritiker Nawalny war im Januar 2021 inhaftiert und im März wegen Veruntreuung zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Auch der in Russland beliebte Rapper Alischer Morgenshtern wurde auf die Liste gesetzt. Er hatte im Oktober 2021 unter russischen Kriegsveteranen Empörung ausgelöst, als er in einem auf Youtube veröffentlichten Interview erklärte, er habe „nicht verstanden“, warum in Russland am 9. Mai der Tag des Sieges über Nazi-Deutschland gefeiert werde.
7.31 Uhr: Nato-Generalsekretär warnt Russland vor Einsatz von Atomwaffen
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland vor dem Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg gewarnt. „Unsere Botschaft ist eindeutig: Nach einem Einsatz von Nuklearwaffen würde es auf allen Seiten nur Verlierer geben“, sagte Stoltenberg der „Welt am Sonntag“. „Einen Atomkrieg kann man nicht gewinnen und er sollte nie geführt werden, das gilt auch für Russland.“
Russlands Präsident Wladimir Putin hat seit Beginn des Krieges angedeutet, dass er bereit sei, auch Russlands taktische Atomwaffen in dem Konflikt einzusetzen. Die Nato hat laut Stoltenberg aber keine Hinweise darauf, dass die russischen Nuklearwaffen seit Beginn des Krieges am 24. Februar in eine höhere Bereitschaftsstufe versetzt worden seien.
7.04 Uhr: Kiewer Militär: Kaum Bewegung an der Front, Sturmversuche in Mariupol
In der vergangenen Nacht ist es nach ukrainischen Angaben an der Front vergleichsweise ruhig geblieben. „In den Gebieten Donezk und Luhansk wurden am 6. Mai acht Attacken des Feindes abgewehrt, dabei wurden drei gegnerische Panzer, acht Artilleriesysteme, sieben gepanzerte Militärfahrzeuge, ein Auto und drei Einheiten von Pioniertechnik vernichtet“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Sturmversuche habe es vor allem um das Stahlwerk Azovstal gegeben.
An anderen Frontabschnitten, die in den vergangenen Wochen schwer umkämpft waren, beschränkte sich die russische Aktivität hingegen dem Bericht zufolge vor allem auf militärische Aufklärung und Artilleriebeschuss. So waren in der Region Isjum, von wo aus Russland einen größeren Vorstoß Richtung Kramatorsk plant, um die ukrainischen Einheiten im Donbass einzukesseln, Drohnen zur Erkennung der Verteidigungspositionen im Einsatz.
Die Millionenstadt Charkiw und die vor Donezk gelegenen Ortschaften waren Ziel von Artillerieangriffen. Auch die russische Luftwaffe war im Einsatz. Bodenangriffe wurden hingegen nicht gemeldet. Unabhängig konnten diese Angaben nicht überprüft werden.
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5.00 Uhr: „Das ist Ihr Leben“: Selenskyj appelliert an die Ukrainer
Wegen befürchteter Luftangriffe zum russischen Tag des Sieges hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bürger seines Landes zu besonderer Disziplin aufgerufen. „Ich bitte alle unsere Bürger – und gerade in diesen Tagen -, den Luftalarm nicht zu ignorieren“, sagte der Staatschef am Freitag in seiner abendlichen Videoansprache. „Bitte, das ist Ihr Leben, das Leben Ihrer Kinder.“
Die Ukrainerinnen und Ukrainer sollten strikt den Anordnungen der Behörden folgen und sich an örtliche Ausgangssperren halten. Wegen der Minengefahr sei das Betreten von Wäldern verboten, die vom russischen Militär besetzt waren, sagte Selenskyj.
00.28 Uhr: Biden sagt 150 Millionen Dollar schweres Hilfspaket zu – Mittel damit ausgeschöpft
US-Präsident Joe Biden hat weitere milliardenschwere Militärhilfen für die Ukraine zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg freigegeben. Mit einem zusätzlichen Paket sollen dem Land weitere Artilleriemunition, Radargeräte und andere Ausrüstung zur Verfügung gestellt werden, wie Biden am Freitag ankündigte. Ein 150 Millionen US-Dollar (rund 142 Millionen Euro) schweres Paket sei genehmigt worden, hieß es aus dem US-Außenministerium.
Gleichzeitig warnte der US-Präsident: „Mit der heutigen Ankündigung hat meine Regierung die Mittel, die für die Entsendung von Sicherheitsunterstützung durch die Abzugsbehörden für die Ukraine verwendet werden können, nahezu ausgeschöpft.“ Er forderte den US-Kongress auf, weitere angeforderte Milliardenhilfen freizugeben.
00.23 Uhr: Rettung von Soldaten aus dem Azovstal mithilfe internationaler Vermittler
Die Ukraine sucht nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Wegen, um auch ihre Soldaten aus dem umkämpften Stahlwerk Azovstal in Mariupol zu retten. „Einflussreiche Vermittler, einflussreiche Staaten“ seien daran beteiligt, sagte Selenskyj am Freitagabend in einer Videoansprache. Details nannte er nicht. „Wir arbeiten auch an diplomatischen Optionen, um unser Militär zu retten, das immer noch auf Azovstal verbleibt.“
Bei den bisherigen Evakuierungen durften nur Zivilisten, meist Frauen, Kinder oder ältere Menschen, das Werk in Richtung ukrainisch kontrolliertes Gebiet verlassen.
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