Der Niedergang der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) geht offenbar weiter: Syriens Armee und ihre Verbündeten haben die letzte größere vom IS gehaltene Stadt im Osten des Landes nahe der Grenze zum Irak gestürmt.
In den westlichen und südlichen Teilen der Stadt Albu Kamal habe es am Mittwochabend schwere Kämpfe gegeben, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, Regierungskräfte und irakische Einheiten hätten die Verteidigungslinien des IS in Albu Kamal durchbrochen. Derzeit gebe es heftige Kämpfe in der Stadt. Laut russischem Militär, das in Syrien an der Seite von Machthaber Baschar al-Assad Krieg führt, haben Luftwaffe und Marine die Islamisten in und bei Albu Kamal in den vergangenen Tagen mehrfach bombardiert.
Foto eines russischen Tu22M-Bombers über Albu Kamal, veröffentlicht vom russischen Verteidigungsministerium
Nach Angaben der von den USA angeführten Koalition haben die Islamisten inzwischen 96 Prozent ihres ehemaligen Herrschaftsgebietes in Syrien und im Irak verloren. Kämpfer des IS halten sich noch vor allem in dem von Wüsten geprägten Grenzgebiet zwischen Syrien und dem Irak auf.
Sollte der IS Albu Kamal verlieren, verblieben ihm nur noch einige Dörfer östlich des Flusses Euphrat. Der IS hatte die Stadt in der ölreichen Provinz Dair as-Saur 2014 eingenommen. Die gleichnamige Hauptstadt der Provinz hatten Regierungseinheiten und ihre Verbündeten mithilfe russischer Flugzeuge vor einigen Tagen eingenommen.
Derweil forderten die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien eine „entschlossene internationale Antwort“ auf den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien. Das sei jetzt „unerlässlich, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, den Opfern dieser abscheulichen Angriffe Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und zu verhindern, dass sich solche Angriffe wiederholen“, hieß es in einer Erklärung der vier Außenminister.
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