Die irakischen Behörden halten Informationen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge rund 1400 ausländische Frauen und Kinder von mutmaßlichen IS-Kämpfern in einem Lager fest. Derzeit werde versucht, deren Identitäten mit Hilfe der möglichen Heimatländer zu klären, sagte demnach ein Mitarbeiter des irakischen Geheimdienstes. Das Lager stehe südlich der Stadt Mossul, noch bis vor Kurzem Hochburg der Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS).
Reuters-Reporter sahen nach eigenen Angaben hunderte Frauen und Kinder in dem Lager auf Matratzen in Zelten sitzen. Bildmaterial der Nachrichtenagentur AP zeigt die Situation im Camp. Dort sei unter anderem türkisch, französisch und russisch gesprochen worden. Helfern zufolge kommen viele der Frauen und Kinder nach eigenen Angaben aus Russland, der Türkei und Zentralasien, aber auch aus europäischen Ländern.
Eine Frau sitzt in dem Lager, neben ihr liegt ein Kind
Die meisten von ihnen hätten sich gemeinsam mit ihren Männern in der Stadt Tal Afar den kurdischen Peshmerga ergeben. Die Peshmerga hätten dann die Frauen und Kinder an irakische Kräfte übergeben. Die Männer hingegen, die für Kämpfer des IS gehalten wurden, seien von den Peshmerga inhaftiert worden. Peshmerga und die irakische Armee hatten Tal Afar Ende August vom IS zurück erobert.
Dem Mitarbeiter des irakischen Geheimdienstes zufolge wird derzeit mit den Botschaften über eine Rückkehr der Frauen und Kinder in ihre mutmaßlichen Heimatländer verhandelt. Die meisten hätten aber keine Originalpapiere bei sich.
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