Aus der Partei ausgetreten
Stuttgart (dpa) – Die aus der AfD ausgetretene Stuttgarter Landtagsabgeordnete Claudia Martin hat der Partei Stimmenfang bei rechten Gruppierungen vorgeworfen.
Die AfD spiele vor allem in der Flüchtlingspolitik mit rechtspopulistischen Aussagen, grenze sich nicht ab vom Extremismus und habe jede Fähigkeit zur Selbstkritik verloren, sagte die Politikerin am Samstag in Stuttgart. Die rechten Positionen würden immer mehr auch rechte Mitglieder anlocken. Martin hatte am Vorabend bekanntgegeben, dass sie aus der Fraktion und der Partei austrete.
Die AfD habe viele ihrer Positionen aufgegeben. «Sie hat für mich den Blick auf die Menschen verloren», sagte Martin. So erkenne die Partei etwa nicht an, dass sich in der Flüchtlingspolitik viel bewegt habe. «Auch Flüchtlinge sind Menschen», sagte die Politikerin. Die AfD aber gebe den geflüchteten Menschen die Schuld an allem.
Die Abgeordnete lehnte Forderungen der baden-württembergischen AfD-Fraktion ab, ihr Mandat zurückzugeben. Fraktionschef Jörg Meuthen, der auch Bundesvorsitzender ist, warf Martin «falsches Spiel» und «Heuchelei» vor. Die Partei kam nach der Landtagswahl am 13. März zum ersten Mal ins Stuttgarter Parlament. Ohne Martin hätte die AfD im Landtag 21 Mitglieder – und wäre damit immer noch die größte Oppositionsfraktion vor der SPD, die auf 19 Sitze kommt.
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