Friedlicher Machtwechsel
Accra (dpa) – Ghana bekommt einen neuen Präsidenten: Oppositionsführer Nana Akufo-Addo hat die Wahl gegen Amtsinhaber John Dramani Mahama gewonnen.
Nach Angaben der Wahlkommission errang Akufo-Addo 53,85 Prozent der Stimmen, auf Mahama entfielen 44,4 Prozent. Bis zum Freitagabend waren die Ergebnisse in 271 von 275 Wahlkreisen ausgewertet worden. Abgestimmt worden war am Mittwoch. Das Land gilt als eine Musterdemokratie auf dem Kontinent.
Akufo-Addo dankte seinen jubelnden Anhängern und sagte: «Ich werde euch nicht enttäuschen. Ich werde alles tun, um euren Erwartungen gerecht zu werden. Die Wahlen haben die demokratische Qualifikation Ghanas weiter gestärkt.» Der 72-Jährige fügte hinzu, Mahama habe ihn angerufen und «einen reibungslosen Übergang» versprochen.
Mahama sagte, er wünsche Akufo-Addo das Beste für sein Amt. Er respektiere die Demokratie und den Willen des ghanaischen Volks. Als Präsident habe er seinen Teil geleistet. Er habe zur wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklung des Lande beigetragen.
Ghana, einst unter britischer Kolonialherrschaft, erlangte 1957 als erstes Land in Afrika südlich der Sahara die Unabhängigkeit. Akufo-Addo und seine Neue Patriotische Partei hatten versprochen, die neuentdeckten Ölreserven des Landes zu nutzen, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Industrialisierung in allen Wirtschaftsbereichen anzutreiben, auch in der Landwirtschaft.
Mahama hatte in den vier Jahren an der Staatsspitze für einen Ausbau der Infrastruktur gesorgt, unter anderem mit dem Bau neuer Schulen und Krankenhäuser. Der 58-Jährige war für eine zweite vierjährige Amtszeit angetreten. Akufo-Addo trat bereits zum dritten Mal an.
Viele Wähler jedoch machten Mahama und den regierenden Nationalen Demokratischen Kongress (NDC) für die anhaltende Wirtschaftskrise verantwortlich. Ghanas Wirtschaft hängt stark von Rohstoffexporten wie etwa Gold, Kakao, Diamanten und Aluminium ab. Fallende Weltmarktpreise und eine jahrelange Energiekrise führten zu steigenden Arbeitslosenraten – und Unmut in der Bevölkerung. In dem Land leben rund 26 Millionen Menschen.
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