Nach dem verheerenden Erdbeben hat Marokko eine drei Tage andauernde Staatstrauer ausgerufen. An allen öffentlichen Einrichtungen sollen die Nationalflaggen dafür auf Halbmast gesetzt werden, wie die staatliche Nachrichtenagentur MAP unter Berufung auf eine Mitteilung des Königshofs berichtete. Zuvor hatte König Mohammed VI. demnach ein Krisentreffen mit Sicherheitsbeamten abgehalten, um das weitere Vorgehen zu beraten.
Der König habe laut der Mitteilung allen „brüderlichen und befreundeten“ Ländern gedankt, die sich mit dem marokkanischen Volk solidarisierten und Bereitschaft zur Hilfe signalisierten. Bei dem Beben in der Nacht zum Samstag kamen nach Angaben des marokkanischen Innenministeriums mindestens 1.305 Menschen ums Leben, mehr als 1.832 wurden verletzt. Das Erdbeben war das verheerendste seit mehreren Jahrzehnten in Marokko. Es wird damit gerechnet, dass die Zahl der Opfer
noch weiter ansteigen wird.
Deutsche Organisationen bereiten sich für mögliche Hilfe vor
Während des G20-Gipfels in Neu-Delhi hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dem nordafrikanischen Land Hilfen versprochen. Mittlerweile stehen Dutzende Einsatzkräfte in Deutschland für einen möglichen Flug in das Katastrophengebiet bereit. Die Vorbereitungen des Technischen Hilfswerks (THW) liefen, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) der dpa. „Sobald wir mehr Informationen haben, welche Hilfe konkret benötigt wird, können wir unsere Spezialisten nach Marokko entsenden.“
Eine Sprecherin des THW erklärte: „Von unserer Seite ist alles in die Wege geleitet“. In der Nähe des Flughafens Köln/Bonn haben sich demnach mehr als 50 Einsatzkräfte und mehrere Spürhunde versammelt. Bisher hätte das Hilfswerk allerdings noch kein Hilfeersuchen von Marokko erhalten. Auch Einsatzkräfte der Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany und des Bundesverbandes Rettungshunde halten sich bereit.
Laut einem Sprecher ist im Zentrallager der beiden Hilfsorganisationen im niederrheinischen Hünxe bereits die nötige Ausrüstung zusammengestellt worden. Darunter seien große Zelte, Ortungstechnik, Bergungstechnik und medizinische Ausrüstung. Auch das Hilfswerk Action Medeor bereitet Unterstützung für das betroffene Gebiet vor. Laut der Aktion „Deutschland hilft“ ist außerdem die Organisation CARE International vor Ort aktiv und plant humanitäre Hilfsmaßnahmen.
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