Hauptthema Flüchtlingskrise
Ankara (dpa) – Bundeskanzlerin Merkel (CDU) wird einen Tag vor dem EU-Gipfel auf Malta zu politischen Gesprächen in die Türkei reisen. Der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge bestätigte ein Sprecher des Außenministeriums Merkels Besuch am 2. Februar. Nach dpa-Informationen ist dieser Termin korrekt.
Zuvor hatte Anadolu gemeldet, bei dem eintägigen Besuch werde es unter anderem um die Flüchtlingskrise, die Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus und Wirtschaftsbeziehungen gehen. Erwartet wird, dass Merkel in Ankara mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zusammenkommt.
Erdogan hat im Streit um die Visafreiheit wiederholt mit der Aufkündigung des Flüchtlingspaktes mit der EU gedroht, zu dessen Architekten Merkel zählt. Er wirft der Bundesregierung unter anderem vor, nicht gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die Gülen-Bewegung in Deutschland vorzugehen.
Ankara hat sich zudem verärgert über deutsche Kritik zur Lage der Demokratie in der Türkei und über angeblich mangelnde Solidarität Berlins nach dem Putschversuch vom Juli 2016 gezeigt. Für den Putschversuch macht Erdogan den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen verantwortlich.
Merkel war zuletzt im Februar vergangenen Jahres in Ankara, um mit der türkischen Regierung über die Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise zu beraten. Im April war sie ins südosttürkische Gaziantep gereist, im Mai war sie zum UN-Nothilfegipfel in Istanbul. Am Rande der Konferenz war sie damals mit Erdogan zusammengekommen.
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