Kurz vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump hat Mexiko erneut versucht, mit Dollar-Verkäufen den Verfall seiner Landeswährung Peso zu bremsen.
Die mexikanische Zentralbank nutzte dafür laut einem Zentralbank-Vertreter am Freitag die asiatischen Börsen-Handelszeiten. Das Volumen der Geschäfte und das Timing der Devisenmarkt-Interventionen nannte die Notenbank nicht.
Trump droht Mexiko
Bereits am Donnerstag verkaufte sie US-Währung – nach Angaben von Händlern im Umfang von mindestens einer Milliarde Dollar Die Währungskommission hatte weitere Interventionen nicht ausgeschlossen.
Der Peso war in den vergangenen Monaten stark unter Druck geraten, weil Trump im Wahlkampf Front gegen mexikanische Billig-Importe machte. So hat er gedroht, auf Wareneinfuhren aus Mexiko Importzölle von bis zu 35 Prozent zu verhängen.
Proteste gegen Benzinpreis-Erhöhung
Während der Mexiko-Peso abwärts taumelt, wird Benzin in Mexiko immer teurer. Das hat zu massiven Protesten in der Bevölkerung geführt, die zuletzt eskalierten.
Medienberichten zufolge sind nun sogar Menschenleben zu beklagen. Im Süden des Staates Veracruz, in der Gemeinde Agua Dulce, wurde ein Mensch während der Proteste überfahren und starb, wie die Zeitung „Milenio“ unter Berufung auf die Behörden berichtete. Außerdem seien zwei Leichen in der Nähe geplünderter Geschäfte in Veracruz gefunden worden. Ob dies in Zusammenhang mit den Protesten stand, war indes nicht klar.
Aufregung unter Autobauern
Die Drohungen hatten schon im Dezember Mexikos Notenbank auf den Plan gerufen. Sie hob aus Furcht vor wirtschaftlichen Turbulenzen den Leitzins an.
Am Freitag äußerte sich Trump auf dem Twitter zum geplanten Bau einer Grenzmauer zu Mexiko. Für diesen würden US-Steuergelder verwendet, um mit dem Bau schnell beginnen zu können. Später würden die USA die Milliarden von ihrem Nachbarland zurückerhalten. Trump hatte im Wahlkampf erklärt, die Mauer müsse auf Kosten Mexikos gebaut werden, um illegale Einwanderung in die USA zu stoppen.
Trumps Mexiko-Politik sorgt auch für Aufregung unter großen Autobauern. So kippte Ford eine 1,6 Milliarden Dollar schwere Investition in ein geplantes neues Werk in Mexiko und steckt stattdessen Geld in ein US-Werk. Toyota drohte der Republikaner mit hohen Strafzöllen, wenn der japanische Hersteller in Mexiko Corolla-Modelle für die USA produzieren lässt. Eine ähnliche Ankündigung hatte Trump jüngst schon in Richtung des US-Autobauers GM gemacht.
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