Der Ministerpräsident von Niger, Ouhoumoudou Mahamadou, hat die internationale Gemeinschaft zu Bemühungen um eine Abwehr des Militärputsches in seinem Land aufgerufen. „Wenn ein vierter Putsch bestätigt wird, ist die gesamte Demokratie in Westafrika in Gefahr, weil es keinen Grund gibt, warum…es keinen fünften, und nach einem fünften keinen sechsten geben sollte“, sagte Mahamadou der Nachrichtenagentur AP am Dienstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP. Er verwies auf Putsche in Mali, Burkina Faso und Guinea, die es seit 2020 gegeben hat.
Bei dem Putsch in Niger war vergangene Woche der demokratisch gewählte Präsident Mohamed Bazoum von der Macht verdrängt worden. Der westliche Staatenbund Ecowas verhängte am Sonntag Reise- und Wirtschaftssanktionen gegen den Niger und drohte mit dem Einsatz von Gewalt, sollte Bazoum nicht innerhalb einer Woche wieder an der Macht sein.
„Für die Ecowas-Länder ist es eine Frage des Überlebens“, sagte Mahamadou. „Auch für die internationale Gemeinschaft ist es eine Frage der Glaubwürdigkeit. Der Niger muss ein demokratischer Staat bleiben.“
Niger war einer der letzten demokratischen Partner des Westens gegen islamistische Extremisten in Westafrika. Mahamadou gab zu bedenken, dass Aktivitäten von Dschihadisten zunehmen könnten, weil das Militär abgelenkt sei.
Mahamadou war zum Zeitpunkt des Putsches vergangene Woche auf Italien-Reise. Weil Landesgrenzen geschlossen wurden, konnte er bislang nicht in den Niger zurückreisen. Er hielt sich in Frankreich auf. Mahamadou sagte, er stehe weiter in Kontakt mit Bazoum. Der Präsident sei „mit Sicherheit eine Geisel“. Doch Bazoum sei „guter Dinge“ und „bereit, sich der Situation zu stellen“.
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