Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ hat nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen in der Nähe der irakischen Großstadt Mossul 295 Geiseln genommen. Eine UN-Sprecherin sagte, bei den Gefangenen handele es sich um frühere Mitglieder der irakischen Sicherheitskräfte. Demnach zwangen die IS-Kämpfer zudem 1.500 Familien, sich mit ihnen aus der Stadt Hammam al-Alil in Richtung des Flughafens Mossul zurückzuziehen. Offenbar sollten die Betroffenen entweder als „Schutzschilde“ missbraucht oder aber getötet werden, sagte die Sprecherin.

Die irakische Armee hat bei ihrer Offensive in der Stadt nach eigenen Angaben ein Massengrab mit etwa 100 Leichen entdeckt. Die Opfer seien enthauptet worden, teilten die Streitkräfte am Montag mit. 

Seit etwa drei Wochen kämpft die irakische Armee in einer Großoffensive gegen die Terrormiliz und versucht, die Millionenstadt Mossul zurückzuerobern. Dabei werden die Streitkräfte von kurdischen und schiitischen Milizionären sowie einer internationalen Koalition unter Führung der USA unterstützt. Gleichzeitig versuchen IS-Gegner im benachbarten Syrien, die Stadt Rakka einzunehmen. Neben Mossul ist es die wichtigste Stadt unter Kontrolle des IS. Auch dort unterstützen die USA das Vorgehen.

Bis zur völligen Rückeroberung Mossuls wird ein schwieriger und langer Häuserkampf erwartet. Mossul ist eine der letzten Bastionen des IS, zwischen 3.000 und 5.000 IS-Kämpfer werden dort vermutet. Die Terroristen hatten die strategisch bedeutsame Stadt vor mehr als zwei Jahren eingenommen.

Kurdische Kämpfer melden unterdessen, sie hätten die Stadt Baschika in der Nähe von Mossul unter ihre Kontrolle gebracht. Die Stadt östlich von Mossul sei nun „vollständig unter Kontrolle“ der Peschmerga, sagte der Generalsekretär des kurdischen Regionalministeriums, Dschabbar Jawar. „Unsere Einheiten sind dabei, die Minen in der Stadt zu räumen.“ Am Morgen seien die kurdischen Verbände noch auf ein paar in Häusern und Tunneln verschanzte IS-Kämpfer gestoßen, die flüchten wollten. 13 von ihnen seien getötet worden.

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