Simbabwe hat einen neuen Präsidenten. Nach dem Putsch gegen Langzeitherrscher Robert Mugabe, gefolgt von dessen Rücktrittserklärung, hat dessen langjähriger Weggefährte Emmerson Mnangagwa den Amtseid abgelegt.
Mnangagwa schwor, „als Präsident der Verfassung Simbabwes zu dienen, sie zu schützen und zu verteidigen“. Er werde sich immer „für das Wohl von Simbabwe und seines Volkes einsetzen, so wahr mir Gott helfe“.
Den Amtseid leistete der 75-jährige Mnangagwa im Nationalstadion von Harare vor mehr als 60.000 Zuschauern und mehreren afrikanischen Staatschefs. Zuvor hatte die bisherige Mugabe-Partei Zanu-PF Mnangagwa zu ihrem Vorsitzenden bestimmt und für das Präsidentenamt nominiert.
Mugabe und Mnangagwa hatten Ende der Siebzigerjahre im Unabhängigkeitskampf gegen die britische Kolonialmacht gemeinsam gekämpft. Anfang November hatte Mugabe seinen Vize-Präsident Mnangagwa allerdings entlassen, was als Auslöser des Militärputsches gesehen wird.
Wo ist Mugabe?
Als erster Redner gratulierte Armeechef General Constantino Chiwenga dem neuen Staatschef. Chiwenga hatte den Putsch gegen Mugabe am 15. November begonnen und den 93-jährigen Diktator in dessen Villa unter Hausarrest stellen lassen.
Robert Mugabe hatte daraufhin am 21. November schriftlich sein Amt niedergelegt. Verlesen wurde das Schreiben vom Parlamentspräsident. Öffentlich ist Mugabe seitdem nicht aufgetreten. Sein Aufenthaltsort ist weiter unbekannt.
Am Vortag hatte Mnangagwa bereits eine erste programmatische Rede gehalten und seinen Anhängern Demokratie und Wirtschaftswachstum versprochen. Der unter dem Spitznamen „Das Krokodil“ bekannte Mnangagwa ist seit Jahrzehnten führendes Mitglied der politischen Elite Simbabwes. Der Hardliner gilt als Verbündeter des Militärs. Er hat unter Mugabe unter anderem den Geheimdienst und das Justizministerium geführt.
Oppositionsführer Morgan Tsvangirai forderte, schnellstmöglich freie und faire Wahlen abzuhalten, um aus Simbabwe wieder eine erfolgreiche Demokratie zu machen. Auch Vertreter der internationalen Gemeinschaft verlangten eine rasche Rückkehr zur Demokratie. „Der Weg vorwärts muss zu freien und fairen Wahlen führen“, erklärte US- Außenminister Rex Tillerson. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte über Twitter, Deutschland wolle die Erneuerung Simbabwes „gemeinsam mit unseren europäischen und internationalen Partnern“ unterstützen.
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