Als Reaktion auf Beschuss aus Syrien hat ein israelisches Kampfflugzeug einen Vergeltungsangriff geflogen. Laut der israelischen Armee waren kurz zuvor zehn Geschosse in dem den von Israel besetzten Teil der Golanhöhen gelandet, ohne dass es Opfer gegeben habe.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, dass bei dem israelischen Luftangriff zwei syrische Soldaten getötet worden seien. Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben aus einem Netzwerk von Informanten in Syrien, ihre Angaben können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden. Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete ebenfalls von Toten, nannte aber keine Zahl.
Die israelische Armee nahm bei ihrem Vergeltungsangriff nach eigenen Angaben auch zwei Panzer der syrischen Regierungstruppen im Norden der Golanhöhen ins Visier. Der Beschuss vom syrischen Sektor aus gehe auf „interne Kämpfe in Syrien“ zurück, sagte der Sprecher. Israel habe wegen der „nicht hinnehmbaren Verletzung“ seiner Souveränität“ offiziell bei der UN-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung auf den Golanhöhen protestiert.
Sana meldete, „der israelische Feind“ habe einen Luftangriff in der Provinz Kuneitra auf den Golanhöhen geflogen, dabei habe es Tote und Sachschäden gegeben. Die amtliche Nachrichtenagentur beschuldigte Israel, Rebellen zu unterstützen, die gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad kämpfen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu drohte mit schwerer Vergeltung, von wem auch immer Israel angegriffen werde. „Wir werden keinen Beschuss unseres Staatsgebietes dulden und wir werden ihn hart beantworten“, zitierte sein Sprecher Ofir Gendelman ihn auf Twitter.
Die von Israel besetzte Seite der Golanhöhen wird regelmäßig von fehlgeleiteten Raketen oder Granaten getroffen, die von den Konfliktparteien in Syrien abgefeuert werden. Seit dem Sechs-Tage-Krieg im Juni 1967 hält Israel ein 1200 Quadratkilometer großes Gebiet auf den Golanhöhen besetzt. 1981 annektierte Israel das Gebiet. Die internationale Staatengemeinschaft hat diesen Schritt nie anerkannt. 510 Quadratkilometer der Golanhöhen sind unter syrischer Kontrolle. Die beiden Nachbarländer befinden sich offiziell noch immer im Kriegszustand.
Kurz vor dem israelischen Luftschlag war bekannt geworden, dass Israel offenbar systematischer als bislang bekannt syrische Rebellen auf den Golanhöhen unterstützt. Die Uno zeigte sich alarmiert. Sie fürchtet eine Eskalation des Bürgerkriegs.
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