Drei Jahre nach dem Putschversuch in der Türkei ist hat ein Gericht 24 Personen verurteilt. Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge erhielten 17 Angeklagte jeweils 141 verschärfte lebenslängliche Freiheitsstrafen, die mit härteren Haftbedingungen verbunden sind. Unter ihnen sei auch der Ex-Kommandeur der türkischen Luftwaffe, Akin Öztürk. Demnach wurde ihnen der Tod von 139 Menschen, die Verletzung der Verfassung und die versuchte Ermordung des Präsidenten zur Last gelegt.
Unter den Angeklagten befanden sich auch Mehmet Disli, der Bruder eines ehemaligen hohen Regierungspolitikers, und Ali Yazici, ein früherer Militäradjutant von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Der Prozess hatte im Mai 2017 im größten Gerichtssaal des Landes in einem Gefängniskomplex außerhalb der Hauptstadt Ankara begonnen. Insgesamt wurde 224 Verdächtigen der Prozess gemacht, darunter rund 20 ehemalige Generäle. Weitere Urteile sollten im Laufe des Tages folgen.
Justizminister Abdülhamit Gül begrüßte die Urteile und lobte die „Beispielhaftigkeit“ der türkischen Justiz. „Der Gerechtigkeit wurde genüge getan“, sagte er Journalisten in Ankara.
Bei dem Umsturzversuch im Juli 2016 waren der Regierung zufolge fast 250 Menschen ums Leben gekommen. Seitdem wurden fast 290 Gerichtsverfahren in Gang gesetzt, von denen laut Justizministerium bisher 261 zu 3239 Verurteilungen führten.
Die türkische Regierung macht die Gülen-Bewegung für den Putschversuch von Juli 2016 verantwortlich. Der islamische Prediger Fethullah Gülen lebt seit 1999 im US-Exil. Er bestreitet die Vorwürfe. Der Fall Gülens und zwölf weiterer abwesender Angeklagter wurde vom Richter vom restlichen Prozess abgekoppelt.
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