Immer weitere Einzelheiten über das Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen werden publik. Nach Angaben des israelischen Militärs verfügte das unterirdische System über eine ausgeklügelte Infrastruktur.

Das israelische Militär hat neue Erkenntnisse zum weitreichenden Tunnelsystem der islamistischen Hamas im nördlichen Gazastreifen veröffentlicht. Eine entscheidende Rolle spiele der Palästina-Platz im Zentrum der Stadt Gaza, teilte die Armee am Mittwoch mit. Von dort sollen „Büros und Wohnungen der politischen sowie militärischen Hamas-Führung“ unterirdisch erreichbar gewesen sein. Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen. Am Sonntag hatte die Armee bereits die Freilegung eines Tunnelnetzes im Norden bekannt gegeben.

Nach der Übernahme eines Gebiets in der Stadt Gaza seien weitere Details der „strategischen Tunnelroute“ aufgedeckt worden, hieß es von der Armee am Mittwoch. Neben Treppen ermöglichten demnach auch Aufzüge den Abstieg in das unterirdische System. In einigen Fällen seien Lebensmittel, Wasser- und elektrische Infrastrukturen gefunden worden. „Auf diese Weise konnten Hamas-Terroristen sowohl fliehen als auch für längere Zeit in ihren Verstecken bleiben“, hieß es.

Das Tunnelnetz soll den Angaben nach von den hochrangigen Funktionären der Organisation, Ismail Hanija, Jihia Sinwar, Mohammed Deif und anderen, genutzt worden sein, „um die operativen Aktivitäten der Hamas zu steuern“. Auch diese Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen.

Medienberichten zufolge soll der Hamas-Chef im Gazastreifen, Sinwar, sowie der Chef des militärischen Hamas-Arms, Deif, im Laufe des Kriegs den nördlichen Gazastreifen verlassen haben. Sie werden den Berichten zufolge in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets vermutet. Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, lebt mit seiner Familie seit Jahren in Katar.

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