Israel will mehrere Hamas-Kommandeure getötet haben. Die Armee setzt ihre Angriffe auf Chan Junis fort. Alle Infos im Newsblog.Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Newsblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:Scholz telefoniert mit Jordaniens König zur Lage in Nahost21.44 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich telefonisch mit Jordaniens König Abdullah II. über den Gaza-Krieg ausgetauscht. Scholz habe dabei unterstrichen, dass sich Deutschland „für den größtmöglichen Schutz von Zivilisten und eine substanzielle Verbesserung und Verstetigung der humanitären Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen einsetzt“, teilt Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.Scholz und König Abdullah II. seien sich darüber einig gewesen, dass es gelte, an die Zukunft des Gazastreifens und der Westbank nach dem Ende der bewaffneten Auseinandersetzung zu denken. Eine nachhaltige Lösung, die Israelis und Palästinensern ein Leben in Frieden und Sicherheit ermöglicht, könne nur in einer Zwei-Staaten-Lösung liegen, schrieb Hebestreit in einer Mitteilung.Israel kündigt zusätzliche Sicherheitskontrollen für Hilfsgüter an21.24 Uhr: Israel kündigt zusätzliche Sicherheitskontrollen an, um die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen zu beschleunigen. Am Grenzübergang Kerem Schalom würden Lastwagen mit Wasser, Lebensmitteln und medizinischen Gütern überprüft, teilt das israelische Militär mit. Anschließend würden sie nach Ägypten weiterfahren und von dort aus in den Gazastreifen. Ein direkter Grenzübertritt von Israel in das Palästinenser-Gebiet sei nicht vorgesehen.Israel: 500 Terroristen in einem Monat gefangen genommen20.45 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen im vergangenen Monat über 500 Mitglieder islamistischer Terrororganisationen gefangen genommen. 350 von ihnen gehörten der vor dem Krieg im Gazastreifen herrschenden Hamas an, 120 dem mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad, teilte die Armeeführung mit. Die Militärabwehr und der Inlandsgeheimdienst Shin Bet würden die Gefangenen weiteren Verhören unterziehen.140 Hamas- und Islamischer-Dschihad-Terrroristen sollen nach dem Ende der Feuerpause Anfang des Monats gefangen genommen worden sein. Einige von ihnen stellten sich von selbst den israelischen Streitkräften. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.USA „sehr besorgt“ wegen möglichen Einsatzes von weißem Phosphor19.29 Uhr: Die USA äußern sich besorgt über Berichte, wonach Israel bei einem Angriff im Oktober im Südlibanon von den USA gelieferte weiße Phosphormunition eingesetzt haben soll. „Wir haben die Berichte gesehen. Wir sind darüber sehr besorgt. Wir werden Fragen stellen, um mehr zu erfahren“, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, vor Reportern.Weißer Phosphor ist hochentzündlich. Die giftige Substanz wird militärisch in Brandbomben, Signalmitteln, Leuchtspurmunition und Rauchbomben eingesetzt und kann schlimme Verbrennungen verursachen. Der Einsatz Weißen Phosphors gegen militärische Ziele ist umstritten, aber nicht verboten. Das Übereinkommen über bestimmte konventionelle Waffen von 1980 schließt nur den Einsatz dieser Brandbomben gegen Zivilisten aus.Kirby sagt, dass es wichtig sei, daran zu erinnern, dass weißer Phosphor einen legitimen militärischen Nutzen habe – etwa in Bezug auf Beleuchtung. „Jedes Mal, wenn wir Dinge wie weißen Phosphor an ein anderes Militär liefern, passiert das in voller Erwartung, dass es in Übereinstimmung mit diesen legitimen Zwecken und in Übereinstimmung mit dem Kriegsvölkerrecht verwendet wird“, sagt er.EU plant Sanktionen gegen radikale israelische Siedler und Hamas18.34 Uhr: Die Europäische Union bereitet mögliche Sanktionen gegen gewaltbereite israelische Siedler vor. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Montag nach einem Außenministertreffen in Brüssel, er werde den Mitgliedsländern einen Vorschlag nach US-Vorbild unterbreiten. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte für ein solches Vorgehen geworben.Die USA hatten vergangene Woche Visa-Sanktionen gegen extremistische jüdische Siedler verhängt, die Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im besetzten Westjordanland ausüben. Die USA wollen demnach jedem die Einreise verweigern, der „den Frieden, die Sicherheit oder die Stabilität im Westjordanland untergräbt“.Deutschland, Frankreich und Italien setzen sich daneben für einen neuen EU-Sanktionsrahmen ein, um Strafmaßnahmen gegen einzelne Mitglieder der radikalislamischen Terrororganisation Hamas und ihre Unterstützer zu verhängen. Borrell sagte, es habe bei dem Ministerrat „keinen Widerspruch“ gegen den Vorstoß gegeben. Deshalb hoffe er auf einen baldigen Beschluss. Die Hamas insgesamt wird von der EU bereits als terroristische Organisation eingestuft.UN: Probleme bei Annahme von Hilfsgütern im Gazastreifen17.47 Uhr: Die Vereinten Nationen haben Schwierigkeiten bei der Annahme von Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. „Die Fähigkeit der UN, eintreffende Hilfe anzunehmen, ist im Lauf der vergangenen Tage deutlich beeinträchtigt worden“, hat das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Montag mitgeteilt. Grund seien ein „Mangel an Lastwagen in Gaza, Telekommunikations-Ausfälle und die wachsende Zahl an Mitarbeitern, die wegen der Stärke von Kampfhandlungen nicht zum Grenzübergang Rafah reisen können“.Rafah im Süden sei die einzige größere Gegend, wo noch Hilfsgüter verteilt würden, teilt OCHA mit. „Die Verteilung von Hilfen im Rest des Gazastreifens wurde über die vergangenen Tage weitgehend gestoppt.“ Dies liege an den schweren Gefechten sowie Beschränkungen bei Fahrten entlang der Hauptstraßen in dem Küstengebiete.Die israelische Cogat-Behörde, die zuständig ist für Kontakte mit den Palästinensern, kritisiert hingegen die Vereinten Nationen. „Wir haben unsere Fähigkeiten erweitert, um Inspektionen der nach Gaza zu liefernden Hilfen durchzuführen.“ Die Lkw warteten aber weiter am Grenzübergang Rafah, teilt Cogat auf der Plattform X mit. Dazu zeigt die Behörde ein Foto der vielen Lastwagen vor der Grenze auf ägyptischer Seite. „Die UN muss besser werden – die Hilfe ist da, und die Menschen brauchen sie.“Gaza-Resolution in UN-Vollversammlung geplant17.37 Uhr: Die UN-Vollversammlung will sich am Dienstag ab 21.00 Uhr mit einer Resolution für einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg beschäftigen. Zuvor war ein ähnlicher Entwurf im Weltsicherheitsrat, einem höheren Organ der UN, gescheitert. Der neue Resolutionstext, den Ägypten eingebracht hatte, fordert einen humanitären Waffenstillstand. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass die Versammlung den Text annimmt. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht bindend, sondern lediglich symbolisch.Israels Armee: Mehr als 100 Soldaten bei Offensive in Gaza getötet16 Uhr: Seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der israelischen Streitkräfte 104 Soldaten ums Leben gekommen. Allein bei einem Gefecht in der südlichen Ortschaft Chan Junis am Sonntag starben fünf Militärangehörige, bestätigt die Armee. Sie seien einer Sprengfalle zum Opfer gefallen, als sie gegen eine Terrorzelle der Hamas vorgerückt seien. Die Einheit habe Luftunterstützung zur Hilfe gerufen und die Hamas-Terroristen seien getötet worden, hieß es in der Mitteilung der Armee.Insgesamt kamen im Gaza-Krieg, der am 7. Oktober begann, 432 israelische Soldaten ums Leben. Die Zahl schließt die militärischen Opfer ein, die das Massaker der islamistischen Hamas zu Kriegsbeginn verursacht hatte. Bei dem Terrorüberfall aus dem Gazastreifen heraus auf Wohngebiete im angrenzenden Südisrael wurden insgesamt 1.200 Menschen ermordet. Die Opferbilanz der Armee berücksichtigt auch die israelischen Soldaten, die bei Kämpfen mit der Hisbollah-Miliz im Libanon an Israels Nordgrenze gefallen sind sowie die Opfer von Unfällen im Einsatz.Rund 440 Deutsche aus dem Gazastreifen ausgereist12.16 Uhr: Laut Auswärtigem Amt sind bislang rund 440 Deutsche oder deren Familienangehörige aus dem Gazastreifen ausgereist. Es sei nur noch eine niedrige Zahl an Deutschen vor Ort.EU-Chefdiplomat wirft Israel Ignorieren von Aufrufen vor12.13 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell wirft Israel vor, Aufrufe von Partnern wie der Europäischen Union zu ignorieren. „Wir haben unter anderem bei den G7-Treffen gesagt, dass Israel im Süden von Gaza nicht die gleiche Taktik anwenden sollte, die es im Norden angewendet hat“, sagt der Spanier am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel mit Blick auf Gespräche in der G7-Gruppe führender demokratischer Industriestaaten. Die Bombardierung gehe nun aber mit außerordentlicher Intensität weiter. „Es ist das Gleiche, wenn nicht sogar noch schlimmer.“Kritik übt Borrell auch an den USA, die zuletzt im UN-Sicherheitsrat einen Aufruf zu einer neuen humanitären Feuerpause für den Gazastreifen mit einem Veto blockiert hatten. Der EU-Chefdiplomat bezeichnet die Entscheidung als bedauerlich.Zugleich wird geprüft, ob sich die Strafmaßnahmen gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas noch weiter verschärfen lassen. Am Freitag hatte die EU bereits den Kommandeur des bewaffneten Arms der Hamas, Mohammed Deif, sowie dessen Stellvertreter, Marwan Issa, auf ihre Terrorliste gesetzt. Beide gelten als Planer des beispiellosen Massakers in Israel vom 7. Oktober.Raketenbeschuss aus Gaza auf Israel – ein Verletzter nahe Tel Aviv11:52 Uhr: Die islamistische Hamas hat auch am Montag Raketen aus dem Gazastreifen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Im Grenzgebiet sowie dem Großraum Tel Aviv heulten mehrfach die Warnsirenen. In Holon südlich der Küstenstadt wurde Sanitätern zufolge ein 45-Jähriger durch Raketensplitter verletzt. Auf Fotos von vor Ort waren eine beschädigte Straße sowie mehrere kaputte Autos zu sehen. Berichte über weitere größere Schäden gab es zunächst nicht.Der bewaffnete Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, bekannte sich zu den Angriffen. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober wurden israelischen Angaben zufolge bereits mehr als 10.000 Raketen auf Israel abgeschossen.Frankreich erwägt Sanktionen gegen Siedler im Westjordanland11.33 Uhr: Frankreich erwägt Sanktionen gegen israelische Siedler im Westjordanland. Die Lage dort sei besorgniserregend, sagt die französische Außenministerin Catherine Colonna vor dem EU-Außenministertreffen in Brüssel. „Insbesondere wegen der zu vielen Fälle von Gewalt von extremen Siedlern.“ Frankreich hat das Thema bereits vor Wochen aufgebracht, bislang aber keine Einigung in der EU erreichen können.Bericht: Israel will Bilder von halbnackten Gefangenen stoppen6.58 Uhr: Nach der Empörung über Aufnahmen von nur mit Unterhosen bekleideten palästinensischen Gefangenen im Gazastreifen will Israel eine weitere Verbreitung dieser Bilder unterbinden. Der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi hatte laut der Zeitung „The Times of Israel“ am Sonntagabend gesagt, Verdächtige müssten durchsucht werden, um sicherzustellen, dass sie keine Waffen oder Sprengstoff bei sich tragen. Die Bilder von ihnen in Unterhosen würden jedoch „niemandem dienen“. Er erwarte, dass die Verbreitung eingestellt werde.Die Bilder hätten Besorgnis über Israels Festnahmeverfahren im Gazastreifen ausgelöst und Fragen über mögliche Rechtsverletzungen oder erniedrigende Behandlung aufgeworfen, schreibt die „Times of Israel“. Mehr zu den Fotos lesen Sie hier.Die Zeitung „Haaretz“ hatte unter Berufung auf namentlich nicht genannte Vertreter der Sicherheitskräfte berichtet, dass unter den bislang mehreren Hundert festgenommenen Palästinensern nur rund 10 bis 15 Prozent waren, die der Hamas oder mit ihr verbundenen Organisationen angehörten. Die israelische Armee hatte darauf verwiesen, dass die Festnahmen im Einklang mit internationalem Recht erfolgten. Es würden nur jene festgenommen, gegen die ein konkreter Terrorverdacht bestehe. Die Entkleidung sei nötig, um sicherzustellen, dass niemand Waffen oder Sprengstoff versteckt, berichtete die „Times of Israel“. Wer nicht an Terror beteiligt sei, werde wieder freigelassen.Offenbar massive Angriffe auf Chan Junis5.55 Uhr: Die israelische Armee hat ihre Militäroffensive im Gazastreifen trotz neuer Drohungen der Hamas mit unverminderter Härte fortgesetzt. Ein AFP-Reporter berichtete in der Nacht zum Montag von massiven Luftangriffen auf die Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Die militante Palästinensergruppe Islamischer Dschihad meldete heftige Kämpfe in der Stadt Gaza. Die Hamas warnte, dass die von ihr festgehaltenen Geiseln den Gazastreifen nur dann lebend verlassen könnten, wenn Israel einem Gefangenenaustausch und Verhandlungen zustimme.Israels Armee meldete am Montagmorgen neue Raketenangriffe aus dem Gazastreifen. Am Sonntag hatten sich israelische Soldaten demnach „erbitterte Kämpfen“ mit palästinensischen Kämpfern in der Stadt Gaza sowie in Chan Junis geliefert. „Ich will nicht sagen, dass wir unsere volle Kraft einsetzen, aber wir setzen eine signifikante Kraft ein und erzielen signifikante Ergebnisse“, erklärte Generalstabschef Herzi Halevi.Israel: Mehrere Hamas-Kommandanten getötet3.53 Uhr: Wie die israelische Armee am Sonntagabend weiter mitteilte, seien mehrere Kommandanten von zwei nördlichen Hamas-Brigaden, denen rund 14.500 Mann unterstünden, getötet worden. Die Armee veröffentlichte dazu die Namen der „eliminierten“ Männer.Einer soll Emad Krikae sein, angeblich Kommandeur der Einheiten in Shejaiya, einem Teil von Gaza. Das israelische Militär hat seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor gut zwei Monaten nach eigenen Angaben schon mehr als 22.000 Ziele angegriffen. Das von Israel abgeriegelte Küstengebiet am Mittelmeer ist flächenmäßig nur etwas größer als die Stadt München.Ältere Nachrichten zum Krieg im Nahen Osten lesen Sie hier.

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