Die US-Armee hat damit begonnen, zusätzliches schweres Kampfgerät, darunter Panzer, und 4000 Soldaten nach Europa zu verlegen.
In Bremerhaven entlud ein erstes Transportschiff Fahrzeuge und Material. Der Großverband wird später mit logistischer Hilfe der Bundeswehr per Bahn- und Straßentransport weiter nach Polen verlegt. Von dort aus verteilen sich die Einheiten laut US-Armee für Übungen teilweise bis in die baltischen Staaten sowie nach Bulgarien und Rumänien.
Die US-Regierung hatte im Oktober angekündigt, ab 2017 im Rahmen der Nato-Operation „Atlantic Resolve“ permanent eine zusätzliche Kampfbrigade nach Europa zu schicken. Es handelt sich um eine Reaktion des westlichen Verteidigungsbündnisses auf Russlands Vorgehen im Ukraine-Konflikt.
Das Land hatte im März 2014 unter Einsatz zunächst verdeckter Truppen die Schwarzmeerinsel Krim besetzt. Außerdem unterstützt Russland im Osten der Ukraine logistisch und militärisch prorussische Separatisten, die eine Abspaltung der sogenannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk betreiben.
Oberbefehlshaber Hodges: „Wir bleiben die Führungsnation in der Nato“
Für die Amtszeit des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, der am 20. Januar vereidigt wird und der das Verhältnis zu Russland neu bestimmen möchte, versprach der Oberkommandierende der US-Streitkräfte in Europa, Ben Hodges, im SPIEGEL Kontinuität.
Die USA stünden seit dem Zweiten Weltkrieg an der Seite Europas. Im Kongress herrsche bei dem Thema große Einigkeit. Im Dezember sagte Hodges dem SPIEGEL, einflussreiche Senatoren von Demokraten und Republikanern hätten einen Brief an Donald Trump geschrieben. „Sie wollen, dass die USA in Osteuropa präsent bleiben, sie wollen Abschreckung gegenüber Russland“, so Hodges. Darum sei er sicher: „Wir bleiben hier, und wir bleiben die Führungsnation in der Nato.“
Die nun in Bremerhaven eingetroffenen Einheiten gehören zur dritten Kampfbrigade der vierten US-Infanteriedivision aus Fort Carson, die einen rotierenden Truppenaustausch eröffnet. Nach neun Monaten werden die Einheiten durch identische Verbände abgelöst, die jeweils samt Ausrüstung von ihren Standorten in den USA nach Europa geschickt werden.
Die Bundeswehr unterstützt den Transport, als Drehscheibe dient die Logistikschule in Garlstedt bei Bremerhaven. Dort sind zeitweise auch fast 400 US-Soldaten stationiert, die die logistisch aufwändige Weiterverlegung organisieren. Der Transport der insgesamt rund 2500 Fahrzeuge und Frachtcontainer erfolgt unter anderem mit 900 Eisenbahnwaggons.
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