Donald Trump macht den 66 Jahre alten Ex-General James Mattis zu seinem Verteidigungsminister. „Er ist unser Bester“, sagte Trump am Donnerstagabend vor Anhängern in Cincinnati. Zuvor hatten bereits mehrere US-Medien über die Personalie berichtet.
Mattis hat mehr als 40 Jahre lang im Militär gedient, erst vor weniger als vier Jahren ging er in den Ruhestand. Deswegen muss der Kongress seiner Nominierung zustimmen. Mattis galt bereits seit Wochen als Favorit für den Posten des Verteidigungsministers, im Gespräch war aber auch Ex-CIA-Chef David Petraeus gewesen.
„Mad Dog“ und „Warrior Monk“
Mattis gilt als profilierter strategischer Denker. Im Militär hatte er den Beinamen „Mad Dog“: verrückter Hund. Sein zweiter Spitzname ist „Warrier Monk“, Krieger-Mönch, in Anerkennung seiner völligen Hingabe zum Militärdienst.
Der ehemalige Marineinfanterist war Chef des US-Zentralkommandos und verfügt über intensive Kriegserfahrungen: Er war Bataillonskommandeur im ersten Golfkrieg, befehligte die Einsatztruppe Task Force 58 in Afghanistan und von 2002 bis 2004 – im Zuge der Irak-Invasion – die 1. US-Marineinfanteriedivision.
Nach weiteren Führungsposten, etwa beim US Joint Forces Command und dem Allied Command Transformation der Nato, machte Präsident Barack Obama Mattis im Jahr 2010 zum Oberbefehlshaber des US-Zentralkommandos. Das ist für die Militäreinsätze im gesamten Nahen und Mittleren Osten zuständig. Auf diesem Posten koordinierte Mattis auch den US-Truppenabzug aus dem Irak.
Kritiker von Obama
Das Amt hatte Mattis bis 2013 inne. Seit seiner Pensionierung sorgte er wiederholt mit Kritik an Obama für Schlagzeilen. Er bemängelte beispielsweise ein zu unentschlossenes Vorgehen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Außerdem zählt er zu den Kritikern des Atomabkommens mit Iran.
James Mattis (M.) beim Pressebriefing auf der USS Peleliu (2001)
Zu Mattis‘ umstrittenen Äußerungen zählt diese aus dem Jahr 2005 vor Marines: „Du gehst nach Afghanistan und gerätst an Kerle, die ihre Frauen seit fünf Jahren verprügeln, weil sie sich nicht verschleiert haben. Solche Kerle sind ohnehin keine richtigen Männer mehr. Also macht es unheimlich viel Spaß, sie zu erschießen.“
Mit der Bekanntgabe der Nominierung setzte sich Trump offenbar über den Zeitplan seiner Berater hinweg. „Okay, nun habe ich ein kleines Geheimnis verraten“, sagte er vor seinen Anhängern in Cincinnati. „Meine Leute da drüben werden jetzt wahrscheinlich sagen: ‚Das hätten Sie nicht tun sollen, Herr Trump.'“ Sein Übergangsteam hatte zuvor verlauten lassen, dass für diese Woche keine neue Nominierungen fürs Kabinett mehr zu erwarten seien.
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