Tag 500: Russland gehen offenbar die Reserven für den Kampf um Bachmut aus. Währenddessen macht die Ukraine bei Bachmut Geländegewinne. Alle Infos im Newsblog.Polen verlegt Soldaten an Grenze zu Belarus20.21 Uhr: Polen will über 1.000 Soldaten an die östliche Grenze zu Belarus verlegen. „Dies ist eine Demonstration unserer Bereitschaft, auf Destabilisierungsversuche an der Grenze unseres Landes zu reagieren“, twittert Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak. Hintergrund sind Befürchtungen, die Aufnahme von Wagner-Söldnern in Belarus könnten die Lage an der Grenze destabilisieren.Nach Angaben polnischer Behörden steigt die Zahl illegaler Grenzübertritte von Migranten. Allein am Freitag hatten 200 Menschen, darunter Marokkaner, Inder und Äthiopier, versucht, von Belarus aus nach Polen zu gelangen, teilt der Grenzschutz mit. Die Regierung in Warschau wirft Belarus vor, mit der illegalen Einwanderung Polen destabilisieren zu wollen.Russland kritisiert Türkei wegen freigelassenen Kriegsgefangenen19.16 Uhr: Die russische Regierung wirft der Türkei vor, mit der Ausreise-Erlaubnis für kriegsgefangene ukrainische Soldaten Abmachungen verletzt zu haben. Die Männer hätten im Rahmen des Gefangenen-Austausches bis zum Kriegsende in der Türkei bleiben sollen, erklärt Regierungssprecher Dmitri Peskow nach Bericht der Nachrichtenagentur Ria. Die russische Regierung sei über die Freilassung der Soldaten nicht informiert worden. Peskow behauptete, die Rückkehr stehe im Zusammenhang mit dem „Scheitern der Gegenoffensive“ der Ukraine und dem Wunsch der Türkei, im Vorfeld des am Dienstag beginnenden Nato-Gipfels in Vilnius seine „Solidarität“ zu zeigen. Die Türkei sei „stark unter Druck gesetzt“ worden, fügte Peskow hinzu. Unabhängig überprüfbar ist das nicht, die Türkei hat sich bislang nicht dazu geäußert.Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte auf dem Rückweg in die Ukraine nach seinem Besuch in der Türkei fünf Kriegsgefangene mitgenommen. Mehr dazu lesen Sie im Eintrag von 18.35 Uhr. Selenskyj bedankt sich bei Ukrainern am 500. Kriegstag18.38 Uhr: An diesem Samstag ist es bereits der 500. Tag nach der groß angelegten Invasion Russlands in die Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht den Ukrainern Mut zu. „500 Tage Krieg in vollem Umfang. Und nicht ein einziger Tag der Schwäche. Vielen Dank an alle, die für die Freiheit und Unabhängigkeit der Ukraine kämpfen!“ Selenskyj nimmt Kriegsgefangene aus Türkei mit in die Ukraine18.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt auf dem Rückweg von seinem Türkei-Besuch fünf Kommandeure der Garnison in der russisch besetzten Hafenstadt Mariupol mit. Die Mitglieder der militärischen Einheiten in Mariupol gelten in der Ukraine als Helden. Sie hatte einer dreimonatigen russischen Belagerung standgehalten und sich zuletzt in Bunkern und Tunnelsystemen in dem riesigen Stahlwerk Asowstal verschanzt. Erst nach Befehl Selenskyjs ergaben sie sich.Die Männer waren nach der Eroberung von Asowstal in russische Gefangenschaft geraten, wurden dann aber an die Türkei ausgeliefert. Sie seien nun „nach Verhandlungen mit der türkischen Seite“ wieder in ihre Heimat zurückgebracht worden, heißt es auf der Seite der ukrainischen Präsidialadministration.Selenskyj habe sie am Flughafen von Istanbul getroffen und zu ihrer Rückkehr beglückwünscht. Selenskyj selbst teilte ein Bild, das ihn mit den Männern und weiteren Mitarbeitern im Flugzeug zeigt auf seinem Twitteraccount. Dazu schrieb er: „Nach Hause“.Hier geraten die russischen Truppen nun unter Druck17.39 Uhr: Die russischen Truppen in der Ukraine scheinen immer mehr unter Druck zu geraten. Experten sehen deutliche Schwächen in der Verteidigung. Mehr dazu lesen Sie hier.Britischer Premier Sunak: Raten von Streumunition-Einsatz ab16.29 Uhr: Großbritannien hält an seiner Ablehnung von Streumunition fest. Das sagte Premierminister Rishi Sunak als Reaktion auf die Ankündigung der USA, die umstrittene Munition an die Ukraine zu liefern. „Das Vereinigte Königreich ist Unterzeichner einer Konvention, die Herstellung oder Nutzung von Streumunition untersagt – und wir raten von dem Einsatz ab“, sagte Sunak dem Nachrichtensender Sky News bei einem Wahlkampfauftritt im nordenglischen Selby.Medwedew warnt wegen Streumunition vor Atomkrieg15.34 Uhr: Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat wegen der angekündigten Lieferung von Streumunition an die Ukraine den USA vorgeworfen, einen Atomkrieg zu provozieren. „Vielleicht hat der von kranken Fantasien geplagte sterbende Opa (gemeint ist US-Präsident Joe Biden) einfach entschieden, schön abzutreten, ein atomares Armageddon zu provozieren und die halbe Menschheit mit sich in den Tod zu reißen“, schrieb der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrats am Samstag auf Telegram.Die Lieferung von Streumunition und das Versprechen eines Nato-Beitritts an die Ukraine zeige, dass Biden alle anderen Ressourcen aufgebraucht habe, meinte Medwedew. Dies führe aber zu einem Dritten Weltkrieg, drohte er. Zuvor hatte schon der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, vor einem Näherrücken des Dritten Weltkriegs durch die immer tiefere Verstrickung der USA in den Konflikt gewarnt.Was macht Streumunition so gefährlich?15.35 Uhr: Abgerissene Hände, verstümmelte Beine: Fotos von Streubomben-Opfern zeigen das Leid, das diese Waffen anrichten. Jetzt soll die ukrainische Armee von den USA damit versorgt werden. Mehr dazu lesen Sie hier.US-Institut: Ukraine macht „bedeutende Gewinne“ bei Bachmut12.01 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrer Gegenoffensive nach Einschätzung westlicher Experten beachtliche Fortschritte in der Gegend der monatelang umkämpften Stadt Bachmut gemacht. Sie setzten außerdem ihre Operationen an mindestens drei weiteren Frontabschnitten fort, wie das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) aus Washington in seinem jüngsten Bericht schrieb. Das ISW sieht Schwächen der russischen Armee im Süden der Ukraine.Bachmut, eine Stadt mit einst mehr als 70.000 Einwohnern, war von russischen Truppen nach monatelangen Kämpfen im Mai erobert und komplett zerstört worden. Filmaufnahmen zeigten, dass die Ukrainer bedeutende taktische Gewinne nahe dem Dorf Jahidne zwei Kilometer nördlich Bachmuts erzielt hätten, so ISW. Der ukrainische Generalstab habe berichtet, dass die ukrainischen Kräfte offensive Operationen nördlich und südlich Bachmuts führten. Laut dem Kommandeur der Landstreitkräfte, Generaloberst Olexander Syrskyj, haben sie die Kontrolle über nicht näher genannte, zuvor verlorene Stellungen im Raum Bachmut zurückgewonnen.Das Institut schrieb außerdem, dass die russische Armee anscheinend ihre gesamte östliche Kampfgruppe in den Süden der Ukraine verlegt habe. Dies lege nahe, dass die russischen Verteidigungslinien im Süden brüchig seien. „Die russischen Stellungen in der südlichen Ukraine sind, auch wenn sie mächtig sein mögen, nicht unüberwindbar“, schrieb das ISW.London: Russland hat kaum Reserven für Kampf um Bachmut10.05 Uhr: Die russische Besatzungsarmee in der Ukraine hat nach Ansicht britischer Militärexperten trotz intensivierter Kämpfe kaum Reserven, um den Sektor um die Stadt Bachmut zu verstärken. Das ging aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Samstag hervor. Demnach gehörten die Kämpfe dort in den vergangenen sieben Tagen wieder zu den heftigsten der gesamten Front, nachdem sie im Juni vorübergehend abgeflaut waren.“Die russischen Verteidiger ringen höchstwahrscheinlich mit geringer Moral, zusammengewürfelten Einheiten und einer beschränkten Fähigkeit, die ukrainische Artillerie zu finden und zu treffen“, hieß es in der Mitteilung. Die russische Führung sehe es aber wohl als politisch inakzeptabel, Bachmut aufzugeben, das einer der wenigen russischen Gebietsgewinne in den vergangenen zwölf Monaten gewesen sei.Selenskyj besucht ehemals umkämpfte Insel8.11 Uhr: Am Morgen des 500. Kriegstages hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Schlangeninsel besucht und dort Kränze niedergelegt.Die Insel, die etwa 22 Kilometer vor der rumänischen Küste liegt, aber zur Ukraine gehört, erlangte zu Beginn des Krieges internationale Bekanntheit. Auf der Insel befand sich eine ukrainische Militärgarnison. Russland griff diese an; im Verlauf forderte das mittlerweile versenkte russische Kriegsschiff „Moskwa“ die Verteidiger der Schlangeninsel auf, sich kampflos zu ergeben.Als Antwort kam von den Bewachern der Garnison der Satz „Russisches Kriegsschiff, fick dich selbst“ zurück. Mittlerweile ist der Satz zum geflügelten Wort geworden und wurde auf Tassen, T-Shirts und sonstige Artikel gedruckt, mit deren Kauf die Armee der Ukraine unterstützt werden soll.Umfrage: Mehrheit der Deutschen für Nato-Beitritt der Ukraine3 Uhr: Die Mehrheit der Deutschen ist dafür, dass die Ukraine früher oder später in die Nato aufgenommen wird. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprechen sich 42 Prozent dafür aus, dass dies erst nach dem Ende des russischen Angriffskriegs gegen das Land geschehen sollte. 13 Prozent sind für einen sofortigen Beitritt während des laufenden Krieges. 29 Prozent sind grundsätzlich gegen eine Aufnahme der Ukraine in das Bündnis, dessen Kern der gegenseitige militärische Beistand im Fall eines Angriffs von außen ist.Nato-Staaten wollen mehr Geld für Verteidigung ausgeben0.56 Uhr: Die Nato-Staaten haben sich angesichts der Bedrohungen durch Russland auf eine Verschärfung des gemeinsamen Ziels für die nationalen Verteidigungsausgaben verständigt. Die 31 Bündnismitglieder wollen künftig mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung ausgeben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitagabend aus Bündniskreisen nach Abschluss eines schriftlichen Beschlussverfahrens in Vorbereitung auf den Nato-Gipfel kommende Woche.Russland: US-Streubomben-Lieferung „weitere Eskalation“0.55 Uhr: Russland hat die von den USA angekündigte Lieferung von Streumunition an die Ukraine als weitere Eskalation im Krieg bezeichnet. „Washington erhöht seinen Einsatz in dem Konflikt weiter“, sagte der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, nach Angaben des Außenministeriums in Moskau in der Nacht zum Samstag. Auch ohne die Streumunition seien die USA tief verstrickt in den Konflikt und brächten „die Menschheit näher an einen neuen Weltkrieg“. Russland hatte die Ukraine Ende Februar 2022 überfallen, die USA unterstützen das angegriffene Land in seinem Verteidigungskampf. Lesen Sie hier mehr über die Entscheidung der USA, der Ukraine Streumunition zu liefern.Erdoğan: Ukraine verdient Mitgliedschaft in Nato23.45 Uhr: Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich bei einer Pressekonferenz für die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine eingesetzt. „Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Ukraine die Mitgliedschaft in der Nato verdient“, sagte Erdoğan am Freitag nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor Journalisten in Istanbul. Der türkische Staatschef forderte aber auch, dass im Krieg zwischen Russland und der Ukraine „beide Seiten“ zu „Friedensgesprächen zurückkehren“ sollten. Selenskyj war am späten Abend in Istanbul zu Gesprächen eingetroffen.Erdoğan kündigte zudem an, dass der russische Präsident Wladimir Putin im August erstmals seit Beginn des Angriffskriegs seines Lands gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 die Türkei besuchen werde. Bei den Gesprächen mit Putin soll es Erdoğan zufolge auch um eine Verlängerung des am 17. Juli auslaufenden Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides gehen. Er habe darüber mit Selenskyj gesprochen und hoffe, dies im kommenden Monat ebenso mit Putin zu besprechen. Erdoğan ergänzte: „Wir hoffen, dass das Abkommen verlängert wird.“USA schicken Drohnen und Haubitzen23.11 Uhr: Das neue US-Hilfspaket für die Ukraine hat nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums ein Volumen von 800 Millionen Dollar. Neben der Streumunition gehören zu dem Paket demnach etwa 31 zusätzliche Haubitzen, weitere Munition für Patriot-Luftabwehrsysteme und Panzerabwehrwaffen. Neue Pinguin-Drohnen sowie Bradley-Kampffahrzeuge sind ebenfalls enthalten. Es ist das 42. US-Paket für die Ukraine. Die Hilfe der USA seit der Invasion beträgt inzwischen mehr als 40 Milliarden Dollar.USA dämpfen Hoffnungen auf raschen Nato-Beitritt der Ukraine21.58 Uhr: Kurz vor dem Nato-Gipfel in Litauen haben die USA die Hoffnungen der Ukraine auf einen raschen Beitritt zu dem westlichen Bündnis gedämpft. Die Ukraine werde als Ergebnis des Gipfels nicht der Nato beitreten, sagte der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan.Die USA unterstützten ausdrücklich eine „Politik der offenen Tür“, was bedeute, dass die Nato-Mitglieder gemeinsam mit der Ukraine über die Aufnahme in das Bündnis entscheiden. Das Land müsse aber weitere Reformen umsetzen, bevor es Mitglied der Nato werden könne. Der Gipfel im litauischen Vilnius sei auf diesem Weg ein wichtiger Meilenstein.US-Regierung will der Ukraine Streumunition liefern20.36 Uhr: Die US-Regierung will der Ukraine Streumunition zur Verteidigung gegen Russland liefern. Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen, doch US-Präsident Joe Biden habe sich entschieden, diesen Schritt zu gehen, sagte der nationale Sicherheitsberater Bidens, Jake Sullivan, am Freitag im Weißen Haus.Die Ukraine werde die Streumunition im eigenen Land zur Verteidigung einsetzen, sagte Sullivan weiter. Auch Russland setze Streumunition in der Ukraine ein. Biden habe sich über den Schritt mit den Verbündeten abgesprochen. „Wir werden die Ukraine in dieser Konfliktphase zu keinem Zeitpunkt schutzlos zurücklassen. Punkt“, betonte Sullivan.Die Ukraine fordert bereits seit Längerem die Lieferung von Streumunition. Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper – sogenannte Submunition – verstreuen oder freigeben. Streumunition ist vor allem deswegen umstritten, weil ein erheblicher Prozentsatz ihrer Sprengkörper nicht detoniert, sondern als Blindgänger vor Ort verbleibt und so die Bevölkerung auch nach Ende eines Gefechts noch gefährdet.Selenskyj zu Gesprächen in Türkei eingetroffen20.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu Gesprächen über den russischen Angriffskrieg und das Getreideabkommen in der Türkei eingetroffen. Er wolle sich mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan außerdem zu dem Nato-Gipfel kommende Woche abstimmen und über den Wiederaufbau der Ukraine sowie Verteidigungsabkommen sprechen, schrieb er am Freitag auf Twitter. Zuvor hatte Selenskyj Gespräche in Tschechien und der Slowakei geführt.Das im Sommer 2022 unter Vermittlung der Türkei und den Vereinten Nationen zustande gekommene Getreideabkommen soll am 17. Juli auslaufen.Ukraine verzeichnet mitten im Krieg Rekord an Währungsreserven18.37 Uhr: Mitten in seinem Abwehrkrieg gegen Russland hat die Ukraine die höchsten Währungsreserven seit ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1991 verzeichnet. Die Zentralbank verfüge über umgerechnet 35 Milliarden Euro, teilte die Behörde in der Nacht zum Freitag mit. Das vorherige Rekordhoch war im Mai 2011 registriert worden. Allein im Juni seien die Reserven erneut um 4,5 Prozent gestiegen. Von der Europäischen Union, den USA, dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und Finnland seien umgerechnet gut 3,9 Milliarden Euro eingegangen.Damit sei von den ausländischen Partnern mehr überwiesen worden, als das Land für das Bedienen von Auslandsschulden und zum Stützen der Landeswährung Hrywnja benötige. Die vorhandenen Reserven reichen aktuell, um für mehr als fünf Monate die Importe des Landes zu finanzieren.Syrien ging bei Wagner-Aufstand gegen Söldner vor17.36 Uhr: Die syrische Regierung und russische Militärs haben Insidern zufolge während des Aufstandes der Wagner-Gruppe in Russland schnell Maßnahmen gegen die Söldner in Syrien ergriffen. Damit habe verhindert werden sollen, dass die Rebellion sich dorthin ausbreite, sagten sechs mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Zu den Maßnahmen gehörten das Kappen von Telefonleitungen und die Einbestellung von Wagner-Kommandeuren in eine russische Militärbasis.Die Söldner seien vor die Wahl gestellt worden, neue Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium zu unterzeichnen oder Syrien zu verlassen. Die Regierung in Damaskus hat sich öffentlich nicht zu dem Aufstand von Wagner am 23. und 24. Juni – Freitag und Samstag – geäußert. Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hatte im Streit mit der russischen Führung seine Kämpfer angewiesen, auf Moskau zu marschieren.Erdoğan verspricht „bestmögliche Entscheidung“ über Schwedens Beitrittsantrag16.51 Uhr: Wenige Tage vor dem Nato-Gipfel in Litauen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan versprochen, im Hinblick auf den Mitgliedsantrag Schwedens die „bestmögliche Entscheidung“ zu treffen. „Wir werden es mit unseren Partnern während des Gipfels am Dienstag in Vilnius besprechen und die beste Entscheidung treffen, was auch immer sie sein wird“, sagte Erdoğan vor dem Empfang des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Istanbul.Britische Statistik: Hälfte der ukrainischen Flüchtlinge will bleiben15.18 Uhr: Laut einer Umfrage können sich viele ukrainische Kriegsflüchtlinge in Großbritannien vorstellen, dauerhaft zu bleiben. Die Hälfte der Erwachsenen (52 Prozent) beabsichtige, auch dann die meiste Zeit im Vereinigten Königreich zu leben, wenn es sicher wäre, in die Ukraine zurückzukehren, teilte das Statistikamt ONS mit.Ein wichtiger Punkt war für die Befragten demnach, dass sie ihrer Einschätzung nach bessere Chancen auf Arbeit haben. Gut ein Viertel (28 Prozent) habe angegeben, wieder in die Ukraine zurückkehren zu wollen. 19 Prozent gaben an, es nicht zu wissen. Nur wenige (ein Prozent) nannten andere Länder, in denen sie sich einen dauerhaften Aufenthalt vorstellen können.Nato-Länder bei Streumunition gespalten15.16 Uhr: Die Nato will die offenbar geplante Lieferung von US-Streumunition an die Ukraine nicht offiziell kommentieren. Die Militärallianz habe keine einheitliche Haltung zum Thema Streumunition, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Er verwies darauf, dass eine Reihe von Mitgliedsländern den internationalen Vertrag zur Ächtung dieser Munition von 2010 unterzeichnet haben, andere jedoch nicht.Nato stellt Ukraine Hilfspaket in Aussicht14.56 Uhr: Die Nato hat der Ukraine vor ihrem Gipfel in Litauen in der kommenden Woche ein Hilfspaket in Aussicht gestellt. Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Freitag in Brüssel, geplant sei ein mehrjähriges Hilfsprogramm, um die „vollständige Interoperabilität zwischen den ukrainischen Streitkräften und der Nato zu gewährleisten“. Das Programm ist mit vorerst 500 Millionen Euro dotiert. Zudem wollen die Staats- und Regierungschefs nach Stoltenbergs Worten „erneut bekräftigen, dass die Ukraine Mitglied der Nato wird“.Ukraine: Würden US-Lieferung von Streumunition begrüßen14.53 Uhr: Die Ukraine würde nach den Worten eines führenden Beraters von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine US-Lieferung von Streumunition begrüßen. Diese habe zweifellos das Potenzial, auf „psychisch-emotionaler Ebene einen außerordentlichen Effekt auf die bereits demoralisierten russischen Besatzer“ auszuüben, sagt Mychailo Podoljak der Nachrichtenagentur Reuters.Aus der US-Regierung war zuvor verlautet, dass die Vereinigten Staaten noch am Freitag ein neues Hilfspaket für die Ukraine bekannt geben könnten, in dem auch die Bereitstellung von Streumunition vorgesehen sei. Die USA, die Ukraine und Russland gehören nicht zu den mehr als 120 Ländern, die ein Abkommen zur Ächtung von Streumunition unterzeichnet haben. Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wurden sowohl bei russischen als auch bei ukrainischen Angriffen mit Streumunition Zivilisten getötet.BND soll Prigoschin-Verhandlung abgehört haben14.37 Uhr: Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll früher vom Wagner-Aufstand gewusst haben als bislang bekannt. Das geht aus Recherchen von WDR und NDR hervor.Der Geheimdienst habe die Kommunikation zwischen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko überwacht und somit direkt von der Vermittlerrolle Lukaschenkos erfahren. Dieser hatte für Prigoschin Sicherheitsgarantien ausgehandelt, wenn er den Aufstand stoppe. Daraufhin hatte Prigoschin die Unruhen beendet. Er sollte nach Belarus ins Exil gehen und straffrei bleiben.Diese Inhalte des Gesprächs waren bereits bekannt geworden, doch dass der BND auch aus eigenen Quellen davon wusste, war bisher unbekannt. Der Geheimdienst hat sich bislang nicht dazu geäußert. Stoltenberg: Gipfel wird Ukraine der Nato näher bringen13.50 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet vom Gipfel der Militärallianz in der kommenden Woche eine klare Beitrittsperspektive für die Ukraine. Die Staats- und Regierungschefs der Nato würden bei ihrem Treffen in Litauens Hauptstadt Vilnius am Dienstag und Mittwoch bekräftigen, dass die Ukraine Mitglied des Militärbündnisses werden solle.Zudem würden sie sich darüber verständigen, wie man das Land diesem Ziel näher bringen könne, sagt Stoltenberg auf einer Pressekonferenz in Brüssel im Vorfeld des Treffens. „500 Tage lang hat Moskau Tod und Zerstörung in das Herz Europas gebracht“, fügt er mit Blick auf den russischen Angriffskrieg hinzu. „Unser Gipfel wird eine klare Botschaft senden: „Die Nato steht zusammen.“ Gleichzeitig dämpfte er die Hoffnungen der Ukraine auf eine Beitrittseinladung. „Wir werden bei dem Gipfel in Vilnius nicht über eine Einladung diskutieren“, hatte Stoltenberg bereits Mitte Juni nach einem Nato-Verteidigungsministertreffen klargestellt. Selenskyj reist in die Slowakei13.26 Uhr: Nach seinem Besuch in Prag ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag in der slowakischen Hauptstadt Bratislava eingetroffen. Dieses nächste Reiseziel gab er selbst auf Twitter bekannt: „Slovakia is next“, schrieb er auf Englisch und kündigte Gespräche mit seiner Amtskollegin Zuzana Caputova und Regierungsvertretern an. Es werde um weitere militärische Unterstützung und die Integration der Ukraine in EU und Nato gehen.Eingeladen hat ihn Caputova. Die Präsidentin gehört zu den entschlossensten Unterstützern der Ukraine unter den Staatsoberhäuptern Europas. Unter anderem forderte sie schon im vergangenen Jahr eine klare EU-Beitrittsperspektive für die von Russland angegriffene Ukraine. Sie war seit Beginn der russischen Invasion bereits zweimal in Kiew und hatte gemeinsam mit Selenskyj Orte besucht, an denen sich die Brutalität des russischen Angriffskriegs besonders drastisch zeigte.Die direkt an die Ukraine grenzende Slowakei gehört zu den vehementesten Unterstützern des dortigen Abwehrkampfs. Unter anderem schenkte die slowakische Armee kurz nach Kriegsbeginn der Ukraine ihr eigenes Raketenabwehrsystem und übergab ihr inzwischen auch alle einsatzfähigen MiG-29-Kampfflugzeuge.Kreml wird Treffen von Selenskyj und Erdoğan“sehr genau verfolgen“13.17 Uhr: Der Kreml wird das Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Freitag in Istanbul nach eigenen Angaben „sehr genau verfolgen“. „Es wird für uns interessant sein herauszufinden, was besprochen wurde. Es ist wichtig“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau.Peskow wies auf das „konstruktive“ Verhältnis Russlands zur Türkei hin und würdigte Erdoğans Vermittlungsbemühungen im „Konflikt“ in der Ukraine. In Russland wird nicht offiziell von Krieg gesprochen. Der türkische Präsident habe „immer wieder große Anstrengungen unternommen, um verschiedene Probleme zu lösen“, sagte Peskow.Selenskyj wird am Freitagabend in Istanbul erwartet. Bei dem Treffen mit Erdoğan soll es vor allem um das auslaufende Getreideabkommen zwischen Kiew und Moskau zum Export von Getreide über das Schwarze Meer und den bevorstehenden Nato-Gipfel in Litauens Hauptstadt Vilnius gehen. Das Nato-Mitglied Türkei unterhält gute Beziehungen sowohl zu Russland als auch zur Ukraine. Das Getreideabkommen war unter Vermittlung der Türkei zustande gekommen. Russland droht derzeit zum wiederholten Mal damit, das Mitte Juli auslaufende Abkommen nicht zu verlängern.Russland baut Marinefähigkeiten im Asowschen Meer aus11.11 Uhr: Die russische Marine will nach Angaben britischer Militärexperten ihre Fähigkeiten im Asowschen Meer ausbauen. Dazu sei bereits ein neuer Marine-Distrikt mit Hauptquartier in der besetzten ukrainischen Stadt Mariupol gegründet worden, hieß es am Freitag im täglichen Geheimdienst-Bericht des Verteidigungsministeriums in London. Der neue Flottenverband werde sich wahrscheinlich auf logistische Aufgaben und Partisanenbekämpfung konzentrieren, um der Schwarzmeerflotte unter anderem für Langstreckenschläge den Rücken freizuhalten, hieß es weiter. Zudem biete das Nebenmeer auch eine alternative militärische Nachschubroute, sollten Russlands Landrouten in die Südukraine abgeschnitten werden.Das Asowsche Meer ist ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres, mit dem es über die Straße von Kertsch verbunden ist. Es liegt zwischen Russland, der schon 2014 von Moskau annektierten ukrainische Halbinsel Krim und von russischen Truppen besetzten Gebieten in der Südostukraine. Geplant sei, dass der Verband, der Teil der Schwarzmeerflotte sein werde, aus acht Kriegsschiffen bestehen solle. Darunter seien auch drei moderne Korvetten der Karakurt-Klasse, die in der Lage seien, Marschflugkörper vom Typ SS-N-30A Kalibr abzufeuern.Fiala: EU diskutiert über beschlagnahmte russische Vermögen10.51 Uhr: Die Europäische Union berät dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala zufolge über Wege, wie eingefrorene russische Gelder für den Wiederaufbau der Ukraine genutzt werden können. „Das ist kein einfaches Thema, weder juristisch noch von anderen Standpunkten aus gesehen“, sagt Fiala nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Prag. Aber es gebe darüber intensive Verhandlungen. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte Ende Juni nach Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel die Hoffnung auf eine schnelle Nutzung russischer Vermögenswerte gedämpft und dabei auf die hohe Komplexität des Themas verwiesen.Tschechien schenkt Ukraine weitere Kampfhubschrauber und Munition10.22 Uhr: Tschechien schenkt der Ukraine weitere Kampfhubschrauber aus seinen Beständen. Das sagte der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Freitag in Prag. Die erste Lieferung von Mil-Mi-24-Hubschraubern war bereits vor einem Jahr erfolgt. Zudem werde man über die kommenden Monate weitere Hunderttausende Patronen großkalibriger Munition zur Verfügung stellen, kündigte Fiala an.Tschechien werde sich zudem an der Ausbildung ukrainischer Piloten für westliche F-16-Kampfflugzeuge beteiligen, indem man Flugsimulatoren bereitstelle. Der Nato- und EU-Mitgliedstaat verfügt selbst nicht über Flugzeuge dieses US-amerikanischen Typs. Vertreter beider Seiten unterzeichneten ein Memorandum über eine künftige gemeinsame Rüstungsproduktion von tschechischen und ukrainischen Firmen. Selenskyj bedankte sich für die Unterstützung und betonte, dass Tschechien nicht weniger an Militärhilfe bereitstelle als manche großen europäischen Staaten.Selenskyj war überraschend zu dem zweitägigen Besuch in Prag eingetroffen. Präsident Petr Pavel empfing ihn am Donnerstagabend mit militärischen Ehren in der Prager Burg. Seit dem Beginn der russischen Invasion haben mehr als 500.000 Ukrainer vorübergehenden Schutz in Tschechien erhalten, wie aus den Daten des Innenministeriums hervorgeht. Davon halten sich Schätzungen zufolge noch rund 300.000 Menschen dort auf.Lwiw: Zahl der Toten steigt auf zehn7.37 Uhr: Die Zahl der Toten nach dem Raketenangriff auf die westukrainische Stadt Lwiw ist auf zehn gestiegen. Das zehnte Todesopfer – die Leiche einer Frau – sei am Freitagmorgen aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen worden, teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj bei Telegram mit.Nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums wurden bei dem Raketenangriff in der Nacht zum Donnerstag in einem Wohngebiet 42 Menschen verletzt, unter ihnen drei Kinder. Die oberen Etagen eines großen Wohnblocks mit mehreren Eingängen waren durch den Raketeneinschlag komplett zerstört worden, wie auf Videos zu sehen war. Insgesamt war nach offiziellen Angaben von Schäden an 35 Gebäuden die Rede. In der Stadt wurde für zwei Tage eine Trauer ausgerufen.Sadowyj hatte von dem schwersten Angriff auf die zivile Infrastruktur von Lwiw seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als 16 Monaten gesprochen. Russland habe Lwiw mit Marschflugkörpern des Typs „Kalibr“ angegriffen, die vom Schwarzen Meer aus abgeschossen worden seien, hatte die ukrainische Luftwaffe mitgeteilt. Sieben von zehn russischen Raketen habe die Flugabwehr zerstören können.US-Regierung sanktioniert inoffizielle Treffen mit Russen nicht4.14 Uhr: Dem US-Präsidialamt und dem US-Außenministerium zufolge hat die amerikanische Regierung inoffizielle Treffen zwischen hochrangigen Ex-Regierungsmitarbeitern und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow sowie anderen russischen Teilnehmern weder sanktioniert noch unterstützt. „Ich möchte klarstellen, dass diese Diskussionen nicht von uns gefördert oder angeregt wurden und wir sie in keiner Weise aktiv unterstützen“, so der Sprecher des Weißen Hauses für nationale Sicherheit, John Kirby, im Interview mit CBS News. „Wie der Präsident schon sagte: Nichts über die Ukraine ohne die Ukraine“. Der Sender NBC News hatte zuvor berichtet, dass sich die ehemaligen Regierungsmitarbeiter im April in New York mit Lawrow trafen, um Gespräche zur Beendigung des Ukraine-Krieges zu führen.EU will mit viel Geld Produktion von Raketen ankurbeln2.54 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte können langfristig auf deutlich mehr Munitions- und Raketenlieferungen aus der EU hoffen. Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten und des Europaparlaments einigten sich in der Nacht zum Freitag auf einen Plan, mit dem die europäische Rüstungsindustrie mit finanziellen Anreizen zu einem schnellen Ausbau der Produktionskapazitäten bewegt werden soll. Er war im Mai von der EU-Kommission vorgeschlagen worden und sieht Ausgaben in Höhe von 500 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt vor.MAD warnt vor zunehmender Spionage aus Russland und China1.50 Uhr: Der Militärische Abschirmdienst (MAD) warnt vor verstärkter Spionage aus Russland und China gegen die Bundeswehr. Die Nachrichtendienste beider Staaten seien als „aktivste Akteure der Spionage“ festgestellt worden, schreibt der Militärgeheimdienst in seinem Jahresbericht. „Seit Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 hat sich Deutschland durch Lieferungen von Waffen, Munition und Ausrüstung sowie die Ausbildung von Angehörigen der ukrainischen Streitkräfte in Deutschland positioniert und wird durch die russischen Dienste noch intensiver aufgeklärt“, heißt es in dem Report, der dem Bundestag übermittelt wurde und der Deutschen Presse-Agentur vorlag.Der MAD ist der kleinste der deutschen Nachrichtendienste und ist mit dem Schutz der Streitkräfte vor Spionage, der Abwehr von Extremisten sowie Sicherheitsüberprüfungen von Soldaten und Zivilbeschäftigten beauftragt.Sechs Tote bei Raketenangriff auf westukrainische Stadt Lwiw0.13 Uhr: Bei einem Raketenangriff auf die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg) sind in einem Wohngebiet mindestens sechs Menschen getötet worden. Am späten Donnerstagabend meldeten die Behörden, dass noch eine Frau aus den Trümmern eines zerstörten Gebäudes gezogen worden sei. Rund 40 Menschen seien verletzt worden, hatte es nach offiziellen Angaben zuvor geheißen. Die Such- und Rettungsarbeiten dauerten an. Es gebe Informationen, dass noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen seien, hieß es. Zwei Häuser sollen komplett zerstört worden sein.Mehr als 60 Menschen wurden den Angaben zufolge aus den zerstörten Häusern evakuiert. Sieben Personen seien aus den Trümmern gerettet worden. Insgesamt war von Schäden an 35 Gebäuden die Rede. In der Stadt wurde für zwei Tage eine Trauer ausgerufen.Selenskyj – Ukraine braucht konkrete Lösungen und Signal bei Nato-Gipfel23.50 Uhr: Der bevorstehende Nato-Gipfel in Vilnius sollte sich nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr auf reale Inhalte und ein „klares Signal“ für eine künftige Mitgliedschaft der Ukraine in der Militärallianz konzentrieren. „Wir sprechen über ein klares Signal, einige konkrete Dinge in Richtung einer Einladung“, sagt Selenskyj auf einer Pressekonferenz mit seinem tschechischen Amtskollegen Petr Pavel bei einem Besuch in Prag. „Wir brauchen diese Motivation. Wir brauchen Ehrlichkeit in unseren Beziehungen.“Geheimdienstchef: Russland steht vor einem Bürgerkrieg22.31 Uhr: Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, hat nach eigenen Angaben Informationen aus Russland, die das Land tief gespalten zeigen. In einem Interview mit der britischen „Times“ berief er sich auf einen ihm vorliegenden Bericht des russischen Ministeriums für Innere Angelegenheiten. Dieses hätte während des Prigoschin-Aufstands die Stimmung im Land beobachtet und entsprechende Daten ausgewertet. Demnach habe es in 21 Regionen Unterstützung für Putin, in 17 für Prigoschin gegeben.Die Daten zeigten laut Budanow, was sein Geheimdienst schon länger sagen würde: „Dass Russland vor einem Bürgerkrieg steht“. Die Studie habe auch offenbart, dass Putin zwar in Moskau breite Unterstützung erhalte, nicht aber in seiner Heimatstadt St. Petersburg. In Dagestan habe Prigoschin sogar 97 Prozent Beliebtheit erreicht. Die Angaben Budanows zu der angeblichen russischen Untersuchung lassen sich unabhängig nicht überprüfen. Blitz tötet zwei Menschen auf höchstem Berg der Ukraine21.22 Uhr: In der Westukraine sind zwei Wanderer in den Karpaten auf dem höchsten Berg des Landes vom Blitz erschlagen worden. Retter konnten den Mann und das Mädchen auf dem Berg Howerla nur noch tot bergen, wie der Zivilschutzdienst des Gebietes Iwano-Frankiwsk am Donnerstag mitteilte. Eine weitere Frau wurde im Schockzustand zur nächsten Bergstation gebracht.Die Howerla ist mit 2.060 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Gipfel und eines der beliebtesten Wanderziele in den ukrainischen Karpaten.Xi zeigte Putin seine roten Linien auf21.13 Uhr: Was bereden Putin und Xi? Ein Bericht legt nun nahe, dass der chinesische Präsident zu Russlands Atomdrohungen deutliche Worte fand. Mehr dazu lesen Sie hier.Selenskyj zu Gesprächen in Tschechien21.03 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach einem Besuch in Bulgarien am Donnerstagabend in der tschechischen Hauptstadt Prag eingetroffen. Zum Auftakt traf er seinen tschechischen Amtskollegen Petr Pavel, wie in einem von Selenskyj im Onlinedienst Facebook veröffentlichten Video zu sehen war.Er werde dort unter anderem mit Präsident Petr Pavel und Regierungschef Petr Fiala „substanzielle Verhandlungen“ führen, schrieb der 45-Jährige bei Twitter. Thema der Gespräche in Prag werde die weitere Unterstützung für die Ukraine sein, die sich seit fast anderthalb Jahren gegen die russische Invasion wehrt. Zudem gehe es um den bevorstehenden Nato-Gipfel und den Wiederaufbau nach dem Krieg, hieß es.Der frühere Nato-General Pavel war im April gemeinsam mit seiner slowakischen Kollegin Zuzana Caputova in Kiew zu Besuch gewesen. Er steht seit Anfang März an der Spitze des EU- und Nato-Mitgliedstaats Tschechien. Der Besuch Selenskyjs findet kurz vor dem Nato-Gipfel in Vilnius am 11. und 12. Juli statt. „Die Ukraine erwartet ein klares Signal vonseiten der Nato“, betonte der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala vor kurzem. Man müsse sich um die stärkstmögliche Unterstützung bemühen – einschließlich einer Beitrittsperspektive für die Zukunft.So steht es um die ukrainische Gegenoffensive20.34 Uhr: Seit drei Wochen läuft die ukrainische Gegenoffensive im russischen Angriffskrieg – bisher ohne nennenswerte Erfolge. Wie es jetzt in der Ukraine weitergehen könnte sehen Sie in diesem Video.Oligarch geht gegen deutsche Berichterstattung vor18.16 Uhr: Der russisch-usbekische Oligarch Alischer Usmanow geht juristisch gegen Berichterstattung des Redaktionsnetzwerks Deutschlands (RND) vor. Bei der Verhandlung vor der Pressekammer des Landgerichts Freiburg geht es am Freitag (10 Uhr) unter anderem um die Frage, ob Usmanow dem RND verbieten darf, ihn als „engen Vertrauten“ oder „engen Freund“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu bezeichnen.Konkret geht es um einen Artikel mit der Überschrift „Pure Angst oder Schulterschluss mit Putin? Die Oligarchen suchen den sicheren Hafen“, wie das Landgericht vorab mitteilte. In diesem werden unter anderem die Auswirkungen von Sanktionen behandelt, die der Westen gegen Oligarchen wie Usmanow in der Folge des von Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt hatte.Usmanow erlangte im Westen größere Bekanntheit, unter anderem als Präsident des Europäischen Fechtverbands und Anteilseigner des englischen Fußballclubs FC Arsenal. Aufsehen erregt hatte zuletzt eine großangelegte Durchsuchungsaktion einer Villa von Ermittlungs- und Steuerbehörden im oberbayerischen Rottach-Egern, die sich Kreisen zufolge gegen Usmanow richtete. Usmanows Prozessgegnerin am Landgericht Freiburg ist die hinter dem RND stehende Madsack Mediengruppe.Berichte: USA wollen Ukraine umstrittene Streumunition liefern17.34 Uhr: Die USA wollen der Ukraine Medienberichten zufolge umstrittene Streumunition liefern. Der Radiosender NPR und die Zeitung „New York Times“ berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, eine entsprechende Ankündigung solle bald erfolgen. Das Nachrichtenportal „Politico“ berichtete, US-Präsident Joe Biden müsse noch eine endgültige Entscheidung treffen.Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte auf eine Reporterfrage nach einer möglichen Lieferung von Streubomben an die Ukraine, US-Generalstabschef Mark Milley habe bereits deutlich gemacht, dass dies „aktiv“ geprüft werde. „Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt keine Ankündigung zu machen.“ Die USA würden sich darauf konzentrieren, der Ukraine eine „große Bandbreite an Munitionen“ zu liefern, damit das Land sich gegen Russland verteidigen könne.Streubomben könnten der Ukraine nach Ansicht mancher Militärexperten bei ihrer Gegenoffensive gegen russische Truppen helfen, die sich unter anderem in Schützengräben verschanzt haben. Allerdings gilt Streumunition international als geächtet. Streubomben setzen dutzende oder sogar hunderte kleinere Sprengsätze frei, von denen viele nicht sofort explodieren. Sie können also noch lange nach ihrem Abwurf Menschen töten oder verletzen und sind deswegen eine besondere Gefahr für die Zivilbevölkerung.Ukraine und Russland tauschen 90 Gefangene aus15.50 Uhr: Die Ukraine und Russland haben erneut jeweils 45 Gefangene ausgetauscht. Auf ukrainischer Seite handele es sich um Soldaten, Nationalgardisten und Zivilschutzangehörige, teilte der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, bei Telegram mit. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte, dass 45 russische Soldaten aus der Gefangenschaft zurückgekehrt seien.Zudem seien auch zwei Kinder von russischer Seite an ihre ukrainischen Eltern übergeben worden. Kiew wirft dem Kreml vor, Tausende Minderjährige aus den russisch besetzten Gebieten der Süd- und Ostukraine nach Russland „verschleppt“ und teils zur Adoption freigegeben zu haben. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat daher gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa einen internationalen Haftbefehl ausgestellt.Ukrainischen Angaben nach ist es bereits der 47. Austausch. Dabei seien insgesamt fast 2.600 Ukrainer aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt.Ein Euro mehr als 100 Rubel wert – Währung stürzt weiter ab15.40 Uhr: Die russische Währung Rubel ist weiter abgestürzt. Der Euro kostete am Donnerstagnachmittag mehr als 100 Rubel. Noch am Dienstag waren es 98 Rubel. Die russische Währung liegt damit deutlich unter ihren Höchstständen vom Vorjahr. War der Rubel 2022 zunächst unmittelbar nach Kriegseginn eingebrochen, legte er später im Jahresverlauf stark zu. Ein Grund dafür waren auch die westlichen Sanktionen, die zunächst die Importe beschränkten, während der russische Export weiterlief. Die russische Zentralbank wies Exporteure an, ihre Fremdwährungseinkommen in Rubel zu tauschen. Dies führte zu einem Überangebot an Dollar und Euro und zur Aufwertung des Rubels. Zeitweise kostete ein Dollar nur noch 51 Rubel – so viel wie zuletzt 2015.Später hob die Zentralbank deswegen die Verpflichtung zum Dollarverkauf für Exporteure wieder auf. Mit den Beschränkungen für den Ölexport und der Einführung eines Preisdeckels für russisches Öl sind allerdings 2023 die Exporteinnahmen Russlands gesunken. Der Kursverfall hänge eben mit der Verringerung des Handelsüberschusses zusammen, sagte die Vizezentralbankchefin Xenia Judajewa am Dienstag.Fünf Tote bei Raketenangriff auf westukrainische Stadt Lwiw15.37 Uhr: Bei dem Raketenangriff auf die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg) sind in einem Wohngebiet mindestens fünf Menschen getötet worden. Rund 40 Menschen seien verletzt worden, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Die Such- und Rettungsaktion gehe weiter. Es gebe Informationen, dass noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen seien. Mehr als 60 Menschen wurden den Angaben zufolge aus den zerstörten Häusern evakuiert. Sieben Personen seien aus den Trümmern gerettet worden. In der Stadt wurde für zwei Tage eine Trauer ausgerufen.Russland habe Lwiw mit Marschflugkörpern des Typs „Kalibr“ angegriffen, die vom Schwarzen Meer aus abgeschossen worden seien, hieß es bei der ukrainischen Luftwaffe. Sieben von zehn russischen Raketen habe die Flugabwehr zerstören können. Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, sprach von dem schwersten Angriff auf die zivile Infrastruktur seit Beginn des russischen Angriffskrieges. Mehr als 50 Häuser seien zerstört worden.Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte an, dass es „definitiv eine Antwort auf den Feind“ geben werde. „Eine spürbare“, schrieb er bei Telegram. Auf Videos sind stark beschädigte und teilweise fast ganz zerstörte Wohnhäuser eines ganzen Straßenzugs zu sehen. Russland weist neun finnische Diplomaten aus15.26 Uhr: Als Reaktion auf die Ausweisung russischer Botschaftsmitarbeiter aus Finnland verweist Moskau nun seinerseits neun finnische Diplomaten des Landes. Außerdem werde das finnische Generalkonsulat in St. Petersburg ab dem 1. Oktober geschlossen, teilte das russische Außenministerium am Donnerstag mit.Das Moskauer Außenamt bestellte laut einer Mitteilung den finnischen Botschafter, Antti Helanterä, ein und warf Finnland eine „konfrontative antirussische Politik“ in vielen Bereichen vor. Unter anderem würden Russen bei der Erteilung von Einreisevisa nach Finnland diskriminiert. Außerdem stelle der Beitritt Finnlands zur Nato eine Bedrohung für die Sicherheit Russlands dar. Finnland ist seit Anfang April Mitglied der Verteidigungsallianz.Finnland könnte nun im Gegenzug das russische Generalkonsulat in Turku schließen, deutete der finnische Präsident Sauli Niinistö auf Twitter an. Es handle sich um eine harte russische Reaktion auf die von Finnland beschlossenen Ausweisungen. Finnland hatte bereits im Juni neun Mitarbeiter der russischen Botschaft in Helsinki unter dem Vorwurf der Spionage ausgewiesen.Russische Medien veröffentlichen Bilder von Hausdurchsuchung bei Prigoschin15.11 Uhr: Russische Medien haben Bilder einer Hausdurchsuchung beim Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, in St. Petersburg während seines Aufstands Ende Juni veröffentlicht. Mehrere staatliche und private russische Medien veröffentlichten am Mittwochabend offenbar von Strafverfolgungsbehörden aufgenommene Bilder, auf denen ein großes luxuriöses Haus mit einem Hubschrauber-Landeplatz im Garten zu sehen ist.Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler den Bildern zufolge unter anderem Dollar- und Rubel-Bündel, Goldbarren, zahlreiche Waffen, aber auch mehrere Pässe mit unterschiedlichen Namen und einen Schrank voller Perücken.Die in St. Petersburg ansässige Website Fontanka berichtete außerdem, in Prigoschins Haus sei ein Foto mit „abgetrennten Köpfen“ gefunden worden. Prigoschins Kämpfern wurden wiederholt Übergriffe vorgeworfen.Russland: Ein Toter nach ukrainischem Beschuss in Belgorod14.49 Uhr: In der russischen Oblast Belgorod ist nach russischen Angaben ein Mann durch ukrainischen Beschuss getötet worden. Das Dorf Nowopetrowka nahe der Grenze zur Ukraine sei angegriffen worden, teilt der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. In den vergangenen Monaten ist es fast täglich zu Explosionen und Angriffen im russischen Grenzgebiet gekommen.Russland macht dafür ukrainische Streitkräfte oder pro-ukrainische Saboteure verantwortlich. Die Führung in Kiew äußert sich praktisch nie zu solchen Vorfällen. Beide Seiten werfen einander vor, gezielt die Zivilbevölkerung anzugreifen.Ukraine und Bulgarien wollen enger zusammenarbeiten14.48 Uhr: Die Ukraine und Bulgarien wollen enger im Verteidigungsbereich zusammenarbeiten. „Wir haben über die Militärhilfe beraten, die Bulgarien unserem Land zuteilwerden lässt“, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor der Presse in der bulgarischen Hauptstadt Sofia, wo er mit Regierungsvertretern gesprochen hat. „Wir zählen auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit, die bereits viele Leben gerettet hat.“ Zudem habe er Bulgarien eingeladen, sich am Wiederaufbau seines Landes zu beteiligen.Putin-Vertrauter sieht wachsende Bedrohung durch Nato14.47 Uhr: Der Sekretär von Russlands Sicherheitsrat, Nikolai Patruschew, macht laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass eine wachsende Bedrohung für sein Land durch die Nato aus. Er verwies dem Bericht zufolge auf einen Aufbau der Nato-Militärinfrastruktur in der Nähe der Grenzen zu Russland, zunehmende Aufklärungsaktivitäten und die Präsenz taktischer Atomwaffen in Europa. Patruschew gilt als Hardliner in außenpolitischen Fragen und wurde in Medienberichten bereits als ein potenzieller Nachfolger von Präsident Wladimir Putin gehandelt.Litauischer Präsident: Nato wird Ukraine „viel bieten“14.44 Uhr: Litauens Präsident Gitanas Nausėda hat sich vor dem Nato-Gipfel in seinem Land in der kommenden Woche zuversichtlich gezeigt, der Ukraine „viel“ bieten zu können. „Ich habe das Gefühl, dass wir Formulierungen finden werden, die die Ukrainer nicht enttäuschen werden und die mehr bringen werden als das, was wir sonst sagen“, sagte Nausėda in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „wird vielleicht nicht alles bekommen, was er in seinen ehrgeizigsten Plänen erwartet, aber er wird sicherlich viel bekommen“.Nausėda zufolge setzen sich Litauen und mehrere andere Länder dafür ein, in der Abschlusserklärung des Gipfels ein starkes Signal für die Ukraine zu setzen. „Es sind definitiv nicht nur ein, zwei oder vier Mitgliedstaaten, die einen ehrgeizigeren Text wollen“, sagte der litauische Präsident. Derzeit gebe es einen Austausch zwischen diesen Ländern und den vorsichtigeren Ländern. „Ich hoffe, dass es in einer für beide Seiten akzeptablen Weise enden wird.“Nach Angaben des litauischen Präsidenten sollen auf dem Gipfel Entscheidungen zur Einrichtung eines Nato-Ukraine-Rates gefasst. Einzelne Verbündete werden Kiew Nausėda zufolge Sicherheitsgarantien geben, darunter wirtschaftliche und militärische Unterstützung. Eine einheitliche Linie dazu gibt es unter den Mitgliedstaaten des Verteidigungsbündnisses bislang nicht.Lukaschenko: Russische Atomwaffen sind in Belarus angekommen14.41 Uhr: Wenige Tage vor dem Nato-Gipfel in Litauen hat Belarus‘ Machthaber Alexander Lukaschenko die Verlegung russischer taktischer Atomwaffen in sein Land bestätigt. Eine bestimmte Anzahl von Atomsprengköpfen sei auf belarussisches Territorium gebracht worden, sagte Lukaschenko am Donnerstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Belta bei einer Pressekonferenz in Minsk. „Sie befinden sich unter sicherem Schutz.“Die Staats- und Regierungschefs der Nato kommen am Dienstag und Mittwoch (11./12. Juli) in der litauischen Hauptstadt Vilnius zu ihrem Gipfeltreffen zusammen. Litauen grenzt an Russland und Belarus.Nach Ansicht Lukaschenkos ist der „Krieg in der Ukraine, die militärische Spezialoperation“ kein Grund für einen Atomschlag „von irgendeiner Seite“. Sollte es aber eine „Nato-Aggression“ gegen Belarus oder Russland geben, etwa einen Einmarsch, dann werde Russland im Verbund mit Belarus gemäß seiner nationalen Sicherheitsdoktrin „Vergeltung üben“, drohte er.Institut: Deutschland jetzt zweitgrößter Unterstützer der Ukraine14.39 Uhr: Deutschland hat sich nach Angaben des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zum zweitgrößten Geber von Militärhilfen an die Ukraine nach absoluten Zahlen entwickelt. Im Zeitraum vom 25. Februar bis zum 31. Mai habe Deutschland seine Zusagen um 3,26 Milliarden Euro auf 7,5 Milliarden Euro erhöht, teilte das IfW Kiel am Donnerstag mit. Darin enthalten seien zusätzliche Kampfpanzer, Iris-T-Luftabwehrsysteme und weitere Waffen für die ukrainische Luftverteidigung. Die umfangreichste Zusage für Militärhilfe im Wert von 42,8 Milliarden Euro kam von den USA.Der Wert aller erfassten Zusagen an die Ukraine habe sich um gut 13 Milliarden Euro auf insgesamt rund 165 Milliarden Euro erhöht. Dänemark habe allein für dieses Jahr neue militärische Unterstützung im Wert von einer Milliarde Euro zugesagt, darunter zusätzliche Leopard-2-Panzer. Polen sagte nach IfW-Angaben zwei neue Militärhilfepakete im Gesamtwert von 581 Millionen Euro zu.Bisher seien aber nur etwas mehr als die Hälfte aller zugesagten schweren Waffen geliefert worden. Vor allem westliche Partner wie die USA, Deutschland und Großbritannien erhöhten zwar ihre Zusagen, die Lieferungen blieben aber deutlich dahinter zurück. Im Gegensatz dazu hätten osteuropäische Länder wie Tschechien, Slowenien, Polen und die Slowakei mehr als 80 Prozent der zugesagten schweren Waffen geliefert. In seinem Ukraine Support Tracker erfasst das IfW militärische, finanzielle und humanitäre Hilfen, die der Ukraine seit dem 24. Januar 2022 zugesagt wurden.Prigoschin kehrt unerwartet nach Russland zurück13.26 Uhr: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist unerwartet nach Russland zurückgekehrt. Einem Medienbericht zufolge wurde er in einem BMW nahe des Hauptquartiers des russischen Geheimdienstes FSB. Was hinter dem Überraschungsbesuch steckt, lesen Sie hier. Selenskyj in Bulgarien eingetroffen13.07 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Donnerstag zu einem ersten Besuch im Nato- und EU-Mitgliedstaat Bulgarien eingetroffen. Das teilte die Regierungspressestelle in Sofia mit. Selenskyjs Besuch erfolgt auf Einladung der neuen prowestlichen Regierung in Bulgarien. Selenskyj wird zum Auftakt seines Besuchs mit Ministerpräsident Nikolaj Denkow und der Vizeregierungschefin und zugleich Außenministerin Maria Gabriel zusammentreffen.Wie Selenskyj in sozialen Netzwerken mitteilte, sind Gespräche mit Denkow und Präsident Rumen Radew geplant. Thema seien dabei auch Waffenlieferungen aus dem Nato-Staat. Bulgarien gilt als einer der Hauptlieferanten von Munition sowjetischen Kalibers für Kiew.Der Platz vor dem Regierungssitz und dem Präsidialamt in der Hauptstadt Sofia wurde aus Sicherheitsgründen für den Straßenverkehr geschlossen. Die seit 6. Juni amtierende liberal-konservative Regierung in Sofia will die von Russland angegriffene Ukraine stärker unterstützen als das von ihr abgelöste Übergangskabinett, das Staatschef Radew vor der Neuwahl vom 2. April eingesetzt hatte. Die Regierung unter Denkow billigte im Juni ein neues „militärisches und militärtechnisches“ Hilfspaket für die Ukraine.Was, wenn die Ukraine gar nicht gewinnen soll?12.52 Uhr: Die Offensive der Ukraine hakt. Experten sorgen sich, dass nun die Unterstützung der westlichen Partnerstaaten wegbrechen könnte. Aber wollen sie überhaupt, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland gewinnt? Hier lesen Sie mehr dazu.Belarus bietet Ukraine und Russland Friedensverhandlungen an10.46 Uhr: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bietet der Ukraine und Russland an, Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen zu vermitteln. Details nennt Lukaschenko, der eine enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist, zunächst nicht.Er erwarte, dass die Ukraine vor dem Nato-Gipfel in der kommenden Woche in Vilnius noch etwas Ernsthaftes an der Front unternehmen werde, sagt Lukaschenko der Nachrichtenagentur Tass zufolge. Ein solcher Schritt würde aber dazu führen, dass die Ukraine ihre besten Reserven zerstören und ihre eigenen militärischen Fähigkeiten begraben würde.Lukaschenko: Prigoschin befindet sich wieder in St. Petersburg10.21 Uhr: Der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, hält sich nach Angaben des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko im russischen St. Petersburg auf und nicht mehr in Belarus. Die Kämpfer der russischen Söldner-Truppe seien in ihren dauerhaften Lagern, sagte Lukaschenko am Donnerstag.Es stehe weiterhin sein Angebot, dass einige von ihnen nach ihrer Meuterei in Belarus stationiert werden könnten. „Was Prigoschin betrifft, er ist in St. Petersburg. Er ist nicht auf dem Territorium von Belarus“, sagte Lukaschenko vor der Presse. Am 27. Juni, wenige Tage nach der Söldner-Meuterei, hatte der Präsident erklärt, Prigoschin sei in Belarus angekommen.Prigoschin, der aus St. Petersburg stammt, hatte im Juni eine Rebellion seiner Söldner angeführt und sie auf den von ihm so bezeichneten „Marsch der Gerechtigkeit“ gen Moskau geschickt. Einige hundert Kilometer vor der russischen Hauptstadt brach er die Meuterei ab. Lukaschenko hatte nach eignen Angaben zwischen Prigoschin und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vermittelt. Putin sicherte darauf Prigoschin und seinen Kämpfern Straffreiheit und den Gang ins Exil nach Belarus zu.London: Russland akzeptiert wegen Ukraine Risiken in anderen Regionen9.45 Uhr: Dass Russland im Krieg gegen die Ukraine militärische Einheiten aus verschiedenen Landesteilen einsetzt, könnte nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes Sicherheitsrisiken bergen. „Militärische Verbände, die aus ganz Russland zusammengezogen wurden, tragen derzeit die Hauptlast der Gegenoffensive der Ukraine“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit. „Die Art und Weise, wie Russland Risiken in Eurasien akzeptiert, zeigt, wie der Krieg die etablierte nationale Strategie Russlands durcheinandergebracht hat.“Im südukrainischen Gebiet Saporischschja verteidige die 58. Armee, die normalerweise Russlands unbeständige Kaukasus-Region sichere, eine befestigte Front, schrieb das Ministerium bei Twitter. Bei Welyka Nowosilka im ostukrainischen Gebiet Donezk werde die Front von der 5. Armee und Marineinfanterie gehalten, die sonst etwa 7000 Kilometer entfernt als Gleichgewicht zu China eingesetzt werde.Rund um die ostukrainische Stadt Bachmut bestehe die Verteidigung nun weitgehend aus Luftlandeeinheiten, die normalerweise im Westen Russlands stationiert seien und als schnelle Eingreiftruppe eingesetzt werden könnten, falls es Spannungen mit der Nato gebe.Mysteriöse Todesfälle unter russischen Soldaten in Mariupol7.25 Uhr: Mindestens acht russische Soldaten sollen in den vergangenen zwei Wochen in der besetzten ukrainischen Stadt Mariupol getötet worden sein. Das berichtet die Stadtverwaltung Mariupols unter Berufung auf russische Telegramkanäle. Mehr dazu lesen Sie hier.Mindestens drei Tote und Verletzte nach Angriff auf Lwiw3.11 Uhr: Bei einem nächtlichen Raketenangriff auf Lwiw im Westen der Ukraine sind mindestens drei Menschen getötet und vier Menschen verletzt worden. Die Zahl der Verletzten werde noch steigen, teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj auf Telegram mit. Es sei die „größte Attacke seit Beginn des Krieges“ gewesen, sagte er am Morgen in einem Video. Zunächst war nur von Verletzten die Rede gewesen. Später schrieb er: „Drei Tote schon“. Eine Person sei schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Auf Bildern ist ein größeres, mehrstöckiges Gebäude zu sehen – ein Teil davon in Trümmern. Mehr als 50 Wohnungen seien zerstört worden, so der Bürgermeister.Maksym Kosyzki, Chef der Militärverwaltung, hatte zuvor auf Telegram davon gesprochen, dass ein Teil der Infrastruktur getroffen wurde. Lwiw liegt im Westen der Ukraine und ist weit von der aktuellen Front entfernt. Dennoch hat es immer wieder auch Raketenangriffe auf die Stadt gegeben. In der Nacht zum Donnerstag war in mehreren ukrainischen Regionen Luftalarm ausgelöst worden.Selenskyj: Wollten Gegenoffensive früher beginnen1.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hätte sich einen früheren Beginn der ukrainischen Gegenoffensive gewünscht. In einem Interview mit dem amerikanischen TV-Sender CNN sagte Selenskyj laut veröffentlichten Auszügen, er habe die westlichen Verbündeten immer wieder gedrängt, die dafür benötigten Waffen und Materialien zu liefern. Mit dem späteren Beginn verlaufe die Gegenoffensive langsamer.BSI-Chefin warnt vor russischen Cyberattacken0.55 Uhr: Die neue Chefin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, warnt vor einer wachsenden Gefahr für Deutschland durch russische Cyberattacken. „Die Zahl der Angriffe aus Russland steigt“, sagt Plattner der „Süddeutschen Zeitung“. Insgesamt sei die Bedrohungslage im Netz „so groß wie nie“. Deutschland als europäische Macht und Unterstützer der Ukraine sei ein „attraktives Ziel“ für von Moskau gelenkte Hackergruppen. „Ziele sind: Spionage, Destabilisierung und Beeinflussung“, sagte Plattner.Mittwoch, 5. JuliÖldepot in Makijiwka in Flammen23.02 Uhr: In der von russischen Truppen kontrollierten Stadt Makijiwka brennen nach Angriffen mehrere Tanks eines Öldepots. Es sei ein Feuer nach einem Beschuss ausgebrochen, meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass. Fünf Tanks mit Treibstoff sollen demnach in Flammen stehen. Am Tag zuvor hatte es nach russischen Angaben bei einem Raketenangriff auf die Stadt 25 Verletzte gegeben.Explosion in Gericht in Kiew – Angeklagter zündet Sprengsatz21. 20 Uhr: In einem Gericht in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat sich ein wegen eines Terroranschlags angeklagter Mann Behördenangaben zufolge nach einem missglückten Fluchtversuch in die Luft gesprengt. „Der Gesetzesübertreter ist am Tatort verstorben“, schrieb Innenminister Ihor Klymenko am Mittwoch bei Telegram. Zuvor soll er versucht haben, sich ebenfalls per Sprengsatz zu befreien.Nach Angaben der Staatsanwaltschaft versuchte der von Polizisten zum Gericht eskortierte Angeklagte, auf der Toilette des Justizgebäudes zu fliehen. Dabei habe er einen Sprengsatz gezündet, schrieb die Behörde auf ihrem Telegram-Kanal. Anschließend habe er sich im Gericht verschanzt.Offiziellen Angaben nach hat die Polizei nur Warnschüsse abgegeben. Zwei Polizeibeamte sind demnach durch die Explosionen verletzt worden.IAEA fordert Zugang zu Atomkraftwerk Saporischschja19.15 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat am Mittwoch erweiterten Zugang zum Atomkraftwerk Saporischschja gefordert, um die „Abwesenheit von Minen oder Sprengstoff“ auf dem Gebiet zu prüfen. IAEA-Chef Rafael Grossi erklärte, aufgrund der zunehmenden „militärischen Spannung und militärischen Aktivitäten“ rund um die Anlage müssten Experten seiner Organisation die Möglichkeit erhalten, die „Fakten vor Ort zu prüfen“.Bei Begutachtungen mehrerer Teilbereiche des AKW Saporischschja hätten IAEA-Mitarbeiter in den vergangenen Wochen zwar „keinerlei sichtbare Hinweise auf Minen oder Sprengstoff“ festgestellt, erläuterte Grossi. Allerdings hätten die Inspektoren keinen Zugang zu den Dächern der Reaktoren 3 und 4 sowie zu Teilen der Turbinenhallen und des Kühlsystems erhalten.Das ukrainische Militär hatte den russischen Besatzern des Akw Saporischschja am Dienstag vorgeworfen, „sprengstoffähnliche Gegenstände“ auf den Dächern der Reaktoren 3 und 4 angebracht zu haben. Ihre Detonation solle „den Eindruck eines Beschusses von ukrainischer Seite“ erwecken. Auch Russland hatte der Ukraine vorgeworfen, einen Angriff auf das größte AKW Europas zu planen. Mehr zur Lage am Atomkraftwerk Saporischschja lesen Sie hier.Experte: „Dazu haben die Ukrainer nicht die Kapazitäten“13.44 Uhr: Die Ukraine hätte einem deutschen Experten zufolge nicht die militärischen Fähigkeiten, das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja von außen zu sprengen. Angesichts gegenseitiger Anschuldigungen der Kriegsparteien in Bezug auf das Kraftwerk im Süden der Ukraine sagte Carlo Masala, Politikwissenschaftler an der Universität der Bundeswehr München, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur, eine solche „Sprengung ist extrem kompliziert“. Russland hingegen könnte mit einer Sprengung an dem von Moskaus Truppen kontrollierten AKW „Chaos stiften“, sagte er.“Ein AKW von außen zu sprengen ist extrem schwierig und dazu haben die Ukrainer nicht die Kapazitäten“, sagte Masala. „Wenn sie die hätten, bräuchten sie so lange, dass sie leichte Opfer für die russische Luftabwehr wären“, fügte er hinzu. Die Anschuldigungen von russischer Seite seien daher sehr unrealistisch.Russland behauptet, die ukrainischen Streitkräfte wollten das nahe der Front gelegene AKW mit Raketen und Drohnen angreifen. Der ukrainische Generalstab wiederum sprach zuletzt von Sprengkörpern auf dem Dach des Kraftwerks, deren Explosion den Eindruck eines Beschusses wecken solle (hier lesen Sie mehr). International ist die Sorge vor einer Atomkatastrophe groß – auch wenn das Kraftwerk, das größte seiner Art in Europa, inzwischen in den Kaltbetrieb versetzt wurde.Zu möglichen Motiven einer Sabotage des Kraftwerks durch Moskau sagte Masala: „Es ist wie mit der Sprengung des Staudamms. Politik der verbrannten Erde – das ist die Logik dahinter.“ Im Juni wurde der Kachowka-Staudamm in der Südukraine zerstört, Experten gingen von einer Sprengung durch russische Kräfte aus. Wie wahrscheinlich eine Sprengung des Atomkraftwerks sei, könne keiner sagen, so der Experte.“Es ist nur auffällig, dass, wenn die Russische Föderation anfängt, die Ukrainer und den Westen zu beschuldigen, irgendwelche Anschläge zu planen, dies meistens die Vorbereitung für eigene Aktionen ist.“ Daraus könne jedoch nicht abgeleitet werden, dass eine Sprengung von Saporischschja unmittelbar bevorsteht, schränkte er ein.Italien und Polen fordern Sicherheitsgarantien für Ukraine12.49 Uhr: Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dringt bei einem Warschau-Besuch auf „echte Sicherheitsgarantien“ der Nato für die Ukraine. Diese müssten bei dem Nato-Gipfel in Litauens Hauptstadt Vilnius in der nächsten Woche gegeben werden, forderte Meloni an der Seite von Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki.Polen und Italien seien sich in der Angelegenheit vollkommen einig. Morawiecki sagte, dass die beiden Länder eine ähnliche Haltung vertreten: Der Ukraine sollten die stärksten Sicherheitsgarantien gegeben werden, die möglich seien.Sorge um AKW: „Das kann den Kreml zu neuen Übeltaten inspirieren“10.15 Uhr: Droht ein Anschlag auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja? Sowohl Russland als auch die Ukraine verschärfen ihre Wortwahl. Was dahinter steckt, lesen Sie hier.Dutzende Verletzte bei Angriff auf ostukrainische Stadt Makijiwka5.58 Uhr: In der von russischen Truppen kontrollierten Stadt Makijiwka in der Ostukraine sind nach örtlichen Behördenangaben 25 Menschen durch den Einschlag mehrerer Geschosse verletzt worden. Unter den Verletzten seien zwei Kinder, teilte der von Moskau eingesetzte Chef der teils russisch besetzten Region Donezk, Denis Puschilin, in der Nacht zum Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. „Die Druckwelle war für die Mehrheit der Bewohner von Makijiwka und Donezk zu spüren.“ Zuvor hatte Puschilin schon von zwei Toten durch Beschuss im Gebiet Donezk berichtet.Laut Puschilin wurden Wohnhäuser, ein Krankenhaus, Schulen und ein Kindergarten beschädigt. Russischen Militärblogs zufolge sollen für den Beschuss Himars-Artillerieraketen verwendet worden sein, die die Ukraine von den USA bekommen hat. Nach ukrainischen Angaben ist die große Wucht der Explosion darauf zurückzuführen, dass bei dem Beschuss ein Treibstoff- oder Munitionslager getroffen wurde. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich zumeist nicht unabhängig überprüfen.Maljar: „Im Norden, um ehrlich zu sein, gibt es keinen Vorstoß“2.32 Uhr: Nach Angaben der stellvertretenden ukrainischen Verteidigungsministerin Hanna Maljar machen die ukrainischen Streitkräfte in den Gebieten außerhalb von Bachmut trotz heftigem russischem Widerstand täglich Fortschritte. „Wir rücken an der Südflanke von Bachmut vor. Im Norden, um ehrlich zu sein, gibt es schwere Kämpfe und bisher keinen Vorstoß“, sagte Maljar im staatlichen Fernsehen. Die russischen Streitkräfte verstärkten ihre Truppen im Süden und im Osten und seien weiter nördlich in der Nähe von Lyman und Swatowe auf dem Vormarsch.Ukraine: Angriff auf russische Streitkräfte in der Donezk-Region2.04 Uhr: Das ukrainische Militär berichtet auf dem Kurznachrichtendienst Telegram, ukrainische Streitkräfte hätten mit gezieltem Beschuss eine Formation russischer Streitkräfte in Makijvka in der russisch kontrollierten Donezk-Region „vernichtet“. Der Chef der Separatistenverwaltung der Region, Denis Puschilin, teilte auf seinem Telegram-Kanal mit, bei dem Angriff seien Wohngegenden und ein Krankenhaus getroffen worden. Ein Mann sei getötet, 36 Menschen verletzt worden, darunter ein Baby und ein siebenjähriger Junge. Die Aussagen beider Seiten konnten von Reuters nicht überprüft werden.Selenskyj-Berater übt scharfe Kritik an IAEA-Chef Rafael Grossi0.45 Uhr: Der Selenskyj-Berater Mychajlo Podoljak übt scharfe Kritik am Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Die Bemühungen Rafael Grossis um die Sicherheit des Atomkraftwerkes Saporischschja hätten keine Wirkung gezeigt. Die IAEA hätte bei dem Versuch, die Sicherheit des Atomkraftwerkes zu gewährleisten, eine Kehrtwende gemacht. Grossi hätte „herumgealbert“, anstatt die Position der IAEA von Anfang deutlich zu machen. „Und wenn es eine Katastrophe gibt, dann wird er sagen, dass sie nichts damit zu tun hatten und ja vor allen Gefahren gewarnt hatten.“Dienstag, 4. JuliScholz und Biden telefonieren zu Ukraine und Nato22.44 Uhr: Die Bundesregierung gibt ein Telefonat von Kanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden bekannt. Themen seien der Ukraine-Krieg und die Vorbereitung des Nato-Gipfels in der kommenden Woche gewesen, heißt es. Von dem Treffen in Vilnius müsste ein starkes Signal der Geschlossenheit der Allianz ausgehen.Putin glaubt weiter an russischen Sieg im Krieg gegen Ukraine22.30 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach eigenen Angaben weiter vom Sieg Moskaus im Angriffskrieg gegen die Ukraine überzeugt. „Daran gibt es keinen Zweifel“, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Dienstag bei einem Treffen mit Absolventen der Hochschule für staatliche Verwaltung. Der Kremlchef hatte den Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 selbst befohlen.Als Kriegsziele gab er damals unter anderem den Schutz der russischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine und die Entmilitarisierung des Nachbarlandes an. Außerdem müsse Russland zur eigenen Sicherheit den Nato-Beitritt der Ukraine verhindern, so Putin.Nach mehr als 16 Monaten Krieg hält Russland zwar immer noch große Gebiete der Ukraine besetzt, ist aber weit von diesen Kriegszielen entfernt. Nach einer Reihe von Niederlagen im Krieg und einem Söldneraufstand im eigenen Land hat sich Putin zuletzt seltener offen darüber geäußert, ob er noch an einen Sieg glaube.Moskau und Kiew werfen sich bevorstehenden Anschlag auf Atomkraftwerk vor22.31 Uhr: Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine vor. Bereits in der Nacht zum Mittwoch sei demnach ein Angriff der russischen beziehungsweise ukrainischen Truppen zu erwarten. Beweise hierfür haben weder Moskau noch Kiew vorgelegt. Die Kriegsparteien haben sich in der Vergangenheit immer wieder mit Behauptungen rund um Europas größtes AKW in Saporischschja provoziert.Lesen Sie mehr: Gegenseitige Vorwürfe zu nahendem Anschlag auf AtomkraftwerkZahl der Verletzten nahe Charkiw steigt auf 4319.28 Uhr: In der ostukrainischen Stadt Perwomajskyj sind bei einem mutmaßlichen Raketeneinschlag Dutzende Menschen verletzt worden. Mindestens 43 Verletzte seien inzwischen registriert worden, darunter mehrere Minderjährige, teilte der Gouverneur des Gebiets Charkiw, Oleh Synjehubow, am Dienstag bei Telegram mit. Unter den Verletzten sollen zahlreiche Kinder sein. In dem betroffenen Wohngebiet gebe es Schäden an neun Mehrfamilienhäusern und mehreren Autos.Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schlug in dem Ort eine russische Iskander-Rakete ein. Ursprünglich war man von einer Artilleriegranate ausgegangen. Die Behörden leiteten Untersuchungen zur Frage ein, warum in dem Gebiet zu dem Zeitpunkt kein Luftalarm ausgelöst worden war. Die Kreisstadt liegt über 100 Kilometer von der Frontlinie im Osten und der russischen Grenze im Norden entfernt. Moskau hat sich bislang nicht zu dem Vorfall geäußert.Rubel fällt auf tiefsten Punkt seit mehr als einem Jahr18.32 Uhr: In Russland hat sich der Verfall der Landeswährung Rubel fortgesetzt. Erstmals seit Ende März 2022 – also kurz nach dem Kriegsausbruch – kostete der Dollar am Dienstag an der Moskauer Börse wieder mehr als 90 Rubel. Der Euro erreichte im Tagesverlauf einen Wert von zeitweise über 98 Rubel. Die russische Landeswährung liegt damit deutlich unter ihren Höchstständen vom Vorjahr.War der Rubel 2022 zunächst unmittelbar nach Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine eingebrochen, legte er später im Jahresverlauf stark zu. Ein Grund dafür waren auch die westlichen Sanktionen, die zunächst die Importe beschränkten, während der russische Export weiterlief.Mit den Beschränkungen für den Ölexport und der Einführung eines Preisdeckels für russisches Öl sind allerdings 2023 die Exporteinnahmen Russlands gesunken. Der Kursverfall hänge eben mit der Verringerung des Handelsüberschusses zusammen, sagte die Vizezentralbankchefin Xenia Judajewa am Dienstag. Die aktuelle Entwicklung des Rubels stelle aber keine Gefahr für die finanzielle Stabilität des Landes dar, daher werde die Zentralbank auch vorläufig nicht Exporteure wieder dazu verpflichten, ihre Valuta zu verkaufen, sagte sie.Moskau will Getreideabkommen auslaufen lassen17.23 Uhr: Russland sieht derzeit keinen Grund, das in knapp zwei Wochen auslaufende Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine zu verlängern. „Angesichts der derzeitigen Umstände ist klar, dass es keinen Grund gibt zu verlängern“, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums in Moskau.Das vor einem Jahr unter Vermittlung der UNO und der Türkei ausgehandelte Abkommen für den Export aus ukrainischen Häfen durch das Schwarze Meer läuft am 17. Juli aus. Die russische Führung bemängelt seit Monaten, dass es für die Ausfuhr russischer Agrarprodukte Hindernisse wie die westlichen Sanktionen gebe, und droht mit dem Rückzug aus dem Abkommen. Die Ukraine wirft Russland ihrerseits vor, die Registrierung ukrainischer Schiffe seit dem 26. Juni gestoppt und damit die Umsetzung des Abkommens ins Stocken gebracht zu haben.Nach Angaben des ukrainischen Verkehrsministers Oleksandr Kubrakow warten derzeit 29 Schiffe mit 1,4 Millionen Tonnen Getreide an Bord am Eingang des Bosporus, weil die Inspektionen ausgesetzt wurden. Das Getreideabkommen zur Verhinderung einer weltweiten Lebensmittelkrise war bereits mehrfach verlängert worden, zuletzt im Mai. UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich im Juni mit Blick auf eine Verlängerung „besorgt“.Russen bombardieren Stadt in Region Charkiw – viele Verletzte14.38 Uhr: Bei russischen Angriffen in der Region Charkiw wurden nach ukrainischen Angaben 31 Menschen verletzt, darunter 9 Kinder. Wie die ukrainische Präsidentschaft am Dienstag mitteilte, ereignete sich der Angriff in der Stadt Perwomajskyj im Osten des Landes. Stabschef Andrij Jermak schrieb im Onlinedienst Telegram: „31 Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert“; unter den Opfern seien 9 Kinder, davon 2 Babys. Mehrere Autos sollen in dem Ort in Flammen stehen. Eine Reaktion Russlands gab es zunächst nicht.Diese Bilder entfachen Selenskyjs Wut14.36 Uhr: 2021 wurde Michail Saakaschwili in Georgien verhaftet. Seither zeigen Bilder seinen körperlichen Verfall. Schon die Vergangenheit des Ex-Präsidenten war turbulent. Hier lesen Sie die Hintergründe.Ukrainer zerstören in zwei Minuten russische Luft-Armada13.55 Uhr: Offenbar gelang den ukrainischen Streitkräften bereits im Mai ein spektakulärer Schlag gegen die russische Luftwaffe. Dass dieser erst jetzt bekannt wurde, hat einen Grund. Lesen Sie hier mehr.Auch die Schweiz will sich an Sky Shield beteiligen13.43 Uhr: Mit der Schweiz will sich ein weiteres neutrales Land am europäischen bodengestützten Luftverteidigungssystem Sky Shield beteiligen. Verteidigungsministerin Viola Amherd werde am Freitag in Bern eine entsprechende Absichtserklärung unterschreiben, teilte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Dienstag mit. Ein solcher Schritt sei auch für neutrale Staaten in vielen Bereichen möglich. Am Wochenende hatte das ebenfalls neutrale Österreich seine Beteiligung angekündigt.Die Unterzeichnung werde beim regelmäßigen trilateralen Treffen der Verteidigungsminister Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Bern erfolgen, hieß es weiter. Dazu werden auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius und dessen österreichische Amtskollegin Klaudia Tanner erwartet.Russische Luftabwehr: Fünf Drohnen über Region Moskau abgeschossen8.47 Uhr: Die russische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben am Dienstag fünf Drohnen über der Region Moskau unschädlich gemacht. Das russische Verteidigungsministerium machte die Ukraine für den Beschuss verantwortlich, Verletzte oder Schäden habe es nicht gegeben. „Heute Morgen haben wir den Versuch des Regimes in Kiew vereitelt, einen Terrorakt mit fünf Drohnen zu verüben“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sprach im Onlinedienst Telegram vom Versuch der Ukraine, ein Gebiet anzugreifen, in dem sich zivile Infrastruktur befinde. Dies betraf demnach auch den Moskauer Flughafen Wnukowo, der für internationale Flüge genutzt wird. Der Drohnenangriff sei „ein neuer Terrorakt“, fügte Sacharowa hinzu. Da der ukrainische Staatschef Wolodymyr „Selenskyj Terrorakte mithilfe von vom Westen gelieferten oder mithilfe westlicher Finanzierung gekauften Waffen begeht, handelt es sich um internationalen Terrorismus“, argumentierte die Sprecherin des russischen Außenministeriums.Laut dem Verteidigungsministerium zerstörte die russische Luftabwehr vier der Drohnen in der Nähe von Moskau, die fünfte sei in der Hauptstadtregion mit „Mitteln der elektronischen Kriegsführung“ ausgeschaltet worden. Zunächst hatten russische Nachrichtenagenturen über drei Drohnenangriffe berichtet, davon zwei in der Region Moskau und einer in der rund 190 Kilometer südwestlich von Moskau gelegenen Region Kaluga. Vorläufigen Erkenntnissen zufolge hätten alle Geschosse Moskau zum Ziel gehabt, berichtete die Nachrichtenagentur Tass. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine gab es immer wieder Drohnenangriffe auf russische Städte. In den vergangenen Monaten intensivierten sich diese Vorfälle allerdings.Russland soll 180.000 Soldaten an Ostfronten stationiert haben7.23 Uhr: Russland soll laut dem Sprecher einer östlichen Einheit der ukrainischen Streitkräfte, Serhii Cherevatyi, mehr als 180.000 Soldaten an den Ostfronten in Bachmut und Lyman-Kupiansk stationiert haben. Das berichtet der „Focus“.Cherevatyi zufolge wurde an der Lyman-Kupiansk-Front eine „ziemlich mächtige Truppengruppe mit über 120 feindlichen Einheiten“ eingesetzt. Darunter seien Luftangriffs- sowie mechanisierte Einheiten, Teile der „Bars Combat Army Reserve“ und neue Einheiten, denen auch ehemalige Gefangene angehörten. An der Front in Bachmut seien rund 50.000 russische Soldaten.Tschechien: Russland für Jahrzehnte Gefahr für Europa5 Uhr: Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sieht Tschechiens Außenminister Jan Lipavsky auch sein Land bedroht. „Unsere Bedrohung ist keine Einbildung. Russland wird auf Jahrzehnte eine Gefahr für den europäischen Kontinent darstellen“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Dienstag). Er sei froh, dass Deutschlands neue Sicherheitsstrategie dies klar zum Ausdruck bringe.Wegen ähnlich gelagerter Probleme bedeute eine Gefahr für Tschechien zugleich eine Gefahr für Deutschland. „Unsere Volkswirtschaften sind stark voneinander abhängig. (…) Wir haben wirtschaftlich einen gemeinsamen Raum geschaffen. Wenn wir in Gefahr sind, dann ist Deutschland das auch“, sagte der Minister weiter.Selenskyj dankt Scholz für Flugabwehr1 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die deutsche Hilfe bei der Flugabwehr in einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als „sehr kraftvoll“ gelobt. „Die brillanten Iris-T-Systeme haben sich als sehr wirksam beim Schutz unseres Luftraums erwiesen“, sagte Selenskyj auch in seiner am Montagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Zudem habe Deutschland der Ukraine das sehr effektive Flugabwehrsystem vom US-Typ Patriot überlassen. „Die Ukraine ist sehr dankbar dafür“, sagte Selenskyj nach dem Telefonat.Der Staatschef hob zum Tag der Raketenabwehr der Luftstreitkräfte darüber hinaus die Erfolge der Truppen hervor. Es seien seit Kriegsbeginn mehr als 180 russische Flugzeuge, mehr als 130 Hubschrauber, über 40 Raketen und mehr als 1.000 Marschflugkörper sowie über 1.600 Drohnen verschiedener Typen abgeschossen worden, teilte Selenskyj mit. „All das bedeutet Abertausende Leben, die von ihnen gerettet wurden, Hunderte Orte mit wichtiger Infrastruktur, die sie geschützt haben.“Zugleich machte Selenskyj einmal mehr deutlich, dass das Land noch viel mehr Hilfe des Westens für den eigenen Schutz benötige. „Leider hat unser Land nicht genügend hochqualitative Flugabwehrsysteme, um unser ganzes Gebiet zu schützen und alle feindlichen Ziele zu zerstören“, sagte er. Russland nutze diese Schwäche aus – wie etwa am Montag, als das Land mit einem „weiteren terroristischen Angriff“ mit einer Drohne Wohngebäude und ein Gebäude des Geheimdienstes in der Stadt Sumy im Nordosten getroffen habe.Montag, 3. JuliRussische Internetseiten mit Wahlwerbung für Prigoschin blockiert20.05 Uhr: Mehrere russische Webseiten mit inoffizieller Wahlwerbung für den Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin sind nach dem beendeten Aufstand seiner Wagner-Armee gesperrt worden. Behörden hätten in den vergangenen Tagen mehrere Seiten, auf denen Prigoschin mit Blick auf die Präsidentenwahl 2024 als Beschützer Russlands präsentiert wird, blockiert, wie die unabhängige und für die Freiheit des Internets eintretende Organisation Roskomswoboda am Montag mitteilte. Es war unklar, wer die Internetseiten lanciert hatte.Allem Anschein nach wollten Wagner-Söldner mit der Werbung ihren Chef würdigen. Prigoschin betonte in der Vergangenheit stets, dass er keine politischen Ambitionen habe. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) machte hingegen im März darauf aufmerksam, dass der Wagner-Chef seinen Einfluss nutzen könnte, um bei der Präsidentenwahl 2024 anzutreten. Bei der Abstimmung im März dürfte einmal mehr Kremlchef Wladimir Putin antreten, der seit mehr als 23 Jahren regiert.“Sei bereit, Prigoschin zu unterstützen, um Russland zu retten“, hieß es auf den in Russland nicht mehr abrufbaren Webseiten. Der Söldner-Chef wurde dabei als der „neue Führer des neuen Russlands“ dargestellt. Mit ultranationalistischer Rhetorik und dem Slogan „zielsicher schießen, ehrlich arbeiten“ kündigten die unbekannten Autoren dabei den Kampf gegen das alte System an. Die Behörden hatten zuletzt mehrere Seiten mit Inhalten zu Prigoschin gesperrt, nachdem er im Kreml in Ungnade gefallen war.Eine Kandidatur Prigoschins gilt inzwischen ohnehin als unwahrscheinlich. Das unabhängige russische Meinungsforschungsinstitut Lewada stellte in einer am Montag veröffentlichten Umfrage fest, dass Prigoschins Popularität in der Bevölkerung seit seinem gescheiterten Aufstand stark gesunken sei. Er soll sich seitdem im benachbarten Belarus befinden.Prigoschin: „Bald werdet ihr unsere nächsten Siege an der Front sehen“18.35 Uhr: Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin hat in einer Audiomitteilung offenbar angekündigt, dass seine Söldnertruppe bald neue Siege an der Front erzielen werde. „Ich bin sicher, dass ihr bald unsere nächsten Siege an der Front sehen werdet“, heißt es in der auf einem der Söldnergruppe nahestehenden Telegram-Kanal veröffentlichten Nachricht. Welche Front er damit genau meint und was er vorhabe, sagt er nicht. Hier lesen Sie mehr.Scholz sichert Selenskyj bei Telefonat weitere Unterstützung zu18.28 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Montag in einem Telefonat weitere Unterstützung zugesagt. „Der Bundeskanzler bekräftigte die fortwährende und unverbrüchliche Solidarität mit der Ukraine angesichts der unverändert anhaltenden Aggression der Russischen Föderation“, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Selenskyj habe seinerseits Scholz für die militärische Unterstützung Deutschlands gedankt, insbesondere zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und Artillerie.Scholz und Selenskyj sprachen demnach über die politische, militärische und humanitäre Lage in der Ukraine. Der Bundeskanzler habe angekündigt, dass Deutschland die Unterstützung für die Ukraine auch im militärischen Bereich in enger Abstimmung mit europäischen und internationalen Partnern fortführen werde. Beide vereinbarten demnach auch, „ihren konstruktiven Austausch auch mit Blick auf die globale Unterstützung für eine Friedenslösung fortzuführen und weiter eng in Kontakt zu bleiben“.Laut Hebestreit riefen Scholz und Selenskyj zudem gemeinsam dazu auf, das Getreideabkommen unter Ägide der Vereinten Nationen über den 17. Juli hinaus zu verlängern. Dieses trage dazu bei, die globale Ernährungssituation zu verbessern, betonten demnach beide. Russland hat wiederholt damit gedroht, das Abkommen auslaufen zu lassen, das den Export ukrainischen Getreides auf dem Seeweg ermöglicht.Schoigu äußert sich erstmals öffentlich zu Wagner-Aufstand12.57 Uhr: Der kurzzeitige Söldner-Aufstand hat laut dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu keinen Einfluss auf den Militäreinsatz in der Ukraine. Die Rebellion habe darauf abgezielt, Russland zu destabilisieren, sei aber an der Loyalität der Truppen gescheitert und habe keine Auswirkungen auf die Lage an den Fronten gehabt, sagte Schoigu in seiner ersten öffentlichen Äußerung zu dem Aufstand bei einer Sitzung seines Ministeriums in Moskau.Der Chef der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte bei seinem Aufstand Ende Juni die Entlassung von Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow gefordert. Gerassimow, der seitdem nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten ist, ist auch auf den vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Fotos von der Sitzung nicht zu sehen.Selenskyj: Machen Fortschritte bei Gegenoffensive12.27 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte kommen laut Präsident Wolodymyr Selenskyj bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen trotz aller Probleme voran. „Die vergangene Woche war schwierig an der Front. Aber wir machen Fortschritte“, schreibt Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. „Wir kommen voran, Schritt für Schritt! Ich danke allen, die die Ukraine verteidigen, allen, die diesen Krieg für den Sieg der Ukraine führen!“Medwedew: Ukraine-Konflikt könnte dauerhaft werden11.55 Uhr: Der russische Spitzenpolitiker Dmitri Medwedew sagt, die Konfrontation mit dem Westen könnte Jahrzehnte anhalten und der Konflikt mit der Ukraine zu einem Dauerzustand werden. Russland sei nach wie vor entschlossen, einen Nato-Beitritt der Ukraine zu verhindern, schreibt der Vizevorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates in der amtlichen Zeitung „Rossijskaja Gaseta“. Der Konflikt mit der Ukraine könne „dauerhaft“ werden, da er für Russland existenziell sei, fügte der Ex-Präsident angesichts der Nato-Regel hinzu, keine in Territorialkonflikte verwickelten Länder aufzunehmen.Zugleich redet er erneut über einen möglichen Atomkrieg. Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen seien viel größer als während der Kuba-Krise 1962. Ein Atomkrieg sei nicht nur möglich, sondern durchaus wahrscheinlich, werde aber wohl keine Gewinner haben. Der einzige Weg zur Deeskalation zwischen Russland und dem Westen seien harte Verhandlungen. Westliche Beobachter sehen in Medwedews wiederholtem „atomaren Säbelrasseln“ eine Taktik, um die Verbündeten der Ukraine einzuschüchtern.Russland behauptet, Anschlag auf Krim-Chef vereitelt zu haben09.53 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben ein Attentat auf den Regierungschef der annektierten Halbinsel Krim, Sergej Aksjonow, vereitelt. Mehr dazu lesen Sie hier.Selenskyj: „Gefährliche Botschaften von einigen Republikanern“8.59 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj befürchtet, die Unterstützung der Vereinigten Staaten zu verlieren. Das teilte er spanischen Medienvertretern am vergangenen Samstag bei einer Pressekonferenz in Kiew mit. Er habe „gefährliche Botschaften von einigen Republikanern“ wahrgenommen, so Selenskyj.Über den Besuch des ehemaligen Vizepräsidenten der USA und republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mike Pence sagte Selenskyj: „Mike Pence hat uns besucht, und er unterstützt die Ukraine. Zuallererst als US-Amerikaner und dann als Republikaner.“ Die Ukraine habe im Moment zwar die Zustimmung beider Parteien. Allerdings gebe es in den jeweiligen Parteikreisen unterschiedliche Botschaften hinsichtlich der Unterstützung für die Ukraine.So kämen von einigen Republikanern gelegentlich Signale, dass es weniger Militärhilfen für Kiew geben könnte. Selenskyj betonte, dass unabhängig davon, wer die nächsten US-Präsidentschaftswahlen gewinne, die Aufrechterhaltung der parteiübergreifenden Unterstützung „das Wichtigste für die Ukraine“ sei.Russland: 700.000 Kinder aus der Ukraine haben „Zuflucht gefunden“5.33 Uhr: Russland hat rund 700.000 Kinder aus den Konfliktgebieten in der Ukraine auf russisches Territorium gebracht. Dies teilte Grigori Karasin, Vorsitzender des internationalen Ausschusses des russischen Föderationsrates, in der Nacht zum Montag auf Telegram mit. Die Kinder, die vor Bomben und Beschuss in den Konfliktgebieten geflohen seien, hätten in Russland Zuflucht gefunden. Nach Angaben der Ukraine wurden 19.492 ukrainische Kinder illegal nach Russland deportiert.Bereits im Frühjahr dieses Jahres hat der internationale Strafgerichtshof (IStGH) einen Haftbefehl gegen Kremlchef Wladimir Putin sowie gegen die Beauftragte für Kinderrechte der russischen Regierung, Maria Aleksejewna Lwowa-Belowa, erlassen. Ihnen wirft der IStGH vor, persönlich für die rechtswidrige Deportation von Kindern von der Ukraine nach Russland verantwortlich sein.Minenfelder und Lufthoheit der Russen sind größte Probleme5.00 Uhr: Die russische Lufthoheit und Minenfelder stellen nach Ansicht des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba die größten Probleme für die ukrainischen Truppen bei ihrer Gegenoffensive dar. Unter Einsatz ihres Lebens müssten die ukrainischen Soldaten am Tag manchmal 200 oder 300 Meter durch ein Minenfeld robben, um das Gelände für die vorrückenden Truppen zu räumen, sagte Kuleba in Kiew in einem Interview von „Bild“, „Welt“ und „Politico“. Die mit Beton, Stahl und anderen Materialien verstärkten Befestigungen der Russen seien schwer zu zerstören.Darüber hinaus würden die Streitkräfte sehr darunter leiden, „dass uns Anti-Luft-, Anti-Hubschrauber- und Anti-Flugzeug-Waffen am Boden fehlen“, sagte Kuleba weiter. Mit dem Einsatz von Kampfhubschraubern und Kampfflugzeugen sei es den Russen gelungen, „unsere Gegenoffensivkräfte zu treffen“.Verlängerung des Getreideabkommens erneut in der Schwebe2.45 Uhr: Der russische Gesandte bei den Vereinten Nationen in Genf sieht laut einem Medienbericht keinen Grund, das am 18. Juli auslaufende Getreideabkommen zu verlängern. Die Umsetzung der russischen Bedingungen für das Abkommen seien ins Stocken geraten, sagte Gennady Gatilow gegenüber der russischen Zeitung „Iswestija“. Russland fordert unter anderem eine Wiederanbindung der russischen Landwirtschaftsbank Rosselkhozbank an das internationale Swift-Bankzahlungssystem.Ukraine: Überall schwere Kämpfe – russische Truppen greifen an0.49 Uhr: Nach Angaben der stellvertretenden Verteidigungsministerin der Ukraine wehren sich die ukrainischen Streitkräfte gegen einen russischen Angriff an den östlichen Frontabschnitten. Auch im Nordosten sei die Situation für sie schwierig, schreibt Hanna Maliar am Sonntag auf Telegram. Es gebe überall schwere Kämpfe. Die ukrainischen Truppen machten aber Fortschritte in der Nähe der zerstörten Stadt Bachmut und im Süden.Auch bei Swatowe im angrenzenden Gebiet Luhansk rückten die Besatzer demnach weiter vor. „Dort toben heftige Kämpfe. (…) Die Situation ist ziemlich kompliziert.“Unweit von Bachmut hingegen sei die ukrainische Armee im Vormarsch und habe „Teilerfolge“ zu verzeichnen, fügte sie hinzu. Auch im Süden der Ukraine rückten die eigenen Truppen in Richtung der Städte Berdjansk und Melitopol „in schweren Kämpfen, aber allmählich“ vor, schrieb Maljar. Sie sprach von „heftigem feindlichen Widerstand“.Laut Angaben aus Moskau haben russische Truppen ukrainische Angriffe in der Nähe von Bachmut und in weiter südlich gelegenen Gebieten sowie im Nordosten abgewehrt oder eingedämmt.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.
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