Daniel Ortega ist bei der Präsidentenwahl in Nicaragua im Amt bestätigt worden. Ortega habe nach Auszählung von einem Fünftel der Stimmen mehr als 71 Prozent erreicht, teilte der Oberste Wahlrat am Sonntagabend mit. Das endgültige Ergebnis soll am Montagvormittag mitteleuropäischer Zeit bekannt gegeben werden.

Die Wiederwahl des Linken galt als sicher, auch in Meinungsumfragen war Ortega auf eine Zweidrittelmehrheit gekommen. Die fünf Kandidaten kleinerer Oppositionsparteien waren zusammen lediglich auf zehn Prozent gekommen.

Die Opposition will das Ergebnis nicht anerkennen. Sie hatte zu einem Boykott der Abstimmung aufgerufen, weil Ortega mit fragwürdigen Praktiken gegen die wichtigste Oppositionspartei vorgegangen war. „Das war keine freie und transparente Wahl“, sagte Präsidentschaftskandidat Luis Callejas, dessen Partei CND von der Wahl ausgeschlossen worden war. „Wir fordern die Wiederholung mit Transparenz, fairem Wettbewerb und unter unparteiischer internationaler Beobachtung.“ Laut einer Sprecherin des Oppositionsbündnisses lag die Wahlbeteiligung bei unter 30 Prozent. „Das ist die höchste Enthaltung in den vergangenen 30 Jahren.“

Der 70-jährige Ortega regierte das kleine zentralamerikanische Land bereits von 1985 bis 1990. 2006 und 2011 gewann der ehemalige Guerillaführer die Wahlen erneut. Dieses Mal kandidierte seine Frau Rosario Murillo für den Posten als Vizepräsidentin. In den vergangenen zehn Jahren hat der 70-Jährige ihr immer mehr Verantwortung übertragen.

Viele Nicaraguaner halten Murillo zugute, für die Einführung von Sozialprogrammen gesorgt zu haben. Diese bringen der regierenden Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront konstant hohe Zustimmungswerte. Zudem profitiert die Regierung von einem steten Wirtschaftswachstum und einer im Vergleich zu Honduras und El Salvador geringen Kriminalitätsrate.

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