Im Nordirak sind auf dem Gelände einer ehemaligen US-Militärbasis mehrere Massengräber mit Hunderten mutmaßlichen Opfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) entdeckt worden. Der Stützpunkt al-Bakara nahe der Stadt Hawidscha sei vom IS als Hinrichtungsstätte genutzt worden, sagte der Gouverneur der Region Kirkuk, Rakan Said, irakischen Medienberichten zufolge am Samstag. Die Terroristen hätten dort „nicht weniger als 400 Opfer“ exekutiert. Demnach forderte Said die irakische Regierung und die Vereinten Nationen auf, die Massengräber zu inspizieren und die Opfer zu identifizieren.

Anfang Oktober hatten irakische Truppen Hawidscha vom IS befreit. Hawidscha war eine der letzten größeren Städte, die im Irak noch unter Kontrolle der Dschihadisten standen. Inzwischen kontrolliert der IS überwiegend nur noch Gebiete im Westen des Irak, an der Grenze zu Syrien. Auf der anderen Seite der Grenze, im Osten Syriens, hatte der IS erst am Samstag die Stadt Albu Kamal zurückerobert. Die Grenzstadt ist strategisch wichtig, da sie die IS-Gebiete in Syrien und im Irak miteinander verbindet.

Ende 2014 hatte kurdische Kämpfer in vom IS zurückeroberten Gebieten Massengräber mit Leichen von der Minderheit der Jesiden entdeckt. Sie waren Mitte des Jahres vor den nahenden Islamisten in die Berge geflohen. Auch ein Jahr später, im Sommer 2015, war das Schicksal Tausender Angehöriger der Volksgruppe weiter ungewiss.

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