Nach dem zweiten Test einer ballistischen Interkontinentalrakete droht Pjöngjang den USA nun mit einem überraschenden Angriff auf das Festland. US-Außenminister appelliert an China und Russland.
Der Abschuss zeige, dass das Land die Fähigkeit habe, die Raketen auch jederzeit auf das gesamte US-Festland zu schießen, sagte Machthaber Kim Jong Un laut der staatlichen Nachrichtenagentur Nordkoreas (KCNA) am Samstag. Der Test sei eine „ernste Warnung“ an die USA, die mit Kriegsdrohungen und härteren Sanktionen „sinnlos“ provozierten. Kim sei mit dem Test sehr zufrieden gewesen, meldete die KCNA.
Das Land bestätigte damit den Raketentest, der zuvor vom Pentagon, Japan und Südkorea vermutet wurde. Nach KCNA-Angaben erreichte die Rakete eine Höhe von 3725 Kilometern und flog 998 Kilometer weit bevor sie in der Nähe Japans ins Meer stürzte. Die Daten Nordkoreas entsprachen zum großen Teil den Aufzeichnungen Südkoreas, Japans und den USA. Analysten sagten, die Daten legten nahe, dass nun auch das US-Festland in Reichweite der nordkoreanischen Raketen liege.
Gemeinsames Manöver mit Südkorea
Nach dem Test der ballistischen Rakete hielten die USA und Südkorea eine gemeinsame Militärübung ab. Dabei seien Raketen ins Meer vor der südkoreanischen Ostküste gefeuert worden, teilte die US-Armee in Südkorea mit. Diese Systeme seien sehr schnell einsatzbereit und präzise. US-Präsident Donald Trump warf Pjöngjang eine „rücksichtlose und gefährliche Aktion“ vor. Die USA würden alle nötigen Schritte gehen, um das Heimatland und US-Verbündete zu schützen.
Das gemeinsame Manöver mit Südkorea solle die Konter-Fähigkeiten der Truppen und der Übungsanlagen zeigen, teilte die 8. US-Armee am Samstag mit. Bei dem Manöver seien das US-Kurzstreckenraketensystem Army Tactical Missile System (ATACMS) und Raketen des südkoreanischen Systems Hyunmoo Missile II zum Einsatz gekommen.
US-Außenminister Rex Tillerson sagte, Washington würde ein Nordkorea mit Nuklearwaffen nie akzeptieren. „Alle Nationen sollten eine starke Haltung gegen Nordkorea einnehmen, indem UN-Sanktionen eingehalten und verstärkt werden“, sagte Tillerson. China und Russland würden eine besondere Verantwortung tragen.
China: Nordkorea muss Resolutionen einhalten
China reagierte und forderte von Nordkorea zur Zurückhaltung auf. Das Land müsse die UN-Resolutionen einhalten und alle Handlungen unterlassen, die die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verstärken könnten, erklärte das Außenministerium am Samstag in Peking. Die Volksrepublik rief auch andere Staaten zur Vorsicht auf, um eine Eskalation zu verhindern.
Der japanische Außenminister kündigte an, eng mit Südkorea und den USA zusammenarbeiten zu wollen, um eine neue Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen zu erreichen, die die Maßnahmen gegen Nordkorea verschärfen.
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