Die Regierung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stoppt den Bau eines umstrittenen Riesenairports im Westen des Landes. „Das Vorhaben Notre-Dame-des-Landes wird fallengelassen“, gab Premierminister Edouard Philippe bekannt.

Eine Eröffnung des seit den Sechzigerjahren geplanten Flughafens war ursprünglich bereits 2008 geplant. Bisher gab es aber keine Bauarbeiten. Der Flughafen Notre-Dame-des-Landes sollte einmal 4,5 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen können. Längerfristig sollten die Kapazitäten verdoppelt werden. Die Einwohner der Region hatten sich bei einem Referendum 2016 mehrheitlich für den Bau ausgesprochen.

Macron hatte sich bei der Entscheidung für oder gegen den Airport in einem Dilemma befunden. Bislang hatte sich der Staatschef stets bei anstehenden Problemen als smarter Reformer präsentiert. Doch ein Rückzug könnte ihm jetzt als politische Schwäche ausgelegt werden. Eine Räumung mit einem Großeinsatz der Sicherheitskräfte wäre womöglich zum wochenlangen Medienspektakel eskaliert – mit gefährlichen, bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen.

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Streit um Großflughafen: Ökologie oder Ökonomie?

Aktivisten besetzen nach Medieninformationen schon seit längerer Zeit das Gelände des bisher geplanten Airports nordwestlich von Nantes. „Egal wie Macron entscheidet“, hatte eine Umweltschützerin dem TV-Sender „France 2“ bereits angekündigt – „wir bleiben hier“.

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