Auch Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte ihn am Wochenende zum Rücktritt aufgefordert, jetzt gibt Udo Landbauer auf: Der 31 Jahre alte FPÖ-Politiker teilte mit, dass er im Zusammenhang mit der Affäre um ein Liederbuch mit neonazistischen Texten von allen politischen Ämtern zurücktritt.
Er werde sein bei der Landtagswahl in Niederösterreich am Sonntag gewonnenes Mandat nicht annehmen. Dort war er trotz der Rücktrittsaufforderung des Bundespräsidenten als Spitzenkandidat der FPÖ angetreten. Auch lege er sein Amt als Stadtrat in Wiener Neustadt nieder und seine Mitgliedschaft bei der rechtspopulistischen Partei auf Eis, teilte Landbauer mit.
Der Jungpolitiker war jahrelang Vize-Vorsitzender der Burschenschaft Germania, bei der ein Gesangbuch mit judenfeindlichen und volksverhetzenden Liedern entdeckt wurde. Landbauer behauptet, von dem Liedgut, mit dem die NS-Zeit verherrlicht wird, nichts gewusst zu haben. Zuletzt hatte er eine „Medienhatz“ gegen ihn beklagt. Mit dem Rücktritt wolle er seine Familie schützen, sagte er.
Landbauer habe die richtigen Konsequenzen gezogen, teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) mit. Kurz führt eine rechtskonservative Koalitionsregierung mit der FPÖ.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz gegen vier Verdächtige, die für die Zusammenstellung und Illustration der sichergestellten Liederbücher der „Pennalen Burschenschaft Germania Wiener Neustadt“ verantwortlich sein sollen.
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