Sebastian Kurz ist zum neuen Parteichef der ÖVP in Österreich gewählt worden. Er tritt die Nachfolge von Reinhold Mitterlehner an, der im Mai wegen Querelen in Partei und Regierung zurückgetreten war. Er erhielt am Samstag 464 von 472 Stimmen.
In Österreich soll im Oktober neu gewählt werden, die große Koalition aus SPÖ und ÖVP ist gescheitert. Kurz hatte schon früh Neuwahlen verlangt und sich nach dem Rücktritt von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner als sein Nachfolger sofort in Stellung gebracht. Die ÖVP-Spitze bestimmte ihn dann im Mai einstimmig bei einer Vorstandssitzung zum neuen Parteivorsitzenden und sprach sich für Neuwahlen aus.
In Umfragen liegt die ÖVP derzeit klar hinter den Sozialdemokraten und der Rechtsaußenpartei FPÖ. Kurz gilt jedoch als Hoffnungsträger seiner Partei und könnte das Blatt für die ÖVP wenden. Die Übernahme des Parteivorsitzes hatte der bei den Wählern beliebte Außenminister an neue Vollmachten geknüpft: Kurz will unter anderem seine Mannschaft und die Kandidatenliste für die Wahl selbst zusammenstellen.
Kurz wollte schon als 16-Jähriger ÖVP-Mitglied werden – und wurde zunächst abgewiesen. Das änderte sich. In einer Blitzkarriere wurde er mit 24 Jahren Staatssekretär für Integration. Wenige Jahre später Österreichs Chefdiplomat. Sein Jura-Studium liegt auf Eis.
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