Zehntausende fordern Ehrung
Berlin (dpa) – Die Online-Petition, die das Bundesverdienstkreuz für den beim Berliner Anschlag getöteten polnischen Lkw-Fahrer fordert, erfährt weiter großen Zulauf. Auf der Plattform Change.org gab es bis Montagnachmittag mehr als 33 000 Unterstützer für das Anliegen.
Der Pole soll nach Erkenntnissen der Polizei noch kurz vor dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche mit dem Attentäter im Führerhaus gekämpft haben, bis dieser ihn erschoss. So habe er möglicherweise Schlimmeres verhindert. Bei dem Anschlag wurden vor einer Woche 12 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt.
Die Initiatorin der Petition schrieb auf der Plattform, der polnische Fahrer sei ein Held, weil sein Ringen mit dem Täter vermutlich viele Menschenleben gerettet habe. Der Mann war tot im Führerhaus gefunden worden. Die Petition richtet sich an Bundespräsident Joachim Gauck. Eine posthume Verleihung des Bundesverdienstordens gibt es nur in seltenen Sonderfällen.
Der mutmaßliche Attentäter Anis Amri war am Freitag bei einer Routinekontrolle bei Mailand von Polizisten erschossen worden. In Deutschland gibt es nun Forderungen, die beiden italienischen Polizisten auszuzeichnen. Sie hätten dies «für ihr entschiedenes Handeln» verdient, sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl der «Bild»-Zeitung (Dienstag). In Frage käme etwa das Bundesverdienstkreuz. Ähnlich äußerte sich der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt: «Die italienischen Polizisten haben sich mit ihrem Mut auch um Deutschland verdient gemacht.»
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