Trotz einer vereinbarten Waffenruhe in der Ostukraine haben sich die Regierungstruppen und Separatisten wieder angegriffen. Die beiden Seiten machten sich gegenseitig dafür verantwortlich. Eigentlich hätten die Kämpfe in der Krisenregion nach den jüngst wieder begonnene Kämpfen ab Freitag um Mitternacht aufhören sollen.

Die den Rebellen nahestehende Donezk Nachrichtenagentur berichtete, Regierungskräfte hätten seit der Einigung auf die Waffenruhe mindestens 140-mal Stellungen der Separatisten beschossen. Das ukrainische Militär erklärte wiederum, die Aufständischen hätten an vier verschiedenen Orten das Feuer auf Soldaten eröffnet. Dabei sei einer von ihnen verletzt worden. Unabhängige Berichte von der Frontlinie in der Ost-Ukraine gab es nicht.

Damit ist die mittlerweile zehnte Waffenruhe seit Beginn des Konflikts 2014 gebrochen worden. Bis Freitag lieferten sich beide Seiten heftige Gefechte mit schweren Waffen nahe der Stadt Debalzewe. Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verzeichneten tausende Schüsse und Explosionen entlang der Front. In Debalzewe sagten die Separatisten den Beginn der öffentlichen Weihnachtsfeiern ab, weil angeblich weiter ukrainischer Beschuss drohe, wie die Agentur Interfax meldete.

Seit April 2014 sind in dem Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Rebellen etwa 10.000 Menschen gestorben. Durch ein 2015 erzieltes Waffenruheabkommen ging die Intensität der Kämpfe zwar deutlich zurück, komplett ruhten die Waffen aber nicht. Diese Woche flammten die Kämpfe besonders heftig wieder auf, acht ukrainische Soldaten wurden getötet. Rebellen und Regierung einigten sich daraufhin am Mittwoch auf eine neue Waffenruhe.

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