Durch einen Bombenanschlag auf den Shah Noorani Schrein, eine religiöse Stätte in Südpakistan, sind nach Angaben der Behörden mehr als 50 Menschen getötet worden. Mindestens 100 weitere Opfer seien bei der Explosion an dem Sufi-Schrein im Gebiet von Khuzdar, rund 760 Kilometer südlich der Stadt Quetta, verletzt worden, teilte die Polizei mit. Die Bombe sei explodiert, als mehrere Hundert Gläubige im Schrein versammelt waren.
Quetta ist die Hauptstadt der Unruheprovinz Belutschistan, in der radikale Islamistengruppen immer wieder Anschläge verüben. Sie ist zugleich die größte, ärmste und unruhigste Provinz Pakistans. Mit einer Fläche von fast 350.000 Quadratkilometern nimmt sie nahezu die Hälfte des Landes ein. Hier leben weniger Menschen als in den anderen Provinzen des Landes – aber es sind mehr extremistische Gruppen präsent und aktiv.
Separatistengruppen kämpfen zum Beispiel für die Abspaltung von Pakistan oder für mehr politische und finanzielle Autonomie der Provinz. Außerdem haben mehrere sunnitische Extremistengruppen ihre Basis hier. Darunter sind zum Beispiel Lashkar-e Jangvi oder Jaish al Adl. Sie greifen regelmäßig Schiiten an.
In und um die Provinzhauptstadt Quetta herum lebt der Großteil der ethnischen, schiitischen Minderheit der Hazara. Belutschistan grenzt an den schiitisch geprägten Iran. In der Vergangenheit reisten sunnitische Gruppen für Attentate oder Entführungen auch öfter über die Grenze.
Auch einige pakistanische Taliban-Gruppen haben ihre Basis hier, darunter die Sajna-Gruppe. Sie nehmen vor allem den Staat ins Visier. Die afghanischen Taliban haben ebenfalls ihre Basis in Belutschistan. Die Führungsgruppe agiert aus Quetta heraus. Nach den Angaben der pakistanischen Regierung leben zwei Drittel aller Menschen in Belutschistan in Armut.
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