Perus Präsident Pedro Castillo hat kurz vor einer Debatte über
seine Amtsenthebung das Parlament vorübergehend
aufgelöst. Er werde eine Notfall-Regierung einsetzen, sagte der
Staatschef in einer Fernsehansprache. Er kündigte eine Neuwahl des Kongresses
an. Dieser soll binnen neun Monaten eine neue Verfassung ausarbeiten. „Bis der neue Kongress seine Arbeit aufnimmt, werden
wir mit Dekreten regieren“, sagte Castillo.
Auch das Justizsystem, unter anderem das Verfassungsgericht, werde
„umstrukturiert“, sagte Castillo. Er verhängte zudem eine
landesweite nächtliche Ausgangssperre.
Der im konservativ
dominierten Kongress geplante Amtsenthebungsantrag gegen Castillo ist bereits
der dritte seit seinem Amtsantritt im Juli 2021. Gegen ihn laufen mehrere
Ermittlungsverfahren und eine Verfassungsbeschwerde wegen Vorwürfen wie
Korruption, Beteiligung am organisierten Verbrechen und Behinderung der Justiz.
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