Der Diktator Ferdinand Marcos ist auf dem Heldenfriedhof der Philippinen in Manila beigesetzt worden. Rund eine Woche, nachdem das Oberste Gericht das Begräbnis genehmigt hatte, erwies Marcos‘ Familie dem 1989 verstorbenen Machthaber die letzte Ehre.

Die Familie des Diktators, dem schwere Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt werden, forderte seit Langem ein Begräbnis auf dem Heldenfriedhof, war bislang aber am Widerstand früherer Präsidenten gescheitert. Der Oberste Gerichtshof hatte schließlich entschieden, kein Gesetz spreche gegen die Beisetzung. Marcos‘ Familie ließ den einbalsamierten Leichnam daraufhin am Freitag heimlich zum Heldenfriedhof fliegen und beisetzen – obwohl noch mehrere Einsprüche gegen die Gerichtsentscheidung anhängig sind.

2000 Polizisten und Soldaten sichern den Friedhof

Marcos war 1965 zum Präsidenten gewählt worden, verhängte jedoch 1972 das Kriegsrecht und errichtete eine diktatorische Herrschaft. Während seiner Regierungszeit bereicherten sich Marcos, seine Familie und seine Verbündeten an staatlichen Kassen. Sie unterschlugen Milliarden, während die Sicherheitskräfte jegliche Opposition unterdrückten. Tausende Menschen wurden getötet oder gefoltert.

Transparency International stufte Marcos auf einer Liste der korruptesten Herrscher der Geschichte auf Platz zwei ein. Im Jahr 1986 wurde Marcos bei einem Volksaufstand gestürzt, er starb drei Jahre später auf Hawaii.

An dem Heldenbegräbnis nahmen Marcos‘ Witwe Imelda sowie ihre Kinder und Enkelkinder teil. Eine militärische Ehrengarde feuerte 21 Salutschüsse ab. 2000 Polizisten und Soldaten sicherten den Friedhof ab und hielten Journalisten und Demonstranten fern.

Der seit Juni amtierende neue philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat enge Verbindungen zur Familie Marcos. Er argumentierte, Marcos verdiene in seiner Eigenschaft als früherer Staatschef und Weltkriegsveteran das Begräbnis auf dem Heldenfriedhof.

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