Nach langem Streit könnte der 1989 gestorbene philippinische Diktator Ferdinand Marcos nun doch ein Heldenbegräbnis erhalten. Der Oberste Gerichtshof des südostasiatischen Inselstaates wies mehrere Petitionen gegen die Beisetzung auf dem sogenannten Heldenfriedhof der Hauptstadt Manila zurück.
Gerichtssprecher Theodore Te sagte vor Journalisten und Anhängern Marcos‘ vor dem Gerichtsgebäude, es gebe kein Gesetz, das ein solches Begräbnis verbiete. Damit stützten die Richter eine entsprechende Ankündigungen von Präsident Rodrigo Duterte, der ein langjähriger Vertrauter des Marcos-Clans ist
Das Urteil dürfte die philippinische Bevölkerung spalten – Streit zeichnet sich bereits ab: Während Hunderte Unterstützer von Marcos die Entscheidung der Richter feierten, kündigten die Gegner einen Einspruch an. Wegen der von Marcos begangenen Menschenrechtsverletzungen und Korruption stünde ihm ein solches Begräbnis nicht zu, lauteten die Einwände. Der umstrittene Staatschef der Philippinen, Duterte, hatte der Marcos-Familie das Begräbnis versprochen. Alle Vorgängerregierungen hatten dies auf Druck von Opfern der Menschenrechtsverletzungen unter Marcos verhindert.
Marcos war 1965 zum Präsidenten gewählt worden, verhängte jedoch 1972 das Kriegsrecht und errichtete eine diktatorische Herrschaft. Im Jahr 1986 wurde er bei einem Volksaufstand gestürzt und flüchtete ins Exil. Drei Jahre später starb Marcos in Hawaii. Während seiner Herrschaft bereicherten sich Marcos, seine Familie und seine Verbündeten, während die Sicherheitskräfte jede Opposition unterdrückten und Menschenrechtsverstöße begingen.
Marcos-Witwe Imelda brachte den Leichnam des verstorbenen Diktators 1993 von Hawai zurück in die Philippinen. Die mumifizierte Leiche liegt in einem Glassarg in seiner Heimatstadt Batac 470 Kilometer nördlich von Manila. Die Halle ist für Besucher offen.
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