Von
Antidiskriminierungsstelle
Berlin (dpa) – Frauen zahlen für viele Dienstleistungen mehr als Männer. Bei etwa 30 Prozent der untersuchten Angebote müssen Kundinnen nach einem in Berlin vorgestellten Bericht der Antidiskriminierungsstelle des Bundes tiefer in die Tasche greifen als männliche Verbraucher.
Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede demnach bei Friseuren und Reinigungen: Für Kurzhaarfrisuren zahlen Frauen im Schnitt 12,50 Euro mehr als Männer, die Reinigung von Blusen kostet durchschnittlich 1,80 Euro mehr als die von Hemden. Der Zentralverband des Friseurhandwerks und der Deutsche Textilreinigungs-Verband rechtfertigen das mit einem höheren Aufwand.
Bei Waren, wie etwa Pflegeprodukten, sind Preisunterschiede deutlich seltener als bei Dienstleistungen – sie gehen aber auch zumeist zulasten der Verbraucherinnen. Hier zahlten Frauen bei 2,3 Prozent der untersuchten Produkte mehr, bei 1,4 Prozent zahlten männliche Kunden mehr. Insgesamt haben die Autoren 1682 Produkte und 381 Dienstleistungen ausgewertet, die gezielt entweder Männer oder Frauen ansprechen.
Die Verbraucherzentralen fordern die Politik zum Handeln auf. «Wir meinen, dass von staatlicher Seite Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, die höhere Preise für Verbraucherinnen erschweren», sagte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. «Ein erster Schritt wäre eine freiwillige Selbstverpflichtung. In zwei, drei Jahren sollte man noch einmal bewerten, was passiert ist. Falls keine Verbesserung eintreten sollte, fordern wir die Politik auf, weitere Schritte zu prüfen.»
Read more on Source