Die nordkoreanischen Streitkräfte haben den Vereinigten Staaten mit einem Raketenangriff auf die US-Pazifikinsel Guam gedroht. Das Militär ziehe eine solche Attacke „ernsthaft in Erwägung“, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch. Laut einem Sprecher der nordkoreanischen Armee könne der Plan „jederzeit“ ausgeführt werden, sobald Staatschef Kim Jong Un die Entscheidung dazu treffe.

Die USA sollten ihre „rücksichtslosen militärischen Provokationen“ gegen Nordkorea unterlassen, sodass man nicht „gezwungen“ sei, eine „unvermeidliche militärische Entscheidung“ zu treffen, sagte der Armeesprecher demnach.

Der Bericht von KCNA nimmt direkt Bezug auf die US-Luftwaffenbasis Anderson auf Guam, von der die Vereinigten Staaten immer wieder strategische Bomber zu Militärmanövern in Richtung koreanische Halbinsel entsendet haben. In Erwägung gezogen wird demnach ein Angriff mit ballistischen Mittelstreckenraketen, um die US-Militärbasen auf Guam und die dort stationierten Bomber in Schach zu halten und „ein ernstes Warnsignal an die USA zu schicken“.

In einer weiteren Stellungnahme kündigte ein anderer nordkoreanischer Militärsprecher laut KCNA an, auf einen möglichen „Präventivkrieg“ der US-Streitkräfte mit einem „totalen Krieg“ zu reagieren, der „sämtliche Stützpunkte des Gegners ausrotten wird, auch auf dem US-Festland“.

Die Stellungnahme erfolgt nur wenige Stunden, nachdem US-Präsident Donald Trump Nordkorea indirekt militärische Gewalt angedroht hatte. Wenn Nordkorea seine Drohungen fortsetze, werde er diesen „mit Feuer, Wut und Macht, wie die Welt es so noch nicht gesehen hat“ begegnen, sagte Trump am Dienstag.

Die Sicherheits- und Verteidigungsbehörden auf Guam selbst mahnten zur Ruhe. Es drohe keine unmittelbare Gefahr für die Menschen auf der Insel, hieß es. Man beobachte gemeinsam mit den USA die Aktionen in Nordkorea genau. Ein Sprecher der Regierung in Guam, Benjamin Cruz, sagte der Nachrichtenagentur AP: „Wir beten, dass die Vereinigten Staaten und unsere Verteidigungssysteme genug sind, um uns zu beschützen.“

Read more on Source