Der Vorstoß kommt unerwartet: Die USA und Russland haben den Rebellen in der syrischen Stadt Aleppo einen freien Abzug der Kämpfer, ihrer Familien und anderer Zivilisten vorgeschlagen. Zuvor hatten angeblich über 10.000 Menschen die umkämpfte Stadt verlassen.

Die Pläne zum Abzug bestätigten drei Oppositionsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Die Rebellengruppen in Aleppo hätten allerdings noch nicht auf den Vorschlag reagiert, hieß es.

Dem Vorschlag zufolgen dürfen Angehörige der einst als Nusra-Front bekannten Extremistengruppe Ost-Aleppo nur in Richtung der nordwestlichen Provinz Idlib verlassen. In dem Dokument, in das Reuters Einblick erhielt, wird den Kämpfern der anderen Rebellengruppen freigestellt, in welche Gebiete sie abziehen wollen.

Für die Umsetzung des Vorschlags über den Abzug der Rebellen ist ein Zeitrahmen von 48 Stunden vorgesehen. Angestrebt wird eine Überwachung durch die Vereinten Nationen (UN). Der Plan sieht außerdem vor, dass die Kämpfer ihre leichten Waffen mitnehmen dürfen. Schwere Waffen müssen zurückgelassen werden.

Rebellen massiv zurückgedrängt

Aus dem einst von Rebellen kontrollierten Osten Aleppos fliehen derweil nach staatlichen syrischen Angaben immer mehr Zivilisten. Das staatliche Fernsehen berichtete, mehr als 10.000 Einwohner hätten in den vergangenen Tagen den Ostteil verlassen, in dem die Rebellen durch eine massive Offensive immer weiter zurückgedrängt werden.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, allein am Sonntag hätten mindestens 4000 Einwohner ihre vom Krieg schwer gezeichneten Viertel verlassen. Sie hätten in langen Schlangen für den Abtransport angestanden, die Behörden hätten Busse geschickt. Die meisten seien in westliche Bezirke der einstigen Wirtschaftsmetropole gebracht worden.

Dem Staatsfernsehen zufolge sind die Rebellen auf ein sieben Quadratkilometer großes Gebiet im Osten Aleppos zurückgedrängt worden. Vor der Offensive, die am 26. November mit schwersten Luftangriffen begann, waren es 45 Quadratkilometer gewesen.

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