Konflikt im Nahen Osten

Riad (dpa) – Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat Irans obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei als «neuen Hitler des Nahen Ostens» bezeichnet.

«Aber wir haben von Europa gelernt, dass Beschwichtigungspolitik nicht funktioniert», sagte er in einem am Donnerstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Interview der «New York Times». «Wir wollen nicht, dass der neue Hitler im Iran im Nahen Osten wiederholt, was in Europa passiert ist.»

Der 32 Jahre alte Kronprinz Mohammed gilt in Saudi-Arabien als eigentlicher Machthaber und Kopf hinter der verschärften Politik gegen den Iran. Das sunnitische Königreich sieht den schiitischen Nachbarn als Erzfeind. Saudi-Arabien wirft Teheran vor, in der Region Unruhe zu stiften. Die beiden Regionalmächte führen unter anderem im Jemen im Süden der arabischen Halbinsel einen Stellvertreterkrieg.

Der Kronprinz verteidigte auch die Festnahme zahlreicher Prinzen und anderer führender Persönlichkeiten Anfang des Monats unter Korruptionsvorwürfen. Es sei «lächerlich» nahezulegen, dass diese Antikorruptionskampagne ein Griff nach der Macht gewesen sei.

Sein Vater König Salman habe bei seinem Amtsantritt 2015 geschworen, der Korruption ein Ende zu setzen, sagte der Kronprinz weiter. Das Ermittlungsteam habe in den vergangenen zwei Jahren sehr genaue Informationen gesammelt. Nach Schätzungen gingen jedes Jahr rund zehn Prozent der Regierungsausgaben durch Korruption verloren.

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