Washington – Wegen einer geplanten Entführung der US-Gouverneurin Gretchen Whitmer sind zwei Angeklagte schuldig gesprochen worden. Ein Gericht sah es als erwiesen an, dass die beiden Männer im Jahr 2020 eine Entführung der Gouverneurin des Bundesstaats Michigan in ihrem Ferienhaus geplant hatten, wie das US-Justizministerium mitteilte.
Um das Sicherheitspersonal der Politikerin außer Gefecht zu setzen, sei auch der Einsatz einer Bombe in Erwägung gezogen worden. Einer der beiden Männer wurde wegen des Besitzes von Sprengstoff schuldig gesprochen. Der Richter muss das Strafmaß noch festsetzen. Es drohen lebenslange Haftstrafen.
Staatsanwalt: Bedrohung für die Gouverneurin – und für Umstehende
„Das heutige Urteil bestätigt, dass dieses Komplott sehr real und sehr gefährlich war“, sagte der mit dem Prozess betraute Staatsanwalt Andrew Birge. „Diese Männer waren nicht nur eine Bedrohung für die Gouverneurin persönlich, sondern auch für Umstehende.“ Bei einem ersten Prozess im Frühjahr waren die Geschworenen zu keinem einstimmigen Urteil gekommen.
Whitmer selbst teilte mit, die Schuldsprüche zeigten, dass Gewalt und Drohungen keinen Platz in der Politik hätten und dass diejenigen, die versuchten, die Gesellschaft zu spalten, zur Rechenschaft gezogen würden. Anschläge gegen Amtsträger und Drohungen gegen das FBI würden die beunruhigende Ausbreitung eines „radikalisierten Terrorismus im Inland“ verdeutlichen, der das Fundament der Vereinigten Staaten bedrohe.
Zu Beginn des Jahres 2020 waren Ermittler des FBI in sozialen Netzwerken darauf aufmerksam geworden, dass eine Gruppe von Leuten den „gewaltsamen Sturz bestimmter Regierungs- und Strafverfolgungskomponenten“ diskutiert hatten. Mithilfe von Informanten, verdeckten Ermittlern und geheimen Aufnahmen von Gesprächen wurden die Pläne im Herbst 2020 schließlich aufgedeckt. Neben den nun schuldig gesprochenen Männern wurden noch weitere Verdächtige festgenommen.
© dpa-infocom, dpa:220824-99-493372/4
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