Mitglieder der radikalislamistischen Terrormiliz Al-Shabaab haben nach der Notlandung eines UN-Hubschraubers Regierungsangaben zufolge einen Menschen getötet und fünf weitere als Geiseln genommen. Der Helikopter habe wegen eines Triebwerkschadens in dem von Al-Shabaab kontrollierten Dorf Xindheere notlanden müssen, sagte der Minister für innere Sicherheit des somalischen Bundeslandes Galmudug, Mohamed Abdi Aden Gaboobe. An Bord seien sechs Ausländer und ein Somalier gewesen.

Die Al-Shabaab-Terroristen hätten fünf der Insassen gefangen genommen, sagte Gaboobe. Ein Mensch sei auf der Flucht erschossen worden, ein weiterer habe erst einmal entwischen können. Die Extremisten hätten den Hubschrauber geplündert und angezündet.

Ein Luftverkehrsbeamter sagte, der Hubschrauber habe Ärzte und Soldaten
in die Stadt Wisil fliegen sollen, wo ein Mensch dringend medizinischer
Behandlung bedurfte.

UN-Sprecher Stéphane Dujarric bestätigte einen Zwischenfall mit einem Hubschrauber, wollte aber nichts zur Lage der Insassen sagen. Generalsekretär António Guterres habe bei einem Telefonat mit dem somalischen Präsidenten Hassan Scheich Mohamud auch über den Hubschrauber gesprochen, hieß es weiter.

Die Al-Shabaab hat sich bisher nicht zu dem Vorfall bekannt. Die Terrormiliz ist in Somalia seit mehr als 15 Jahren aktiv und kontrolliert Teile des Landes am Horn von Afrika. Die Islamisten legen die Scharia streng aus, sie peitschen vermeintliche Rechtsbrecher aus, richten sie hin, amputieren ihnen Körperteile. Die Gruppe tötet Zivilisten durch Bombenanschläge und lässt Beamte, Journalisten oder Kritiker gezielt ermorden.

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