Der Friedensnobelpreis könnte in diesem Jahr politisch hoch brisant werden. Mehrere Experten sehen den Kampf gegen Atomwaffen als zentrales Thema, wenn die Jury in Oslo heute den Preisträger verkündet.

Das könnte nach den letzten Atom- und Raketentests ein deutliches Signal nach Nordkorea senden. Und auch in die USA, wo Präsident Donald Trump das Atom-Abkommen mit dem Iran kritisiert.

2016 hatte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos den Preis bekommen. Er wurde für sein langes Ringen um ein Ende des mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkriegs in seinem Land ausgezeichnet. Der Nobelpreis hatte den ins Stocken geratenen Friedensprozess noch weiter vorangetrieben.

In diesem Jahr sind 215 Personen und 103 Organisationen nominiert. Öffentlich gemacht wird die Liste erst in 50 Jahren. Einige Namen wie etwa Papst Franziskus, die syrischen Weißhelme und die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas sind trotzdem bekannt. Unter den Kandidaten sind auch Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin.

Der mit neun Millionen schwedischen Kronen (rund 940.000 Euro) dotierte Friedensnobelpreis wird als einzige der renommierten Auszeichnungen nicht in Stockholm, sondern in Norwegens Hauptstadt Oslo vergeben. Hier wird der Preis am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter Alfred Nobel, auch verliehen.

Die Preise gehen auf Nobels Testament zurück. Hier hatte der Dynamit-Erfinder festgelegt, dass derjenige geehrt werden solle, der «am meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verkleinerung stehender Armeen» gewirkt hat. Wieso Nobel den Preis als einzigen nach Oslo verlegte, ist nicht bekannt.

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