Niedersachsens Migrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf hat sich
nach Kritik an ihren früheren Aussagen über Wladimir Putin vom
russischen Präsidenten distanziert. „Das Gesicht Putins, das wir heute
sehen, war damals nicht erkennbar“, sagte die Ex-Frau von Altkanzler
Gerhard Schröder, der wegen seiner Beziehungen zu Russland ebenfalls unter Druck steht. Sie sagte weiter: „Dieser Krieg gegen die Ukraine ist ein
schwerwiegender Bruch des Völkerrechts, der durch nichts gerechtfertigt
werden kann.“

Schröder-Köpf wies darauf hin, dass ihre Treffen mit Putin
schon lange zurücklägen. „Meine Begegnungen mit Putin fanden in einer
Zeit statt, als er im Bundestag mit stehenden Ovationen gefeiert wurde.
Das war eine andere Zeit, eine Zeit der Hoffnung, dass nach dem Fall des
Eisernen Vorhangs und dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts etwas
zusammenwächst. Putin verkörperte als junger Präsident auch diese
Hoffnung. Das war das Zeitgefühl damals“, sagte sie. „Das hat mit heute
nichts zu tun, heute ist es eine andere Welt, leider.“

Als
niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe setze sie
sich dafür ein, dass auch die Geflüchteten aus der Ukraine in unserem
Land einen sicheren Hafen und eine Heimat fänden.

Zuvor hatte
die Frankfurter Allgemeine Zeitung über Äußerungen von Schröder-Köpf aus
dem Jahr 2017 berichtet. Im russischen Medium Sputnik hatte sie
Putin damals als klugen Menschen beschrieben, der auch offen für Kritik
sei. Niedersachsens Landtags-Vizepräsident Frank Oesterhelweg sagte der Zeitung dazu: „Schröder-Köpf ist als Migrationsbeauftragte
nicht mehr tragbar.“ Der CDU-Politiker sagte weiter, er könne sich schwer vorstellen, wie sie
ukrainische Flüchtlinge begrüße. „Eigentlich muss sie sich bei denen
entschuldigen.“

Eine Sprecherin von Ministerpräsident Weil
teilte allerdings mit, die Staatskanzlei halte an Schröder-Köpf als
Migrationsbeauftragte fest. Die SPD-Politikerin hat das Ehrenamt seit
April 2013 inne.

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