China will auf Kuba eine gegen die USA gerichtete Spionagestation bauen. Dies berichtet das Wall Street
Journal
unter Berufung auf anonyme
US-Regierungsvertreter. Demnach haben China und Kuba
eine heimliche Vereinbarung zum Bau einer Anlage zum Abhören
elektronischer Kommunikation geschlossen. Damit könnte Kommunikation im
Südosten der USA abgefangen werden, wo sich zahlreiche
US-Militärstützpunkte befinden.

Für die Erlaubnis zum Bau der Station will China
dem sozialistischen Karibik-Inselstaat demnach „mehrere Milliarden Dollar“ zahlen.

China würde damit dem Beispiel der Sowjetunion folgen. Diese hatte während des Kalten Krieges gegen die USA gerichtete Abhörstationen auf Kuba stationiert.

Das US-Verteidigungsministerium wollte
den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Ein Sprecher sagte: „Grundsätzlich sind wir uns sehr bewusst über die Versuche der
Volksrepublik China, weltweit in Infrastruktur
zu investieren, die militärischen Zwecken dienen könnte, einschließlich
in der westlichen Hemisphäre.“ Die USA würden diese Versuche genau
beobachten.

Regierungssprecher bezeichnet Bericht als „nicht richtig“

Der Sprecher des Nationalen
Sicherheitsrates, John Kirby, wies den Bericht zurück. „Ich habe diesen
Pressebericht gesehen. Er ist nicht richtig“, sagte Kirby im Nachrichtensender MSNBC. Die US-Regierung sei aber besorgt über „Chinas
Einflussaktivitäten in aller Welt, sicherlich in dieser Hemisphäre und
in dieser Region“.

Die Beziehungen zwischen den USA und China
sind schon seit langer Zeit sehr angespannt. Im Februar sorgte der
Überflug eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über die USA
für diplomatische Verwerfungen, US-Außenminister Antony Blinken sagte
daraufhin einen geplanten Peking-Besuch ab. Erst im Mai ist in den USA ein mutmaßlicher chinesischer Spion festgenommen worden.

Generell betrachten die USA das wirtschaftlich und militärisch
aufstrebende China als größte geopolitische Herausforderung.

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