Der Brandenburger AfD-Landtagsabgeordnete Steffen Königer hat seinen Austritt aus der Partei erklärt. Er begründete seine Entscheidung mit der Ohnmacht der Gemäßigten gegenüber radikalen Kräften in der AfD: „Die Bürgerlichen in der AfD haben den Kampf gegen die Destruktiven in der Partei in vielen Landesverbänden endgültig verloren.“

In der AfD nehme die „Begeisterung über bewusste Grenzübertritte von wenigen Protagonisten nicht ab“. Eine möglicherweise drohende Beobachtung durch den Verfassungsschutz werde dabei von vielen Funktionsträgern fahrlässig in Kauf genommen. Als Beispiel nannte Königer, der auch AfD-Vorstandsmitglied ist, die Debatte über den Umgang mit dem Parteinachwuchs. Einige AfD-Mitglieder haben sich dafür ausgesprochen, der Jungen Alternative den Status als Jugendorganisation der Partei abzuerkennen – andere, darunter der Thüringer Landeschef Björn Höcke, sind dagegen. 

„Ein Verbleiben in der Partei kann ich unter diesen Umständen mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren“, sagte Königer, der der AfD seit 2013 angehört. 2014 zog er in den Landtag ein und gründete 2017 gründete die Alternative Mitte Brandenburg, die sich selbst als gemäßigte liberal-bürgerliche Plattform gegen den rechten Flügel der AfD versteht. Im Oktober dieses Jahres hatte Königer ein umstrittenes Onlinemeldeportal gestartet, auf dem Schüler vermeintliche Neutralitätsverstöße und Kritik an der AfD im Unterricht melden sollten.

Mitte November hatte Königer sich erfolglos für einen der vorderen Plätze auf der Kandidatenliste der AfD für die Europawahl beworben. Der Landtagsfraktion will er künftig als fraktionsloser Abgeordneter angehören.

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