Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will im Kampf gegen Putin nichts ausschließen. Kanzler Olaf Scholz erteilt deutschen Bodentruppen in der Ukraine eine klare Absage. Die Bürger haben dazu eine klare Meinung.

Mit Munitionslieferungen in die Ukraine hat sich Frankreich – anders als Deutschland –  bisher zurückgehalten. Dann überraschte Präsident Emmanuel Macron in der vergangenen Woche mit der Aussage, auch der Einsatz von westlichen Bodentruppen in der Ukraine gegen Russland sei nicht ausgeschlossen. Militärexperten lobten den Ansatz, den Angreifer Putin über eine mögliche Eskalation durch die Nato lieber im Unklaren zu lassen. In der Fachsprache der Strategen heißt das „Ambiguität“. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hält von solchen Finessen offenbar nichts: Er sprach sich öffentlich klar gegen die Entsendung von Bodentruppen aus. 

Ostdeutsche besonders stark gegen Nato-Bodentruppen in der Ukraine

76 Prozent der Deutschen stehen hinter der klaren Absage der Bundesregierung an Bodentruppen, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag des stern ergab. 18 Prozent finden einen Ausschluss des Einsatzes von Nato-Bodentruppen im Krieg zwischen der Ukraine und Russland nicht richtig. Besonders groß ist mit 84 Prozent die Unterstützung für die Position von Scholz in Ostdeutschland, wo in diesem Jahr drei Landtagswahlen anstehen. Kritiker hielten dem SPD-Politiker deswegen auch vor, die Absage sei auch ein Wahlkampfmanöver.

Umfrage

Zwischen den politischen Lagern unterscheiden sich die Meinungen tatsächlich aber nur wenig. Kaum erstaunlich, dass 83 Prozent der SPD-Wähler die Position von Scholz klar unterstützen. Noch mehr Zuspruch gibt es mit 90 Prozent nur bei den Anhängern der AfD. Am geringsten ist die Zustimmung auffälligerweise bei den Wählern der Grünen: 68 Prozent von ihnen finden die klare Absage an Bodentruppen richtig, aber immerhin 28 Prozent halten sie für falsch.

FS Chronik zwei Jahre Ukraine-Krieg 13.15

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 29. Februar und 1. März 2024 erhoben. Datenbasis: 1006 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte

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