Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr griechischer Amtskollege Alexis Tsipras haben einen besseren Datenaustausch über möglicherweise straffällig gewordene Flüchtlinge vereinbart, die über Griechenland nach Deutschland einreisen.
Bei einem Treffen am Freitag in Berlin habe Tsipras zugesagt, „rasch Daten über ehemalige Strafgefangene zu liefern, die eventuell über die Balkanroute nach Deutschland gekommen sind“, berichtete die „FAS“ unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin.
Auch die „Bild am Sonntag“ schreibt über die Absprache, die ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte. Athen habe zugesagt, den deutschen Sicherheitsbehörden „eine erhebliche Anzahl personenbezogener Daten zu übermitteln, um sie in die Lage zu versetzen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“, heißt es den Berichten zufolge aus dem Innenministerium.
Im Januar werde Innenminister Thomas de Maizière weitere Gespräche mit seinem griechischen Kollegen Panagiotis Kouroumblis führen. Wegen des Mordes an der 19-jährigen Studentin Maria L. in Freiburg sitzt ein mutmaßlich minderjähriger Flüchtling aus Afghanistan in Untersuchungshaft.
Hussein K. war in Griechenland bereits wegen versuchten Mordes an einer Frau im Jahr 2013 verurteilt worden. Nach seiner vorzeitigen Haftentlassung hatte er sich Ende 2015 in Deutschland als Asylsuchender registrieren lassen.
Sein Untertauchen sei wahrscheinlich nicht bei internationalen Polizeibehörden angezeigt worden, schreibt die „FAS“. De Maizière hatte die griechischen Behörden deshalb scharf kritisiert und von einem „sehr ärgerlichen Vorgang“ gesprochen.
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