Ein Gericht hat die
bislang härteste Strafe gegen einen Unterstützer des damaligen
US-Präsidenten Donald Trump verhängt. Es geht um die Beteiligung am Sturm auf das Kapitol vor knapp einem Jahr. Robert P. wurde deshalb zu einer
Gefängnisstrafe von 63 Monaten, also rund fünf Jahren, verurteilt.
Das ist die längste Strafe, die bisher gegen einen der mehr als 700
Menschen verhängt wurde, die im Zusammenhang mit dem Angriff
angeklagt wurden.

Die
Staatsanwaltschaft warf P. vor, ein Holzbrett auf die Polizisten
geworfen zu haben, sie mit einem Feuerlöscher besprüht und dann den
leeren Behälter auf sie geworfen zu haben. Ins Kapitol selbst
hat es der 54-Jährige nicht geschafft, nachdem ihn Beamte mit
Pfefferspray und Gummigeschossen gestoppt hatten. P. sagte, er
schäme sich sehr für sein Verhalten an diesem Tag. Doch auch mit
einem Antrag auf mildernde Umstände wegen einer schweren Kindheit
sowie einer handschriftlichen Entschuldigung hatte der Mann keinen
Erfolg. Darin hatte er geschrieben, dass der „tyrannische“
Trump ihn und andere durch Lügen zum Angriff auf das Parlament
verleitet habe.

Die
Staatsanwaltschaft wies jedoch darauf hin, dass P. auch nach seinem
Schuldbekenntnis Anfang Oktober sein Handeln verteidigt und die
Polizei auf einer von ihm eingerichteten Spendenwebsite als
Angreifer bezeichnet hatte. „P. verfolgte mit seiner
Gewalttätigkeit das politische Ziel, eine demokratische Wahl und den
friedlichen Übergang der Macht zu untergraben“, schrieben die
Ankläger an das Gericht.

Höchste Strafe waren bislang 41 Monate Gefängnis

Bei
dem Angriff auf den Sitz des US-Kongresses am 6. Januar 2021 waren
fünf Menschen ums Leben gekommen. Die Attacke auf das US-Parlament,
bei der viele Abgeordnete und Senatoren um ihr Leben fürchteten,
erschütterte das Land. Der abgewählte US-Präsident Trump hatte
zuvor seine Anhängerinnen und Anhänger in einer Rede aufgestachelt.
Nach der Erstürmung des Kapitols musste er sich einem zweiten
Amtsenthebungsverfahren stellen, das jedoch scheiterte.

Mehr
als 700 Personen wurden im Zusammenhang mit dem Angriff angeklagt,
die meisten von ihnen wegen kleinerer Vergehen wie dem illegalen
Betreten des Kapitols. Mehrere Dutzend wurden oder sind jedoch wegen
Körperverletzung, dem Tragen tödlicher Waffen sowie Verschwörung
angeklagt, was zu hohen Strafen führen kann. Die bisher härteste
Strafe im Zusammenhang mit dem Angriff auf das Kapitol waren 41
Monate, also rund dreieinhalb Jahre Gefängnis für zwei Männer,
die wegen Behinderung eines amtlichen Verfahrens angeklagt waren.
Ihnen war allerdings kein Angriff auf die Strafverfolgungsbehörden
zur Last gelegt worden.

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