Der syrische Machthaber Baschar al-Assad hat sich dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump als potenzieller Verbündeter im Kampf gegen Terrorismus angedient. Dafür müsse sich Trump allerdings über Widerstand in der US-Regierung hinwegsetzen, sagte Assad dem portugiesischen Fernsehsender RTP in einem Interview.
Trump hatte im Wahlkampf angedeutet, die Syrien-Politik der USA weniger stark an einer Bekämpfung des Assad-Regimes ausrichten zu wollen. Bisher fordern die USA, dass Assad den Weg für eine neue prowestliche Regierung und einen Übergang zur Demokratie freimacht. In dem seit Frühjahr 2011 andauernden Bürgerkrieg im Land wurden bisher nach Angaben von Aktivisten mehr als 300.000 Menschen getötet (hier lesen Sie alle Fakten zum Krieg in Syrien).
Assad wies darauf hin, dass der Widerstand gegen eine Kursänderung in Washington groß sei. „Wir haben keine großen Erwartungen, weil die amerikanische Regierung nicht nur aus dem Präsidenten besteht“, sagte er. Es war sein erstes Interview zum Ausgang der US-Wahl (hier finden Sie das gesamte Interview auf Englisch).
Trumps Ankündigung, die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) eisern zu bekämpfen, sei „vielversprechend, aber kann er auch liefern?“, sagte Assad. Syrien werde zusammen mit Russland, Iran und vielen anderen Ländern ein „natürlicher Verbündeter“ für Trump sein, „wenn er die Terroristen bekämpft“.
Trump hatte während einer TV-Debatte im Wahlkampf gesagt, er möge Assad nicht. Er sagte aber auch: „Aber Assad tötet den IS. Russland tötet den IS und Iran tötet den IS.“ Gleichzeitig kritisierte er mehrfach die Unterstützung der USA für Rebellen, für die sein Land „Millionen verschwendet“.
Ukraine will US-Beistand gegen Russland
Auch zu Assads treuem Verbündeten Russland will Trump bessere Beziehungen. Im ersten Telefonat der beiden haben sich die Politiker gegenseitig versprochen, konstruktiv zusammenzuarbeiten. Die Grundlage dafür seien gegenseitiger Respekt – und die Nichteinmischung in die jeweiligen internen Angelegenheiten.
Trump telefonierte inzwischen auch mit dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko – und der habe den künftigen US-Präsidenten um Beistand im Dauerkonflikt mit Russland gebeten. Das teilte die ukrainische Vertretung bei der EU am Dienstag mit. Poroschenko sagte demnach auch, sein Land sei bei der Umsetzung wichtiger Reformen auf die Hilfe der USA angewiesen.
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