Es war der verheerendste Anschlag in Somalias jüngster Geschichte: Am Samstag sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einem Lastwagen auf einer der belebtesten Kreuzungen in Somalias Hauptstadt Mogadischu in die Luft. Nach neuen Angaben der Regierung kamen dabei 276 Menschen ums Leben, 300 Menschen seien zudem verletzt worden. Mindestens 111 der Getöteten wurden bereits auf Anweisung der Regierung begraben, weil die Opfer nicht identifiziert werden konnten. Nach Angaben von Rettungskräften kamen sogar mehr als 300 Menschen ums Leben.

In der Gegend des Anschlagsortes befinden sich Hotels, Läden, Restaurants und Regierungsgebäude. Die schwere Explosion beschädigte viele Häuser und brachte einige zum Einsturz. Rettungskräfte konnten darin etliche Menschen bergen. Am Montag wurden auf den Straßen, auf denen Duzende ausgebrannte Autos und Busse standen, die Aufräumarbeiten fortgesetzt.

Der Lastwagen sei am Samstag mit hoher Geschwindigkeit eine Straße entlanggerast und habe im Stau stehende Motorräder sowie Autos überrollt oder aus dem Weg geschoben, berichteten Augenzeugen. Sicherheitskräfte hatten demnach versucht, auf den Fahrer zu schießen, er erreichte aber dennoch eine der belebtesten Kreuzungen in Mogadischu und sprengte sich und den Wagen dort in die Luft.

Die Explosion habe umliegende Gebäude massiv beschädigt. Noch in Hunderten Metern Entfernung gingen Fenster zu Bruch, Türen wurden aus den Angeln gerissen. Einige Gebäude stürzten teilweise ein. Der Bürgermeister von Mogadischu, Thaabid Abdi, eilte zum Anschlagsort und forderte Bagger an, um Opfer aus den Trümmern zu bergen.

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„Ich habe noch nie so einen schlimmen Anschlag gesehen“, sagte Ahmed Hassan, ein Augenzeuge. „Die Zerstörung sieht aus wie nach einem Erdbeben.“ Ein weiterer Augenzeuge, Abdiasis Qorane, sagte, sein Auto sei eines von mehr als hundert Fahrzeugen gewesen, die durch die Explosion ausbrannten. „Überall war Blut“, sagte er.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Regierung machte allerdings die Terrormiliz al-Shabaab dafür verantwortlich. Die sunnitischen Fundamentalisten verüben immer wieder Anschläge gegen Zivilisten und Sicherheitskräfte. Sie kontrollieren Teile Somalias und wollen in dem Land am Horn von Afrika einen sogenannten Gottesstaat mit strikter Auslegung des islamischen Rechts errichten. Eine 22.000 Mann starke Truppe der Afrikanischen Union (AU) unterstützt die somalischen Streitkräfte im Kampf gegen al-Shabaab.

Somalias Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed nannte den Anschlag im staatlichen Rundfunk eine nationale Tragödie. Er forderte die Menschen auf, für die Verletzten Blut zu spenden, und rief eine dreitägige Trauerzeit aus.

Die internationale Gemeinschaft zeigte sich solidarisch: Die Türkei wolle noch am Sonntag ein Militärflugzeug mit medizinischer Hilfe nach Mogadischu schicken, twitterte der Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin. „Solidarität mit Somalia“, twitterte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Er forderte mehr Unterstützung für die AU im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy verurteilte den Anschlag.

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Mogadischu: Explosion an einer belebten Kreuzung

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