Die Bundeswehr hat den Ausbildungsbetrieb für die Streitkräfte im Irak wegen der zunehmenden regionalen Spannungen ausgesetzt. Der Schritt sei zu Wochenbeginn zusammen mit den Partnern der Anti-IS-Koalition vollzogen worden, heißt es aus Militärkreisen. Die Aufmerksamkeit mit Blick auf eine größer werdende Bedrohung sei gestiegen. Am Mittwoch wurden auch die Verteidigungspolitiker des Bundestages informiert.
Es gebe allerdings keine konkreten Hinweise auf direkte Angriffe auf deutsche Ziele, teilte ein Sprecher der Bundesregierung mit – auch keine eigenen Hinweise auf eine höhere Gefahr. Dennoch bleiben die Soldaten den Angaben nach zunächst in den Lagern, unnötige Fahrten außerhalb würde es vorerst nicht geben. Die gesamte Aussetzung sei reine Vorsichtsmaßnahme, sagte der Sprecher weiter. Sie sei temporär, die Ausbildung könnte auch in den nächsten Tagen wieder aufgenommen werden.
Die Bundeswehr ist von Jordanien aus am Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak beteiligt und hat im Irak etwa 160 deutsche Soldaten stationiert. Davon sind etwa 60 Soldaten in einem Militärkomplex in Tadschi, nördlich von Bagdad, wo die Ausbildung für Kräfte der irakischen Streitkräfte läuft. Etwa hundert Soldaten sind im Kurdengebiet im Norden des Landes.
Im Iran-Konflikt hatten die US-Streitkräfte erst am Dienstag ihre Alarmstufe für die im Irak und in Syrien stationierten Truppenteile der Anti-Terror-Operation Inherent Resolve (OIR) erhöht. Mögliche Bedrohungen gegen US-Truppen im Irak würden beobachtet, hieß es.
Read more on Source